Österreichische Fußball-Bundesliga
·1. Februar 2023
Österreichische Fußball-Bundesliga
·1. Februar 2023
1. Februar 2023 in ADMIRAL Bundesliga
Wie schon im Vorjahr segelt Austria Klagenfurt auch in ihrer zweiten Saison in der ADMIRAL Bundesliga auf Kurs Meisterrunde. Die mit 88 Tagen zweitlängste Winterpause aller Zeiten verbrachte der Klub auf Rang 6, in den verbleibenden sechs Spielen des Grunddurchgangs trifft man fünfmal auf Teams, die hinter den Kärntnern platziert sind. Und auf Sturm Graz, „ein Klub, der uns einfach nicht liegt, bei dem wir meistens schlecht aussehen. Da können wir die Punkte schon im Vorfeld hinschicken“, sagt Sportdirektor Matthias Imhof mit einem Schmunzeln. bundesliga.at konfrontiert den Deutschen mit fünf Thesen, zu denen der 54-Jährige schlagfertig seine Meinung abgibt.
1. These: Der Stehsatz „Das zweite Jahr ist für einen Aufsteiger immer am schwersten“, ist Quatsch!
„Das ist definitiv Quatsch! Gerade Teams wie wir fangen jedes Jahr bei 0 an und wissen genau, was auf sie zukommt. Das war im ersten Jahr so, das war vor dieser Saison so und wird auch – hoffentlich – im dritten Jahr so sein. Deswegen haben wir uns darüber vor dieser Saison auch gar keine Gedanken gemacht, der Spruch ging komplett an uns vorbei. Was sich sehr wohl geändert hat, ist die Wahrnehmung, und das gleich auf mehreren Ebenen. Die Gegner nehmen uns anders wahr, da sie wissen, wie schwer es gegen uns ist. Und auch unsere Spieler haben jetzt die Wahrnehmung: Wir sind Bundesliga-Profis und haben dieses Status mittlerweile auch bestätigt.“
2. These: Trainer wie Peter Pacult nutzen sich nach einer gewissen Zeit ab!
„Dieser These muss ich vehement widersprechen! Jeder Trainer hat seine Macken, die hat Peter sicherlich auch. Damit müssen die Spieler klarkommen. Auch ein sogenannter Laptop-Trainer würde den Spielern vielleicht irgendwann auf den Wecker gehen, die würden dann sagen: ‚Der schon wieder mit seiner wissenschaftlichen Art.‘ Ich kenne Peter seit 1993, als wir mit 1860 München gemeinsam in die deutsche Bundesliga aufgestiegen sind. Und wie so oft, sind Spieler, die eher eine lockere Art haben, als Trainer dann das genaue Gegenteil, etwas härter oder disziplinierter. Das war auch bei ihm so. Mittlerweile kann er aber auch die lange Leine geben, auch wenn er ganz genau absteckt, was er von seinen Spielern erwartet.“
3. These: Mit Löwen-Power ist Austria Klagenfurt besser als das Original 1860 München.
„Das stimmt, wir sind klar besser und aktuell auch erfolgreicher. Zu unserer Löwen-Power gehören aber nicht nur Peter Pacult und meine Wenigkeit, sondern auch unser Nachwuchschef Wolfgang Schallenberg. Der spielt eine ganz große Rolle bei uns, hat die Akademie aufgebaut, ist für mich der größte Fachmann im Bereich Jugendarbeit in ganz Deutschland. Wenn ich ein deutscher Verein wäre, würde ich sofort den Wolfgang holen, auch wenn ich damit jetzt schlafende Hunde wecke (lacht). Und trotzdem: 1860 ist mein Herzensverein, zu dem ich nach wie vor eine enge Verbindung habe. Leider schaut es mit dem Aufstieg in die 2. Liga derzeit nicht so rosig aus.“
4. These: In der 28 Black Arena wird es im kommenden Jahr internationalen Fußball zu sehen geben.
(lacht) „Ja, wir werden in der Vorbereitung versuchen, das eine oder andere internationale Testspiel zu vereinbaren. Ich weiß natürlich, worauf Sie hinaus wollen… Aber ich werde den Europacup jetzt ganz bestimmt nicht als Ziel ausgeben. Wir wollen die Klasse halten, das wäre mit dem Erreichen der Meisterrunde geschafft. Danach können wir uns aber andere Dinge unterhalten. Aber ich weiß schon, wir haben gegen die sechs Gegner, die jetzt noch auf uns warten, in der Vorrunde 13 Punkte geholt. Nur gegen Sturm gab es die fast schon obligatorische Niederlage. Es wäre super, wenn uns eine ähnliche Ausbeute gelingen würde, aber wir wissen, wie unglaublich schwer das ist.“
5. These: Markus Pink wird der erste österreichische Torschützenkönig seit Philipp Hosiner vor zehn Jahren.
„Klare Zustimmung! Er hat einen tollen Lauf, auch weil er davon profitiert, dass die Mannschaft für ihn spielt, damit er diese Tore macht. Er ist aber nicht nur als Goalgetter, sondern auch als Leader und Kapitän wichtig für uns. Markus ist die rechte Hand von Peter Pacult auf dem Spielfeld, der Ansprechpartner für viele Dinge, die aus der Mannschaft kommen.“
Redakteur: Markus Geisler