Bei Manchester City nicht zu stoppen: Das ist HSV-Neuzugang Adedire Mebude | OneFootball

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·28. Januar 2025

Bei Manchester City nicht zu stoppen: Das ist HSV-Neuzugang Adedire Mebude

Artikelbild:Bei Manchester City nicht zu stoppen: Das ist HSV-Neuzugang Adedire Mebude

Am Dienstagabaend gab der HSV die Verpflichtung von Adedire Mebude bekannt. Der schottische Junioren-Nationalspieler soll den Ausfall des langzeitverletzten Bakery Jatta kompensieren. Aber was macht Mebude eigentlich aus und was dürfen sich die Hanseaten von ihrem Neuzugang versprechen?

HSV rüstet auf dem Flügel nach

Die aktuellen Erfolge des HSV und die damit einhergehende Tabellenführung wurden zuletzt so ein wenig vom Verletzungspech überschattet. Torjäger Robert Glatzel fehlt den Rothosen ohnehin noch mehrere Wochen, sein kongenialer Ersatzmann Davie Selke zog sich beim 3:2-Auswärtssieg gegen Hertha BSC einen Jochbeinbruch zu und dürfte zumindest die kommenden zwei Partien verpassen. Noch viel schlimmer: Rechtsaußen Bakery Jatta erlitt im Training einen Riss des Syndesmosebandes und wird in dieser Saison voraussichtlich nicht mehr in den Kader zurückkehren können.


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Angesichts dieser personellen Rückschläge ist es nur logisch, dass der ambitionierte Nord-Gigant vor dem Deadline Day am nächsten Montag noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen hat. Die Hamburger suchten einen flexiblen Angreifer, der vorzugsweise auf dem rechten Flügel zum Einsatz kommt und dort die Position des Fan-Lieblings Jatta bekleiden kann.

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Und wie der einstige Bundesliga-Dino noch am Dienstagabend offiziell bekannt gab, wurde dieser Spieler gefunden: Adedire Mebude hat in der Hansestadt unterschrieben. Der 20-Jährige kommt vom KVC Westerlo aus der belgischen Jupiler Pro League und wird bis Saisonende an den HSV verliehen. Den Rothosen steht übereinstimmenden Medienberichten zufolge auch eine Kaufoption zu.

Standout-Spieler bei Manchester City

Schaut man sich den Werdegang des Neuzugangs etwas genauer an, so sticht eine Station sofort heraus. Mit 16 Jahren wechselte Mebude 2020 von den Rangers in die Jugend-Akademie von Manchester City. Dort wurde der schottische Rohdiamant für insgesamt drei Jahre geschliffen, wobei er zuletzt zum U21-Aufgebot der Skyblues zählte.

Die Zahlen seines Manchester-Aufenthaltes lesen sich äußerst beeindruckend: In 71 Pflichtspieleinsätzen gelangen Mebude satte 30 Tore und 34 Vorlagen. Oder anders gesagt: Der englische Junioren-Bereich fand nahezu keine Antwort auf den quirligen Rechtsaußen. In der Spielzeit 2021/2022 wurde der Youngster sogar als Citys „Academy Player of the Year“ ausgezeichnet.

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(Photo by Steve Welsh/Getty Images)

Der Schritt in die Superstar-Truppe von Pep Guardiola wurde Mebude jedoch nicht zugetraut, weshalb dieser im Sommer 2023 für 1,75 Millionen Euro zu KVC Westerlo nach Belgien wechselte. Die physische Gangart des Erwachsenen-Fußballs bereitete dem Teenager aber merklich Probleme, sein erstes Jahr Profijahr lief alles andere als zufriedenstellend. In Westerlo kam der Schotte kaum zum Zug und auch eine Rückrunde-Leihe zum englischen Zweitligisten Bristol City brachte nicht den gewünschten Erfolg.

Zu Beginn der aktuellen Spielzeit wagte Mebude einen neuen Anlauf beim Klub aus Antwerpen, der zunächst vielversprechend begann. Der Flügelflitzer stand in den ersten fünf Partien immer in der Startelf und legte dabei zwei Tore sowie einen Assist auf. Im Anschluss konnte Mebude nicht mehr an die gezeigten Leistungen anknüpfen und fand sich immer häufiger auf der Bank wieder. Seine letzte Torbeteiligung datiert aus dem August, in den vergangenen zwei Spielen schaffte er es nicht einmal mehr in den Kader. Daher folgt nun der Wechsel nach Hamburg, wo das einstige Top-Talent dringend benötigte Einsatzminuten sammeln soll. Aber was dürfen die HSV-Fans vom neuesten Fang ihrer Klubführung eigentlich erwarten?

Was macht Mebude aus?

Manchester City bezeichnete seinen Jugendspieler einst als „geschickten Stürmer mit rasantem Tempo“. Was banal klingt, beschreibt den mittlerweile 20-Jährigen dennoch ziemlich gut. Mebude ist auffallend schnell, verfügt über einen explosiven ersten Schritt und bewegt sich für sein beachtliches Gardemaß von 1,89m ziemlich grazil. So verwundert es nur wenig, dass der Youngster, der seit der U16 für Schottland kickt, zu Jugendzeiten immer wieder mal im Sturmzentrum auflief. Auch wenn Mebude im Kopfballspiel noch eine Menge Nachholbedarf besitzt und bei den Rautenträgern als klarer Jatta-Ersatz eingeplant sein dürfte – er bietet Trainer Merlin Polzin eine weitere spannende Option.

Ebenfalls spannend sind auch die technischen Fertigkeiten des Angreifers. Mebude hat in dieser Saison 60 Prozent seiner Dribblings erfolgreich abgeschlossen, während es bei Jatta nur 37,5 Prozent waren. Bei beiden Akteuren ist die Stichprobe jedoch verhältnismäßig klein. Außerdem zog der Außenspieler starke 20 Fouls, ist dank seiner Kombination aus Größe, Tempo und Beweglichkeit nur schwer vom Ball zu trennen.

Klares Verbesserungspotenzial hat Mebude aber im Bereich der Entscheidungsfindung. Oft übertreibt es der Youngster im Dribbling und verpasst den optimalen Abspielmoment. Den Aktionen des Edeltechnikers fehlt oft die letzte Präzision, was auch für das eigene Flankenspiel gilt – im HSV-System eine entscheidende Komponente. Nur 20 Prozent seiner Hereingaben brachte Mebude in dieser Spielzeit an den Mitspieler.

Dass das ehemalige City-Talent bislang nur kleine Fußstapfen im Profi-Fußball hinterlassen hat, ist daher beileibe kein Zufall. Doch der Schotte besitzt unübersehbares Potenzial und dürfte dem Flügelspiel der Rothosen sehr gut zu Gesicht stehen. Darüber hinaus birgt der Transfer quasi keinerlei Risiko – Mebude wäre bei ausbleibendem Erfolg schon nach Saisonende wieder weg. Im Idealfall haben sich die Norddeutschen jedoch einen absoluten Rohdiamanten gesichert. Academy Player of the Year wird man bei Manchester City schließlich nicht ohne Grund.

(Photo by Steve Welsh/Getty Images)

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