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·12. April 2025

Bei diesem HSV ist keiner aufstiegsreif

Artikelbild:Bei diesem HSV ist keiner aufstiegsreif

Mit dem Anpfiff um 18:30 Uhr verschwand die Sonne aus dem Hamburger Volkspark. Offensichtlich ging mit ihr auch jede Zuversicht beim Hamburger SV, gegen Eintracht Braunschweig den nächsten großen Schritt in Richtung Bundesliga zu machen. Weit gefehlt. Der Tabellenführer blamiert sich am 29. Spieltag mit 2:4 gegen den Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig.

Noch steht man auf Platz Eins. Doch der Vorsprung auf den so gefürchteten Relegationsplatz kann an diesem Wochenende stündlich schmilzen. So oder so: Dieser HSV ist nicht „zu höherem bestimmt“, wie die HSV-Fans vorm Spiel per Choreo aufzeigten.


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Bereits nach fünf Minuten spürten Fans und Beobachter das berühmte Angst vor der eigenen Courage. Abgesehen vom monotonen Dauergesang der Ultras auf der Nordtribüne war die Stimmung ungewöhnlich still. Der verhaltene und nervöse Auftritt der Hamburger bestätigte die Bedenken der Fans. Sie spielten Rückpass über Rückpass und ließen sich erstaunlich viel Zeit. Keine einzige echte Torchance holten sich die Hamburger in Halbzeit eins. Das soll nicht zu kurz kommen: Braunschweig machte ein herausragendes Auswärtsspiel. Aber wie einfach sie den Sieg serviert bekamen, wirft den Blick direkt wieder in Richtung HSV.

Das 0:1 wie das 0:2 kassiert der HSV per Konter. Marco Richter, die Mainzer Leihgabe ist bei beiden Toren der Verursacher. Als Sofortverstärkung geholt entwickelt er sich zum größten Schwachpunkt dieses Kaders. Er macht Fehler wie ein 18-Jähriger und lässt jede Art von Körpersprache vermissen. Seine Auswechslung zur Halbzeit: Zu spät.Ihn als alleinigen Sündenbock herauszupicken, kommt wiederum viel zu kurz. Beim 0:2 steht Daniel Heuer Fernandes viel zu weit vor seinem Tor, sodass er bei der abgefälschten Flanke von Silvan Hefti nichts ausrichten kann. Binnen zwei Minuten brach das gesamte Gerüst des HSV in sich zusammen.

Merlin Polzin muss sich danach den Vorwurf gefallen lassen, seine Jungs in der Halbzeit nicht geordnet zu haben. Mit Immanuel Pherai, Ransförd Königsdörffer und Fabio Baldé kamen drei Youngster, die das Spiel eher wilder machen. Der HSV fand keine Struktur und musste sich beim eigenen Querbalken bedanken, dass es nicht nach 50 Minuten 0:3 stand. Der Lukasz Poreba war auf der Sechserposition völlig überfordert, während der Routinier 80 Minuten auf der Bank saß.

Das zwischenzeitliche Anschlusstor durch Toptorjäger Davie Selke erkaufte sich Polzin durch eine extrem riskante Aufstellung, bei der der gelernte Flügelstürmer Baldé den Rechtsverteidiger mimen musste. Er war in jedem Zweikampf zu bemitleiden und trug Mitschuld am dritten und vierten Gegentor. Spätestens nach dem 1:4 verließen die zu Beginn so hoffnungsvollen Fans in Scharen das Stadion.

Selkes Tor zum 2:4 in der Nachspielzeit sollte nichts mehr bewirken, außer dass der Laptop dieses Autors von einem Bierbecher getroffen wurde. Und überlebt hat. Für den HSV geht es nun nach Schalke. Die Schalker dürften sich die Finger danach lecken, diesem angeknockten HSV den nächsten Tiefschlag zu versetzen. Für die heißt es nun: An der Deckung arbeiten, anstatt sich schon den Gürtel umzubinden.

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