1:0! Leweling mit Traumdebüt, Rüdiger stark: DFB-Elf gegen die Niederlande in der Einzelkritik | OneFootball

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·14. Oktober 2024

1:0! Leweling mit Traumdebüt, Rüdiger stark: DFB-Elf gegen die Niederlande in der Einzelkritik

Artikelbild:1:0! Leweling mit Traumdebüt, Rüdiger stark: DFB-Elf gegen die Niederlande in der Einzelkritik

Durch den 1:0-Sieg am Montagabend gegen die Niederlande hat Deutschland vorzeitig das Viertelfinalticket der Nations League gelöst. In einem insgesamt dominanten Auftritt, in der man vor allem in der ersten Hälfte die deutlich bessere Mannschaft war, konnten gleich mehrere deutsche Kicker Argumente für auch zukünftige Einsätze sammeln. Die Leistungen aller eingesetzten deutschen Nationalspieler in der Einzelkritik:

Oliver Baumann:  Der älteste Debütant der DFB-Geschichte hatte die undankbare Aufgabe, die längste Zeit aufgrund der guten Arbeit der deutschen Defensive praktisch nichts zu zu haben, in der 90. Spielminute dann aber gefordert zu sein. Hier parierte der 34-Jährige einen strammen Fernschuss von Donyell Malen und hielt so den Sieg für seine Mannschaft fest. (Note: 2)


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Joshua Kimmich:  Der neue Kapitän der deutschen Nationalmannschaft ist mit dem Adler auf der Brust seit Monaten in Topform, so auch an diesem Abend. Auf seiner rechten Angriffsseite trieb der Münchner in seinem Heimatstadion sein Team immer wieder an, leitete mit klugen Pässen und flachen Flanken gleich mehrere vielversprechende Chancen ein und beruhigte weiter hinten wenn notwendig das Spiel. (Note: 2)

Antonio Rüdiger:  Dass die Niederlande in über 90 Minuten lediglich zwei wirkliche Torchancen hatte und das waren beides Fernschüsse, sagt bereits einiges über die Stabilität der deutschen Innenverteidigung aus. Hinten gab der Abwehrchef von Real Madrid Kommandos, gewann Zweikämpfe und leitete durch übergreifende Läufe auch einige Offensivaktionen ein. Hierbei zeigte Rüdiger sowohl bei Pässen als auch bei Defensivaktionen seinen bekannt unkonventionellen Stil, der sich normalerweise irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn bewegt, heute aber eher wie das Schaffen eines genialen Wahnsinnigen wirkte. (Note: 1,5)

Nico Schlotterbeck:  Der Dortmunder zeigte hochmotiviert, verwickelte die niederländischen Angreifer immer wieder in Zweikämpfe zeigte mit seinen langen Bällen auch Spielmacherqualitäten. Das Tor von Jamie Leweling legte Schlotterbeck nach einer Eckballvariante geschickt mit der Hacke auf und wich anschließend geistesgegenwärtig aus, um nicht im strafbaren passiven Abseits zu stehen. In der Schlussphase handelte sich der 24-Jährige durch Meckern eine unnötige Gelbe Karte ein, durch die er im nächsten Nations-League-Spiel gesperrt ist. (Note: 2)

Maximilian Mittelstädt:  Der Linksverteidiger hatte bereits gegen Bosnien und Herzegowina einen guten Eindruck hinterlassen, den er an diesem Abend noch einmal bestätigte: Gerade in der ersten Hälfte hatte der Stuttgarter Anteil an gleich mehreren Chancen und sorgte für eine gute Breite im Spiel. Gleich zweimal hatte Mittelstädt selbst die Chance auf ein Tor, ihm mangelte es jedoch an der nötigen Präzision. (Note: 2)

Angelo Stiller:  Während es vor einigen Tagen gegen Bosnien und Herzegowina noch ein Wenig an Tempo aus dem Mittelfeld mangelte, sorgte Angelo Stiller durch seine progressiven Pässe und seine Beweglichkeit für wesentlich mehr Schwung, mit dem sich die Niederländer gerade in der ersten Halbzeit sehr schwer tat. In den Zweikämpfen hatte der Stuttgarter allerdings seine Probleme, weshalb er in der 82. Spielminute durch den defensiveren Waldemar Anton ersetzt wurde. (Note: 2,5)

Aleksandar Pavlović:  Der Münchner bewies in seinem Startelfdebüt für die deutsche A-Nationalmannschaft, ausgerechnet im eigenen Wohnzimmer, dass ein Duo aus ihm und Angelo Stiller durchaus Potenzial für die Zukunft birgt. Als defensiverer Part brachte der 20-Jährige die Zweikampfhärte mit, die seinem Nebenmann abging, dafür hatte Pavlović offensichtliche Tempo-Defizite, wodurch mehrere Aktionen nicht so ausgespielt werden konnte, wie angedacht. Für mehr Tempo sollte dann Kevin Schade sorgen, der Aleksandar Pavlović in der 77. Spielminute ersetzte. (Note: 2,5)

Serge Gnabry:  Als Flügelspieler sollte der 29-Jährige sowohl für Breite als auch für Torgefahr aus der zweiten Reihe sorgen, dies gelang aber nur stellenweise. Gnabry hatte Pech, dass der von ihm vorbereitete Treffer von Jamie Leweling nach 100 Sekunden wegen einer knappen Abseitsstellung zurückgenommen wurde. Insgesamt wirkte der Münchner gerade in der zweiten Halbzeit aber nur kaum ins Offenspiel seiner Mannschaft eingebunden, weshalb er die meiste Zeit praktisch unsichtbar wirkte. (Note: 3,5)

Florian Wirtz:  Zwar hatte der Leverkusener an diesem Abend keine geniale Einzelaktionen, die zu Toren führten, zu bieten, für den tollen Fluss im deutschen Offensivspiel in der ersten Halbzeit war er aber dennoch enorm wichtig. Mehrfach ließ er sich fallen und Spielte mit den beiden Sechsern schöne Doppelpässe, wodurch der Ball immer in Bewegung blieb und die Gegenspieler hinterherlaufen mussten. Zur Pause wurde der leicht angeschlagene Florian Wirtz dann durch Robert Andrich ersetzt, wobei gerade in der zweiten Hälfte auffiel, wie wichtig der 21-Jährige fürs deutsche Angriffsspiel ist, als die Jungs von Bundestrainer Julian Nagelsmann deutlich behäbiger und weniger zielgerichtet agierten. (Note: 2)

Jamie Leweling:  Der Stuttgarter kam an diesem Abend zu seinem Länderspieldebüt, das auch eigentlich gleich traumhaft begann, da der Flügelstürmer nach gerade einmal 100 Sekunden zum 1:0 für Deutschland einnetzte. Wegen einer umstrittenen Abseitssituation wurde der Treffer allerdings wieder einkassiert. Davon ließ sich der 23-Jährige aber nicht aufhalten. Seine Position auf dem linken Flügel sehr libertär interpretierend, war Leweling in der Offensive praktisch überall zu finden und lief sich immer wieder frei. In der 64. Spielminute krönte er sein persönliches Traumdebüt dann doch und hämmerte das Leder nach einer Eckballvariante aus knapp 14 Metern kompromisslos in den Winkel. Von seinem Treffer abgesehen war Jamie Leweling an den meisten vielversprechenden Offensivaktionen der Deutschen beteiligt. Nach 86 gespielten Minuten durfte der Angreifer dann unter stehenden Ovationen das Spielfeld verlassen und für ihn kam Robin Gosens in die Partie. (Note: 1)

Tim Kleindienst:  In seinem Länderspieldebüt gegen Bosnien und Herzegowina hatte der Gladbacher gerade durch seine beiden Abseitsstellungen vor gleich zwei Toren einen insgesamt unglücklichen Eindruck gemacht; dass er zudem kaum ins aktive Kombinationsspiel der Deutschen eingebunden war, verstärkte diesen Eindruck nur noch. An diesem Abend war das jedoch anders, denn gegen die Niederlande machte Tim Kleindienst seine Sache als Wandspieler mit dem Rücken zum Tor sehr ordentlich. Er diente bei langen Pässen als Anspielstation, gewann Kopfballduelle, machte Bälle fest und legte die Kugel auch immer wieder für Steil-Klatsch-Kombinationen ab, vertändelte aber auch manchmal unnötig den Ball. Zweimal kam der 29-Jährige auch zu aussichtsreichen Abschlüssen, konnte diese aber nicht verwerten. Nach 82 gespielten Minuten war dann für den Mittelstürmer Schluss und für diesen kam Jonathan Burkardt in die Partie. (Note: 2,5)

Robert Andrich (ab Spielminute 46):  Nach der Pause für den angeschlagenen Florian Wirtz in die Partie gekommen, sollte Andrich seinen beiden Mittelfeldkollegen Stiller und Pavlović den Rücken freihalten, damit diese offensiver agieren konnten, jedoch ging der Plan nicht wirklich auf und das deutsche Spiel wurde in der zweiten Halbzeit deutlich langsamer. Andrich selbst machte zwar keine wirklichen Fehler, doch gelang es ihm nicht, ins aktive Spiel seiner Mannschaft eingebunden zu werden. (Note: 3,5)

Kevin Schade (ab Spielminute 77):  In seinem erst vierten A-Länderspieleinsatz – dem Ersten unter Bundestrainer Julian Nagelsmann – zeigte sich der Brentford-Profi sehr motiviert und war zunächst ein belebendes Element. Als die Niederländer dann aber in der Schlussphase den Druck erhöhten, trat Kevin Schade aber nur noch selten in Erscheinung. (Note: 3)

Waldemar Anton (ab Spielminute 82):  Zur defensiven Absicherung in der Schlussphase gekommen fiel der Neudortmunder zunächst vor allem durch seine Zweikampfhärte auf, die ihm prompt eine Gelbe Karte einbrachte. Da Anton allerdings nur recht kurz auf dem Platz stand und nur wenig Einfluss auf das Spielgeschehen hatte, entfällt eine abschließende Benotung.

Jonathan Burkhardt (ab Spielminute 82): Während des größer werdenden Drucks der Gäste sollte der schnelle Mainzer als Konterspieler dienen. Die einzige aussichtsreiche Konterchance, verpuffte allerdings schon recht früh. Wegen der kurzen Einsatzzeit entfällt die Benotung.

Robin Gosens (ab Spielminute 87):  Gegen Bosnien und Herzegowina hatte der linke Schienenspieler noch einmal richtig Schwung in die Partie bringen können, hier kam er eher als zusätzliche Absicherung. Da Robin Gosens nur wenige Minuten auf dem Platz stand und keinen wirklichen Einfluss aufs Spielgeschehen nahm, entfällt auch hier die Wertung.

Foto: Adam Pretty / Getty Images

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