liga3-online.de
·4. August 2022
liga3-online.de
·4. August 2022
Nach bislang schon 17 Neuzugängen will der FC Erzgebirge Aue noch zwei weitere Spieler verpflichten, sieht sich dabei aber einem Standort-Nachteil ausgesetzt. Derweil ist Dimitrij Nazarov neuer Kapitän.
Linkes und zentrales Mittelfeld: Für diese beiden Positionen hat Erzgebirge Aue noch Bedarf für weitere Verstärkung ausgemacht – und dafür gleich mehrere Spieler ins Auge gefasst. Im "Kicker"-Interview berichtet Trainer Timo Rost von einer "Reihe von Gesprächen", die gezeigt hätten, dass die 3. Liga für sie "durchaus vorstellbar ist". Problem: Dem 43-Jährigen zufolge würde bei einigen Akteuren "Hemmungen bestehen, in den Osten zu wechseln". Der FCE-Coach spricht diesbezüglich von Tatsachen, die man anerkennen müsse, "mich aber verwundern". Schließlich habe er als Profi bei Energie Cottbus und RB Leipzig "stets gute Erfahrungen" gemacht. "Auch in Aue konnte ich das vom ersten Tag an behaupten. Das Erzgebirge hat nicht nur landschaftlich sehr viel zu bieten, auch der bodenständige, familiäre Charakter macht es zu einer lebenswerten Region – gerade für Spieler mit Familie."
Auch sportlich könne der FCE mit Einigem aufwarten, wie Rost betont: "Ich spreche dabei nicht allein von den 16 Jahren in der 2. Liga. Wer die Infrastruktur gesehen hat, der sieht, dass Aue ein Fußballstandort ist, der beste Rahmenbedingungen bietet. Das hat auch Eindruck auf unsere bisherigen Zugänge ausgeübt." Ob es mit diesen Argumenten gelingt, die zögernden Spieler doch noch von einem Wechsel ins Erzgebirge zu überzeugen? Gleichzeitig soll der derzeit 30 Spieler umfassende Kader auf 28 Akteure, darunter 25 Feldspieler, verkleinert werden. Schon länger nicht mehr zum Aufgebot zählt Felix Hache, dessen Vertrag ausgelaufen war. Künftig läuft der 19-Jährige für Viertligist Wormatia Worms auf.
Unterdessen ist die Entscheidung über den neuen Kapitän gefallen. Nachdem Rost mit Martin Männel, Dimitrij Nazarov und Ulrich Taffertshofer zunächst drei Kapitäne bestimmt hatte, ist Nazarov vom Team nun zum neuen Spielführer gewählt worden – das meldet "Tag24". Dass Männel die Binde nach sieben Jahren abgibt, überrascht zwar, hat aber einen Grund: "Martin hat mir mitgeteilt, einen Schritt zurückgehen zu wollen, weil er aufgrund seiner Verletzung der Mannschaft auf und neben dem Platz nicht derart helfen kann, wie es nötig wäre", berichtet Rost gegenüber dem Online-Portal und zollt dem 34-Jährigen, der sich nach einem Meniskusriss noch im Aufbautraining befindet, Respekt: "Ich ziehe vor Martin Männel meinen Hut für diese Entscheidung. Er hat die Kapitänsbinde im Sinne der Mannschaft zur Verfügung gestellt. Das ist eine tolle Einstellung, denn so etwas ist nicht selbstverständlich."
Auch künftig wolle sich Männel als Führungsspieler einbringen, nur nicht mit der Binde am Arm. Durchaus möglich aber, dass er sie in dieser Saison nochmal tragen wird, fungiert er doch als Vize-Spielführer. Kapitän Nummer drei ist Taffertshofer, der die Mannschaft gegen Freiburg II in Abwesenheit der anderen beiden Anführer auf den Platz geführt hatte. Im Pokal war Nazarov der Kapitän – und wird das auch künftig sein. Den Mannschaftsrat komplettieren Philipp Klewin sowie die Korbinian Burger und Alexander Sorge.