Auch ein Sieg kann Sahin beim BVB nicht retten! 3 Thesen zur Champions League | OneFootball

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·21. Januar 2025

Auch ein Sieg kann Sahin beim BVB nicht retten! 3 Thesen zur Champions League

Artikelbild:Auch ein Sieg kann Sahin beim BVB nicht retten! 3 Thesen zur Champions League

Nach der Niederlage bei Eintracht Frankfurt steht Nuri Sahin beim BVB vor dem Aus. Medienberichten zufolge wären die Tage des 36-Jährige als BVB-Coach bei einer Niederlage in Italien wohl gezählt. Doch auch bei einem Sieg ist kaum zu glauben, dass Sahin sich noch lange im Amt halten würde. Jakob Haffke formuliert drei Thesen zum 6. Spieltag in der Champions League.

1. Der BVB gewinnt in Bologna, Sahin wird trotzdem bald weg sein

Auch der Systemwechsel verpuffte. Gegen Eintracht Frankfurt versuchte Nuri Sahin es mal wieder mit einer Dreierkette. Veränderungen waren nach dem desaströsen Auftritt bei Holstein Kiel auch bitter nötig. Wirkung zeigten die Umstellungen allerdings kaum, auch im neuen System zeigte der BVB gewohnte Schwächen. Vorne fehlte trotz viel Ballbesitz die Durchschlagskraft und hinten war der BVB, wie so oft in dieser Saison, enorm anfällig. So verlor der BVB verdient mit 2:0, obwohl bei Frankfurt Überflieger Omar Marmoush bereits im Kader fehlte. Der im Sommer zum Cheftrainer beförderte Sahin steht mächtig unter Druck und könnte bei einer Niederlage wohl schon vor dem Wochenende entlassen werden.


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Mit Bologna erwartet Borussia Dortmund am Dienstagabend eine machbare Aufgabe in der Champions League. Zwar ist der BVB in dieser Saison fast schon absurd auswärtsschwach, in der Liga gab es bisher erst einen Sieg in der Fremde, allerdings konnten in der Königsklasse immerhin Dinamo Zagreb und Club Brügge auswärts geschlagen werden. Dazu gehören die Italiener zu den schwächsten Teams der diesjährigen Champions-League-Saison. Zwar hat das Team von Vincenzo Italiano nur sieben Gegentore kassiert, traf aber in sechs Spielen auch nur ein einziges Mal und liegt mit nur zwei Punkten auf Platz 33. In der Liga zeigte das Überraschungsteam der letzten Serie-A-Saison zuletzt aber aufsteigende Form.

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Allerdings würde ein ungefährdeter Sieg gut zum BVB der letzten Jahre passen. Unter größtem Druck wird der Kopf noch einmal aus der Schlinge gezogen, um dann anschließend wieder zu enttäuschen. Gerade in der Champions League waren die Leistungen des BVB oft signifikant besser als in der Bundesliga. Deswegen kann davon ausgegangen werden, dass auch ein Sieg den Job von Nuri Sahin nur kurzfristig retten würde. Inzwischen dürfte zwar klar sein, dass die Probleme des BVB auch mit dem nächsten Trainer nicht plötzlich wie vergessen sein werden und deutlich tiefer liegen. Sahins Versuche diese zu lösen sind allerdings gleichwohl krachend gescheitert. So bleibt ein Trainerwechsel die vermeintlich „simpelste“ Lösung, zumal der Vertrag von BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl erst jüngst verlängert wurde.

Meine These daher: Der BVB gewinnt bei Bologna und bleibt in der Champions League auf Kurs, das Aus von Nuri Sahin ist damit aber nur aufgeschoben, nicht aufgehoben.

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Gregor Kobel musste in den letzten Spielen des BVB viel zu oft hinter sich greifen. (Photo by Alex Grimm/Getty Images)

2. Manchester City mit „Konterfußball“ zum Sieg über Paris SG

Nachdem Manchester City zwischenzeitlich nur einen Sieg aus 13 Spielen holen konnte und plötzlich nicht mehr eines der besten Teams der Welt, sondern eine ganz gewöhnliche Mannschaft zu sein schien, ging es zuletzt wieder aufwärts. In den letzten fünf Spielen gelangen dem Team von Pep Guardiola vier Siege. Zwar wurde auch gegen Brentford mal wieder eine 2:0-Führung verspielt, allerdings schossen die Skyblues in diesen fünf Spielen auch 22 Tore. Der 6:0-Erfolg bei Aufsteiger Ipswich Town erinnerte stark an die einst europaweit gefürchtete Siegmaschine, die City in den letzten Jahren war.

Bemerkenswert ist, dass Guardiola in den letzten Spielen erneut einige Veränderungen vorgenommen hat. City sammelte zuletzt oft deutlich weniger Ballbesitz als gewohnt. Beim 2:0-Erfolg gegen Aufsteiger Leicester hatte Guardiolas Team zum Jahresende nur 46% Ballbesitz. Diese Abkehr davon, um jeden Preis selbst den Ball haben zu wollen, dürfte auch eine Reaktion darauf sein, dass Citys hohe Abwehrreihe nach eigenen Ballverlust enorm konteranfällig war. Der Ausfall von Rodri, sowie die Formschwäche und das Fehlen einiger Abwehrspieler führte dazu, dass der Triple-Sieger von 2023 den Gegner immer wieder zu Kontern einlud und so Großchance um Großchance zuließ.

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Phil Foden zeigte sich zuletzt stark verbessert und sammelte sechs Scorerpunkte in den letzten drei Ligaspielen. (Photo by Alex Pantling/Getty Images)

Mit einer etwas abwartenderen Spielweise lauert City jetzt selbst vermehrt auf Konter. Dies kommt vielen Spielern im Kader durchaus entgegen. Vor allem die Flügelspieler Savinho und Jeremy Doku profitieren von den größeren Räumen, die sich ihnen dadurch bieten. Aber auch Phil Foden und Kevin de Bruyne zeigten nach schwachem Saisonstart zuletzt stark ansteigende Form. Welchen Schaden Erling Haaland anrichten kann, wenn er mit Tempo hinter die Kette starten kann, dürfte bekannt sein.

Mit Paris Saint-Germain erwartet City beim Gastspiel im Parc des Princes außerdem ein Gegner, der es liebt das Spiel selbst zu kontrollieren. Nur Bayern München hat in den europäischen Top-5-Ligen mehr Ballbesitz als die 68,2% der Pariser (Quelle: fbref.com). Luis Enrique ist einer der Trainer in Europa, der am meisten von Guardiolas ursprünglichem Barcelona-Team beeinflusst wurde. Der Spanier lässt beispielsweise oft mit einer falschen Neun spielen, um noch mehr Kontrolle über das Mittelfeldzentrum zu erlangen und liebt es, wenn sein Team den Ball lange durch die eigenen Reihen laufen lässt. Dabei ist aber auch PSG defensiv immer wieder anfällig für schnelle Gegenangriffe, außerdem fehlt es den Parisern nach dem Abgang von Kylian Mbappé an Vollstreckerqualitäten in der Offensive.

Meine These daher: Manchester City wird am Mittwochabend dem Gegner Paris SG das Spiel überlassen, auf Konter setzen und das Spiel auf diese Art und Weise klar gewinnen.

3. Der VfB Stuttgart schafft es noch in die Play-Offs

Zum Saisonstart konnte der VfB Stuttgart nicht an die überragende Form der Vorsaison anknüpfen. In der Liga ließ das Team von Sebastian Hoeneß reihenweise Punkte liegen und auch in der Champions League tat sich der VfB schwer. Der negative Höhepunkt war die krachende 1:5-Niederlage bei Crvena Zvezda (Roter Stern Belgrad) Ende November. Die Probleme ließen durch die Abgänge von Eckpfeilern, wie Kapitän Waldemar Anton, Serhou Guirassy und Hiroki Ito, sowie Verletzungen und Formschwächen anderer Schlüsselspieler durchaus nachvollziehbar erklären. Umso beeindruckender ist die 180-Grad-Wende, die Stuttgart seitdem gelungen ist. Mit Ausnahme der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den FC St. Pauli wurden sieben der letzten acht Pflichtspiele gewonnen.

Zuletzt wurden mit RB Leipzig und SC Freiburg zwei Teams aus den oberen Tabellenregionen überzeugend geschlagen. Stuttgart hat sich mit der Siegesserie zurück in die Champions-League-Ränge gespielt und liegt in der Liga inzwischen wieder voll auf Kurs.

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Deniz Undav ist nach seiner Verletzung direkt wieder ein wichtiger Faktor beim VfB Stuttgart. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)

Die Gründe für den Aufschwung sind vielfältig. Chris Führich kann immer mehr an die Form der Vorsaison anknüpfen, die ihn bis in den EM-Kader trug. Neuzugang Nick Woltemade ist seit Wochen in fantastischer Verfassung, sammelte sechs Scorerpunkte in sechs Spielen und passt als spielstarke, hängende Spitze perfekt in den Ballbesitz-Fußball von Hoeneß. Außerdem gelang es die wackelige Abwehr zu stabilisieren, die Neuzugänge Ramon Hendricks und Ameen Al Dakhil wussten zuletzt zu überzeugen. Gegen Freiburg ließ der VfB musste Alexander Nübel keinen einzigen Schuss auf sein Tor parieren. Dazu kommt die Rückkehr von Führungsspieler Deniz Undav, der seit dem Jahreswechsel in nur 125 Minuten zwei Tore erzielte und ein weiteres vorlegte und sich auf dem Weg zurück zu seiner Bestform befindet.

In der Champions League liegt Stuttgart mit sieben Punkten knapp außerhalb der Play-Off-Plätze. Mit Slovan Bratislava wartet auf den VfB eine Pflichtaufgabe, während es dann zum Abschluss der Ligaphase Zuhause gegen Paris Saint-Germain geht. In der aktuellen Form ist dem VfB in diesen beiden Spielen auf jeden Fall zuzutrauen, die nötigen Punkte zu holen, um sich auf den letzten Metern noch für die Play-Offs zu qualifizieren.

Meine These daher: Der VfB Stuttgart holt aus den letzten beiden Partien genug Punkte, um sich doch noch in die Play-Off-Ränge zu schieben.

Jakob Haffke

(Photo by Lars Baron/Getty Images)

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