FC St. Pauli
·21. Dezember 2024
FC St. Pauli
·21. Dezember 2024
Im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Werder Bremen schickte Cheftrainer Alexander Blessin wieder Morgan Guilavogui (zurück nach Gelbsperre) von Beginn an auf den Platz, dafür nahm Danel Sinani auf der Bank Platz. Für Eric Smith (Wadenprobleme) reichte es nicht, für ihn startete Lars Ritzka. Beim VfB fehlte Kapitän Atakan Karazor (krank), Coach Sebastian Hoeneß ersetzte ihn durch Yannik Keitel. Dies war im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg in Heidenheim auch die einzige Änderung in der Startformation. Bevor der Ball rollen sollte, gedachten beide Teams und die 60.000 Zuschauer*innen bei einer Schweigeminute den Opfern des Anschlages auf einem Magdeburger Weihnachtsmarkt am Freitagabend (20.12.).
Die Gastgeber waren von Beginn um Spielkontrolle bemüht, unsere Kiezkicker hielten aber gut dagegen – sowohl gegen als auch mit dem Ball. Nach einem verunglückten Befreiungsschlag von VfB-Keeper Alexander Nübel fehlte nicht viel zur Führung für unsere Jungs. Von Jackson Irvine kam der Ball zu Morgan Guilavogui, der Johannes Eggestein per Hacke in Szene setzte. Dessen Schuss von der Strafraumkante strich nur hauchdünn am linken Pfosten vorbei (8.). Kurz darauf packte Nübel bei einem zu harmlosen Schuss von Guilavogui sicher zu (11.). Dann erstmals auch der VfB: Nach Flanke von Angelo Stiller köpfte Ritzka an den Rücken von Enzo Millot, von dort ging der Ball aufs Tor. Nikola Vasilj lenkte das Leder über die Latte (13.). Nicht viel später kam Millot nach Vorlage von Nick Woltemade aus neun Metern frei zum Schuss, doch Vasilj war rechtzeitig im rechten unteren Eck (18.). Bei der anschließenden Ecke verhinderte Vasilj dann gegen Yannik Keitel erneut den möglichen Rückstand (19.).
Auf der Gegenseite schlugen unsere Boys in Brown dann zu! Carlo Boukhalfa fing einen Pass in der gegnerischen Hälfte ab, bediente Oladapo Afolayan und der brachte das Leder von links in die Mitte. Der VfB konnte nicht entscheidend klären, weil Irvine am Strafraum stark nachsetzte und der Ball so zu Eggestein kam. Der ließ erst Maximilian Mittelstädt stehen und ließ Nübel aus acht Metern keine Chance, der Ball schlug, noch leicht von Mittelstädt abgefälscht, links neben dem Pfosten ein – 1:0 (21.). Stuttgart hatte fast die schnelle Antwort parat, ein Kopfball von Jeff Chabot strich aber rechts am FCSP-Gehäuse vorbei (25.).
Die Stuttgarter taten sich weiterhin sehr schwer, sich nennenswerte Chancen herauszuspielen. Das lag vor allem an unseren Jungs, die sich immer wieder unterstützten. Wenn einer von ihnen mal ausgespielt wurde, dann war direkt immer ein anderer da, um die Situation zu bereinigen. Dann konnte Mittelstädt mal ungestört von der linken Seite ins Zentrum flanken und Woltemade völlig frei aufs Tor köpfen, doch Vasilj packte sicher zu (36.). Kurz vor der Pause probierte es Eggestein noch mal aus halbrechter Position, er verzog aber deutlich (40.). Nachdem Hauke Wahl einen Schuss von Ermedin Demitović blocken konnte (45.+2), ertönte der Halbzeitpfiff.
Ohne Wechsel ging’s für unsere Kiezkicker in die letzten 45 Minuten des Jahres, beim VfB kam Anrie Chase für Anthony Rouault. Die Gastgeber erhöhten den Druck und erspielten sich früh die erste Chance, doch Wahl konnte Woltemades Schuss blocken (47.). Woltemade scheiterte im Anschluss an eine Ecke dann per Kopf an Vasilj (50.). Auf der Gegenseite kam Afolayan im Duell mit Chase zu Fall, Dr. Felix Brych zeigte auf den Punkt und blieb nach VAR-Check bei seiner Entscheidung. Eggestein trat an und wählte die Mitte – was VfB-Keeper gerochen hatte. Er blieb stehen, partierte den Schuss und war auch bei Irvines Nachschuss zur Stelle (53.).
Stuttgart legte immer wieder den Vorwärtsgang ein, doch unsere Kiezkicker holten, mit dem Support der knapp 6000 mitgereisten FCSP-Fans, im letzten Spiel alles aus sich heraus und machten dem Vizemeister mit großer Kompaktheit das Leben so schwer wie möglich. Keitel kam dann mal im Rückraum frei zum Schuss – rechts unten vorbei (61.). Demirović hatte nach einem langen Ball dann beinahe ausgeglichen, aus spitzem Winkel setzte er das Leder nur knapp neben den rechten Pfosten (65.). Unser Team stellte sich keineswegs nur hinten rein, sondern suchte immer wieder auch den Weg nach vorne. Afolayan probierte es dann mal aus der Distanz – drüber (67.). Auf der Gegenseite parierte Vasilj stark gegen Millot (68.).
Coach Blessin nahm Augenblicke später einen Doppelwechsel vor: Adam Dźwigała und Danel Sinani ersetzten Lars Ritzka und Johannes Eggestein (69.). Das Duo sollte mithelfen, den Vorsprung über die Zeit zu bringen und mit drei wichtigen Punkten in die kurze Winterpause zu gehen. Der VfB machte weiter Druck und Woltemade kam im Strafraum zum Schuss, doch Dźwigała warf sich in den Ball blocken (72.). Die Gastgeber starteten einen Angriff nach dem anderen, fanden aber nicht die richtigen Mittel gegen die braun-weiße Defensive.
Dann hatte Afolayan die große Chance zum 2:0 auf dem Fuß. Nach Pass von Irvine rannte er alleine auf Keitel zu, der bei Afolayans Wackler hinfiel, sodass unsere Nummer 17 freie Schussbahn hatte. Aus zwölf Metern traf Afolayan aber nur den linken Pfosten und verpasste die mögliche Vorentscheidung (80.). Keine 120 Sekunden später eilte er nach einem langen Ball auf Nübel zu, konnte diesen aus halbrechter Position aber nicht überwinden (82.).
Es hätte sich beinahe gerächt, doch Philipp Treu konnte auf der Gegenseite per Grätsche gegen den eingewechselten Fabian Rieder klären (83.). Diese Szene war einmal mehr ein Sinnbild für das, was unsere Jungs heute leisteten. Selbst wenn sich der spielstarke und individuell stark besetzte VfB bis in den Strafraum durchspielen konnte, war immer wieder noch ein Kiezkicker da, um die Situation im letzten Moment zu bereinigen. Auch in den letzten Minuten warfen unsere Boys in Brown alles rein und brachten den knappen Vorsprung über die Zeit. Dank einer starken Mannschaftsleistung verabschiedete sich unser Team mit drei wichtigen Punkten in die kurze Winterpause.
VfB Stuttgart
Nübel - Vagnoman (65. Rieder), Rouault (46. Chase), Chabot (74. Stenzel), Mittelstädt - Millot, Keitel (89. Malanga), Stiller, Führich - Woltemade, Demirović
Cheftrainer: Sebastian Hoeneß
FC St. Pauli
Vasilj - Nemeth, Wahl, Ritzka (69. Dźwigała) - Saliakas, Irvine, Boukhalfa, Treu - Afolayan (90.+1 Albers), Eggestein (69. Sinani), Guilavogui (81. Ahlstrand)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Tore: 0:1 Eggestein (21.)
Bes. Vorkomn.: Nübel hält Elfmeter von Eggestein (53.)
Gelbe Karten: Keitel, Woltemade / Eggestein, Sinani
Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer*innen: 60.058 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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