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·14. Oktober 2024

Ballon d’Or-Prognosen: Wer hätt’s verdient? Und wer wird’s?

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Wer hat sich den Ballon d’Or verdient und wer etwas weniger?

Ralf Gaggl: Vinícius sollte und wird’s auch

Der Ballon d´Or schlägt ein neues Kapitel auf – nachdem Benzema im vorletzten Jahr die Ära von Lionel Messi und CR7 bei dem größten individuellen Titel der Fußballwelt beendet hatte, ist die Wahl in diesem Jahr nun umso schwerer geworden. Von den Top-Favoriten haben es alle auf ihre ganz persönliche Art und Weise verdient. Bellingham, aufgrund seiner überragenden Leistungen im Dress des weißen Balletts, Toni Kroos zur Krönung seiner Karriere, Carvajal für seine Leistungen für die Blancos aber auch beim Gewinn der Europameisterschaft, Rodri für seine unglaubliche Wichtigkeit bei Manchester City aber auch Vinícius Júnior. Der 24-Jährige zeigte in der abgelaufenen Saison einmal wieder, wieso er einer der besten Spieler aktuell ist. Egal, ob seine Dribblings, seine Laufwege, aber auch sein manchmal provozierendes Auftreten auf dem Platz, der Brasilianer ist und bleibt eine Waffe in der Offensive der Königlichen. Spätestens, wenn es zu den wichtigen Entscheidungsspielen in der Champions League kommt, war auf den 24-jährigen immer Verlass. Auf Nationalmannschaftsebene hingegen konnte der Brasilianer bei der Copa América zwar nicht seine Leistung bestätigen und schied bereits im Viertelfinale aus. Dennoch hat sich Vinícius Júnior mit dem Gewinn der Champions League und der spanischen Liga den Ballon d’Or verdient! Es bleibt abzuwarten, welchen Stellenwert das Komitee aus Journalisten der Königsklasse im Vergleich zur Europameisterschaft oder Copa América geben wird. Sollten die Turniere auf Nationalmannschaftsebene nämlich höher gewertet werden, könnte Rodri zum größten Konkurrenten von Vinícius Júnior werden.


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Daniel Garcia: Carvajal sollte, aber Vinícius wird’s

Jahr für Jahr scheiden sich die Geister an den Kriterien zur Wahl des Ballon d´Or-Siegers – Titel oder individuelle Leistungen? Beide Punkte konnten in der vergangenen Spielzeit von mehreren Königlichen bedient werden, einige stemmten sogar ihren sechsten Henkelpott in die Höhe. Jude Bellingham legte beispielsweise eine Debüt-Saison wie aus dem Bilderbuch hin, während Vinícius Júnior abermals seine Big-Game-Player-Qualitäten unter Beweis stellte und Toni Kroos unterdessen seinen Legendenstatus untermauerte. Allerdings gibt es noch jemanden, der mit dem Gewinn der Europameisterschaft seiner grandiosen Saison die Kirsche auf die Torte gesetzt hat: Daniel Carvajal. In meinen Augen hat der routinierte Spanier, dank seiner Mentalität und laut eigenen Aussagen mit Hilfe einer Ernährungsumstellung, sowohl physisch als auch spielerisch seinen damaligen Peak übertroffen. Wieso sollte also nach Fabio Cannavaro im Jahr 2006 nicht mal wieder ein Verteidiger geehrt werden? Am Ende wird die prestigeträchtige Auszeichnung wohl verdient an den spektakulären Viní gehen und ich bin sicher, dass der Teamplayer Carvajal sich mit ihm freuen wird.

Der Ballon d’Or ist der prestigeträchtigste individuelle Preis in der Welt des Fußballs. REAL TOTAL blickt auf die Gewinner des Goldenen Balls im 21. Jahrhundert zurück.

2023: Lionel Messi (Paris Saint-Germain)

2. Platz: Erling Haaland (Manchester City) 3. Platz: Kylian Mbappé (Paris Saint-Germain)

2022: Karim Benzema (Real Madrid)

2. Platz: Sadio Mané (FC Liverpool/FC Bayern München) 3. Platz: Kevin de Bruyne (Manchester City)

2021: Lionel Messi (FC Barcelona/Paris Saint-Germain)

2. Platz: Robert Lewandowski (FC Bayern München) 3. Platz: Jorginho (FC Chelsea)

2019: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Virgil van Dijk (FC Liverpool) 3. Platz: Cristiano Ronaldo (Juventus)

2018: Luka Modrić (Real Madrid)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Real Madrid/Juventus) 3. Platz: Antoine Griezmann (Atlético Madrid)

2017: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)

2. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona) 3. Platz: Neymar (FC Barcelona/Paris Saint-Germain)

2016: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)

2. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona) 3. Platz: Antoine Griezmann (Atlético Madrid)

2015: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) 3. Platz: Neymar (FC Barcelona)

2014: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)

2. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona) 3. Platz: Manuel Neuer (FC Bayern München)

2013: Cristiano Ronaldo (Real Madrid)

2. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona) 3. Platz: Franck Ribéry (FC Bayern München)

2012: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) 3. Platz: Andrés Iniesta (FC Barcelona)

2011: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Real Madrid) 3. Platz: Xavi (FC Barcelona)

2010: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Andrés Iniesta (FC Barcelona) 3. Platz: Xavi (FC Barcelona)

2009: Lionel Messi (FC Barcelona)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Manchester United/Real Madrid) 3. Platz: Xavi (FC Barcelona)

2008: Cristiano Ronaldo (Manchester United)

2. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona) 3. Platz: Fernando Torres (FC Liverpool)

2007: Kaká (AC Mailand)

2. Platz: Cristiano Ronaldo (Manchester United) 3. Platz: Lionel Messi (FC Barcelona)

2006: Fabio Cannavaro (Juventus/Real Madrid)

2. Platz: Gianluigi Buffon (Juventus) 3. Platz: Thierry Henry (FC Arsenal)

2005: Ronaldinho (FC Barcelona)

2. Platz: Frank Lampard (FC Chelsea) 3. Platz: Steven Gerrard (FC Liverpool)

2004: Andriy Shevchenko (AC Mailand)

2. Platz: Deco (FC Barcelona) 3. Platz: Ronaldinho (FC Barcelona)

2003: Pavel Nedved (Juventus)

2. Platz: Thierry Henry (FC Arsenal) 3. Platz: Paolo Maldini (AC Mailand)

2002: Ronaldo (Inter Mailand/Real Madrid)

2. Platz: Roberto Carlos (Real Madrid) 3. Platz: Oliver Kahn (FC Bayern München)

2001: Michael Owen (FC Liverpool)

2. Platz: Raúl (Real Madrid) 3. Platz: Oliver Kahn (FC Bayern München)

2000: Luís Figo (FC Barcelona/Real Madrid)

2. Platz: Zinédine Zidane (Juventus) 3. Platz: Andriy Shevchenko (AC Mailand)

Janine Basler: Rodri sollte und wird’s ganz knapp

Vinícius Júnior hat den Ballon d’Or mehr als verdient! Am Champions-League-Sieg der Blancos hat der Brasilianer einen entscheidenden Anteil, spielte auch sonst zumindest Teile der Saison überragend. Abgesehen davon, dass es dem 24-Jährigen in der ein oder anderen Situation noch an Reife fehlt, gibt es wenig zu beanstanden. Doch mal abgesehen von der Königsklasse fanden dieses Jahr auch noch eine Europameisterschaft und eine Copa América statt. Und mit Brasilien konnte der Dribbelkönig bisher wenig überzeugen (schied im Viertelfinale gegen Uruguay aus). Es gibt allerdings einen Spieler, der sowohl auf Klub- als auch auf Nationalmannschaftsebene überzeugte – und das ist Rodri. Zwar gewann er mit Manchester City keine Champions League, aber wenn er spielte, verloren die „Citizens“ kein einziges Spiel. Die dreimal, die er gesperrt fehlte, allerdings schon. Vom ersten Spieltag in der Premier League bis hin zum vierten Meisterschaftstitel in Folge lieferte der Spanier konstant ab und krönte seine Leistung mit dem EM-Sieg und der Auszeichnung zum Spieler des Turniers. Deshalb glaube ich, dass Rodri nicht nur Vinis größter Konkurrent ist, sondern am Ende auch ganz leicht die Nase vorn haben könnte. Obwohl es hier ganz stark im Ermessen der 100 Journalisten liegen wird, ob sie die Champions League oder die EM bzw. Copa América als „wichtigeres“ Turnier ansehen.

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Nils Kern: Kroos sollte, aber Vinícius wird’s

Bei den fünf genannten Top-Kandidaten kann man bei jedem drei bis fünf Gründe finden, die für und ein bis drei Gründe, die gegen den Titel sprechen – von sportlichem bis menschlichem. Bei Toni Kroos ist meine eigene Bilanz eigentlich am deutlichsten: quasi 5:1. Und da habe ich die vermeintliche Ehrung für sein „Lebenswerk“, die bei so einer Wahl natürlich nicht wirklich relevant ist, gar nicht einfließen lassen. Toni Kroos war 2023/24 einer der drei wichtigsten und konstantesten Spieler bei Real, einer der drei besten Mittelfeldspieler der Welt, war so der absolute Chef der Merengues, sorgte für einige der größten Highlights der Saison – von der Saisonvorbereitung bis um Bayern-Hinspiel –, hat sich defensiv nicht nur gesteigert, sondern selbst erneut übertroffen und brachte auch seine Nationalmannschaft auf ein neues beziehungsweise altes Level. Toni Kroos hätte es verdient, aber der wahrscheinliche Sieger Vinícius ebenfalls, auch wenn er in meiner Bilanzierung nur auf sowas wie 4:2 kommt. Aber da sich Real Madrid auch mit seiner institutionellen Macht für Vinícius stark gemacht haben dürfte, spricht auch das für den Wahlsieg des Brasilianers, Kroos würde der Titel ohnehin nicht so viel bedeuten wie Vini. Schade, eigentlich!

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