LIGABlatt
·25. Januar 2024
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·25. Januar 2024
Glanzlos hat Galatasaray die Partie gegen das abgeschlagene Süper-Lig-Schlusslicht İstanbulspor am 22. Spieltag mit 3:1 für sich entschieden. Zum Matchwinner avancierte Kerem Aktürkoğlu mit einem erfolgreichen Elfmeter sowie einem direkt verwandelten Freistoß. Ebenfalls vom Punkt traf Mauro Icardi mit seinem ersten Tor seit dem 8. Dezember. Durch den Sieg über den Stadtrivalen sind die "Löwen" nun wieder punktgleich mit Tabellenführer Fenerbahçe.
Auch ohne die drei verletzten Akteure Sacha Boey, Sérgio Oliveira und Abdülkerim Bardakcı sowie die Afrika-Cup-Teilnehmer Cédric Bakambu und Hakim Ziyech wählte Galatasaray-Trainer Okan Buruk wenig überraschend die von ihm präferierte 4-2-3-1-Formation. Diese bildeten Muslera, Ayhan, Sánchez, Nelsson, Yılmaz, Torreira, Demirbay, Aktürkoğlu, Mertens, Tetê und Sturmspitze Zaha.
VAR bewahrt Galatasaray vor Katastrophen-Halbzeit
Nach einer knapp zweimonatigen Durststrecke feierte İstanbulspor am Montag mal wieder einen lange herbeigesehnten Sieg. Auswärts bei Galatasaray ging der kleine Bosporus-Klub nichtsdestotrotz als krasser Außenseiter ins Spiel, was sich erwartungsgemäß auch auf dem Platz schnell zeigte: "Cim Bom" übernahm rasch das Kommando, wobei sich insbesondere Mertens mit einigen Aktionen hervortat. Wirklich gefährlich wurde es dabei zunächst nicht, sodass die Gäste die Anfangsviertelstunde ohne Gegentor überstanden. Ein erstes kleines Etappenziel war aus Sicht des Tabellenletzten damit geschafft – viel mehr aber auch nicht, denn bekanntlich lässt es Galatasaray gerade gegen schwächere Gegner zu Spielbeginn gerne mal etwas ruhiger angehen. Das rächte sich in der 28. Spielminute, als İstanbulspor völlig unerwartet durch einen technisch anspruchsvollen und perfekt platzierten Flug-Kopfball von Sambissa mit 1:0 in Führung ging. Kurz zuvor war Ndao noch am Pfosten gescheitert. Danach überschlugen sich die Ereignisse im Rams Park: Erst annullierte Schiedsrichter Bahattin Şimşek nach VAR-Intervention das schier unglaubliche 2:0 für den Underdog (33.), ehe Galatasaray auf der Gegenseite plötzlich einen Elfmeter aufgrund eines Handspiels im Vorfeld des vermeintlichen zweiten İstanbulspor-Treffers zugesprochen bekam. Diesen brachte Aktürkoğlu zum 1:1-Halbzeitstand eiskalt im linken unteren Eck unter (36.).
Galatasaray entscheidet Partie spät
Mit Beginn des zweiten Durchgangs durfte Icardi anstelle von Tetê neu mitwirken. Die erste nennenswerte Aktion nach der Pause verzeichnete aber nicht etwa Galatasaray, sondern İstanbulspor, doch Muslera konnte einen vielversprechenden Pass auf Gäste-Stürmer Gültekin gerade noch rechtzeitig abfangen. Derweil hatte der türkische Meister weiterhin mehr von der Partie, ohne dabei vor Spielfreude zu strotzen. Auch wenn die Hausherren sicherlich nicht an ihrem oberen Leistungslimit agierten, überzeugte İstanbulspor als geschlossene Einheit, die kämpferisch und überraschend mutig auftrat. Für mehr Kreativität auf Seiten der "Löwen" sollte dann Ndombélé sorgen, der rund 25 Minuten vor dem Ende für Demirbay eingewechselt wurde. Diese benötigte Galatasaray dringend, denn langsam lief den Buruk-Schützlingen die Zeit davon. Wenig später brachte Icardi seine Mannschaft mit dem 2:1 – gleichbedeutend mit seinem ersten Tor seit dem 8. Dezember – auf die Siegerstraße (68.). Zumindest dachten das alle, bis der Treffer aufgrund einer etwaigen Abseits-Position überprüft wurde und letztlich keine Anerkennung fand. So blieb es also vorerst beim 1:1. Darüber konnten sich die Gastgeber aber nicht lange aufregen – schließlich musste dringend ein Tor her, was Torreira beinahe gelang (74.). Besser machte es Aktürkoğlu in der 79. Spielminute, indem er einen direkten Freistoß von der Strafraumgrenze aus fast schon frech im Torwart-Eck zur Führung für Galatasaray einschlagen ließ. Spätestens, nachdem Icardi in der zweiten Minute der Nachspielzeit per Elfmeter für den 3:1-Endstand sorgte, war die Messe endgültig gelesen. Dank des mühsam erarbeiteten Sieges über İstanbulspor bleiben die Gelb-Roten die einzige Süper-Lig-Mannschaft, die in dieser Saison bislang jedes Heimspiel gewinnen konnte.
Zum Abschluss der englischen Woche mit drei Liga-Partien innerhalb von acht Tagen empfängt Galatasaray am Montag Gaziantep, das sich derzeit im unteren Drittel der Tabelle bewegt. Angepfiffen wird die Begegnung im Rams Park um 18.00 Uhr (MEZ).