FC St. Pauli
·31. Januar 2025
FC St. Pauli
·31. Januar 2025
Im Vergleich zum 3:0-Heimsieg gegen Union Berlin nahm Cheftrainer Alexander Blessin eine Änderung vor. Eric Smith kehrte nach abgesessener Gelbsperre für den angeschlagenen Lars Ritzka (nicht im Kader) in die Startelf. Zwei weitere Änderungen gab es auf der Bank: Neuzugang Siebe Van der Heyden und Adam Dźwigała (zurück nach Rotsperre) standen anstelle von Emil Staugaard und Erik Ahlstrand im Aufgebot. Auf Seiten der Augsburger gab es nach dem 2:1-Heimsieg gegen den 1. FC Heidenheim ebenfalls einen Wechsel: Der zuletzt angeschlagene Kristijan Jakić ersetzte Arne Maier (Bank).
Bevor der Ball rollen sollte, gedachten beide Teams und alle Zuschauer*innen mit einer beeindruckenden Choreo und mit einer Schweigeminute den Opfern des Holocaust. Beim Einlaufen wurde auf das sonst gewohnte Abspielen von „Hells Bells“ verzichtet, stattdessen schallte nach ein paar Augenblicken mit ungewohnter Stille dann aber u.a. ein „Alle! Zusammen! Gegen Faschismus!“ durchs Millerntor.
Mit einem lautstarken „Aux Armes“ läuteten die FCSP-Fans das Spiel dann ein. In der Anfangsphase konnte sich kein Team ein Übergewicht erspielen, unsere Kiezkicker waren im Spiel nach vorne dabei etwas zwingender, spätestens am Strafraum der Gäste war aber Endstation. Bis zur ersten nennenswerten Torszene dauerte es 17 Minuten, dann wurde aber direkt gejubelt. Die Kiezkicker bestraften einen Fehlpass der Gäste und schalteten schnell um. James Sands bediente Morgan Guilavogui und der brachte den Ball von der rechten Seite in die Mitte. Hier sprang der gerade einmal 172 cm große Philip Treu höher als der zögernde Marius Wolf, seinen Kopfball kratzte Finn Dahmen aber gerade noch von der Linie. Treus Nachschuss beförderte Noahkai Banks dann unglücklich aber die Linie – das 1:0 (17.)!
Die Boys in Brown standen defensiv weiter sehr stabil und legten zehn Minuten nach dem Führungstreffer erneut den Turbo ein. Nach Pass von Johannes Eggestein hatte Guilavogui auf rechts erneut zu viel Platz und passte flach ins Zentrum. Hier war Noah Weißhaupt einen Tick eher am Ball als Gegenspieler Wolf, der dann aber gerade noch die Fußspitze in den Schuss stellen konnte (27.). Von den drei Spiele in Folge siegreichen Augsburgern kam offensiv weiter gar nichts, im ersten Durchgang gaben die Gäste nicht einen Torschuss ab. Unser Team hatte bis zum Pausenpfiff weiter mehr vom Spiel und agierte aus der gewohnten Kompaktheit heraus. Eine weitere Torchance sprang für unsere Jungs aber nicht heraus, mit dem 1:0 ging's in die Pause.
Personell unverändert kehrte die Blessin-Elf auf den Rasen zurück, beim FCA kam Arne Maier für Elvis Rexhbecaj. Am Spiel selbst änderte sich nichts: Unsere Kiezkicker machten defensiv die Räume eng, waren bissig in den Zweikämpfen und ließen die Gäste so weiterhin nicht zur Entfaltung kommen. Als der FCA dann mal über Wolf in den FCSP-Strafraum eindringen konnte, stand dieser beim missglückten Schussversuch von Samuel Essende im Abseits (54.). Nach etwas mehr als einer Stunde musste Guilavogui nach hartem Einsteigen von Dimitrios Giannoulis dann runter, für ihn kam Oladapo Afolayan (61.).
In beiden Strafräumen passierte nach dem Seitenwechsel nicht viel, den besseren Zug nach vorne hatten weiter unsere Kiezkicker, die erste echte Torchance und auch der erste Torschuss im zweiten Durchgang ließ weiter auf sich warten. Das Spiel nahm an Härte zu, ohne das es über das normale Maß hinaus ging. Der Spielfluss litt allerdings darunter, viele intensive Zweikämpfe bestimmten das Spielgeschehen.
Kurz nach Anbruch der Schlussviertelstunde ging's für Manolis Saliakas nicht weiter und so kam Siebe Van der Heyden zu seinem Debüt. Zeitgleich betrat auch Danel Sinani den Rasen, Johannes Eggestein hatte Feierabend (80.). Die Gäste erhöhten noch mal den Druck, um irgendwie den Ausgleich zu erzielen. Und dann kam der FCA zu seiner ersten Chance. Nach Flanke von Robert Gumny setzte Steve Mounié seinen Kopfball aber zu hoch an (81.).
Mit dem zweiten Torschuss gelang den Gästen dann der Ausgleich. Der eingewechselte Mert Kömür verwertete eine Flanke von Dimitrios Giannoulis per Volleyschuss in rechte Eck. Der bis dahin beschäftigungslose Nikola Vasilj war machtlos - 1:1 (83.). Wenige Minuten später feierte Elias Saad nach fast vier Monaten sein Comeback, für ihn verließ Weißhaupt den Platz (88.). Keine 120 Sekunden auf dem Rasen verpasste Saad eine Hereingabe von Afolayan nur knapp (90.). Mehr passierte auch in der siebenminütigen Nachspielzeit nicht und so mussten sich unsere Jungs am Ende mit nur einem Zähler zufriedengeben.
FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth - Saliakas (80. Van der Heyden), Irvine, Sands, Treu - Guilavogui (61. Afolayan), Eggestein (80. Sinani), Weißhaupt (88. Saad)
Cheftrainer: Alexander Blessin
FC Augsburg
Dahmen - Matsima, Gouweleeuw, Banks (79. Mounié) - Wolf (70. Gumny), Onyeka (70. Kömür), Jakić, Giannoulis - Claude-Maurice, Rexhbecaj (46. Maier) - Essende (60. Tietz)
Cheftrainer: Jess Thorup
Tore: 1:0 Banks (17., Eigentor), 1:1 Kömür (82.), X:X Name (XX.)
Gelbe Karten: Eggestein / Banks, Giannoulis
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Zuschauer*innen: 29.546 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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