Box-to-Box-Spieler mit viel Dynamik: Das ist BVB-Neuzugang Chukwuemeka | OneFootball

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·10. Februar 2025

Box-to-Box-Spieler mit viel Dynamik: Das ist BVB-Neuzugang Chukwuemeka

Artikelbild:Box-to-Box-Spieler mit viel Dynamik: Das ist BVB-Neuzugang Chukwuemeka

Borussia Dortmund hat am Deadline Day die Verpflichtung von Carney Chukwuemeka bestätigt. Der 21-jährige Mittelfeldspieler kam vom FC Chelsea, vorerst auf Leihbasis. Doch der BVB sicherte sich für den Sommer eine Kaufoption.

Bei den Blues kam der in Österreich geborene Engländer in dieser Saison kaum zum Zug. Die Luftveränderung soll zunächst einmal dafür sorgen, dass Chukwuemeka Spielpraxis sammelt und sich weiterentwickelt. Doch was kann der BVB von ihm erwarten?


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Darum verpflichtete der BVB Chukwuemeka

Zunächst einmal stellt sich aber die Frage, warum der BVB den talentierten Mittelfeldspieler von den Blues verpflichtete. Hier gibt es gleich mehrere Gründe. Einerseits die Verletzung von Felix Nmecha, der noch einige Wochen ausfallen und eine Lücke hinterlassen wird. Zudem erhofft man sich von den beiden externen Ergänzungen (Chukwuemeka und Daniel Svensson) frische Impulse für die restliche Saison. Beide haben die schwierigen Phasen nicht miterlebt, gehen im Vergleich mit anderen Teilen des Kaders unbelastet in die kommenden Spiele.

Außerdem wurde in der bisherigen Saison oftmals die fehlende Kaderbreite kritisiert. Und das auch aus gutem Grund. Deswegen war es für den BVB auch so wichtig, gleich zwei Spieler zu verpflichten, die mehrere Rollen übernehmen können. Die Gespräche mit Chelsea und der Spielerseite liefen eine Weile und als endgültig klar war, dass die Blues offen für eine Leihe mit Kaufoption sind, fixierten die BVB-Bosse den Deal.

Chukwuemeka: Dynamik und Box-to-Box-Elemente als Markenzeichen

Carney Chukwuemeka, der bei Aston Villa ausgebildet wurde und dort eine ersten Profierfahrungen sammelte, bringt eine große Bandbreite an Qualitäten mit. Und eine ebenso große Fläche auf dem Spielfeld deckt er ab. Er ist ein klassischer Box-to-Box-Spieler, was bedeutet, dass er zwischen dem eigenen und dem gegnerischen Strafraum überall zu finden ist. Auch wenn der Vergleich ein wenig hochgegriffen ist, weil der 21-Jährige noch nicht sehr viele Spiele auf höchstem Niveau absolvierte, erinnert er ein wenig ein Paul Pogba.

Vielleicht mit weniger Extravaganz, vielleicht weniger schillernd. Aber die athletischen Voraussetzungen sind ähnlich, Chukwuemeka ist sehr laufstark, physisch gut, kann sich in Zweikämpfen behaupten. Mit seinen 1,88m Körpergröße ist er eine Erscheinung auf dem Feld, entscheidet Kopfballduelle für sich. Im Defensivbereich geht er hartnäckig in die Zweikämpfe, stresst seine Gegenspieler, läuft Lücken zu. Ist sein Team in Ballbesitz, dann hat er prompt den Kopf oben, treibt den Ball nach vorne, dreht dynamisch auf.

Sobald er Platz für seine raumgreifenden Antritte hat, wird es für den Gegner gefährlich. Gerne sucht er dann die Doppelpässe mit den Mitspielern, schließt am oder im Strafraum ab, hat aber auch den Blick für die Mitspieler. Allerdings war er in den letzten zwei Jahren entweder verletzt oder Ergänzungsspieler, weswegen ihm ein wenig der Rhythmus fehlt. Dieser könnte essenziell sein, um das vorhandene Potenzial noch weiter auszuschöpfen und an den Defiziten zu arbeiten.

Diese sind bei einem 21-Jährigen mit erst rund 50 Spielen auf Profiniveau aber völlig normal. Zuweilen geht der BVB-Neuzugang noch etwas zu ungestüm zu Werke, was für unnötige Fouls sorgt. Im aktiven Spiel gegen den Ball ist er teils noch zu forsch, rückt zu früh raus, was Lücken öffnet. Das Passspiel und die Technik sind zwar generell sauber, aber doch anfällig für kleine Wackler, was wiederum in ungenauen Pässen im letzten Drittel resultiert. Viele dieser Elemente sind aber schlicht mangelnder Erfahrung geschuldet und keine Frage des Talents.

So gut passt Chukwuemeka zum BVB

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Carney Chukwuemeka ein Spieler mit viel Potenzial ist, dem aber noch ein wenig die Sicherheit und der Spielrhythmus fehlt. Der BVB konnte aber auch nicht erwarten, dass es gelingt, einen komplett fertigen Spieler im Wintertransferfenster zu verpflichten. Dass Dortmund im Mittelfeld Bedarf hatte und vor allem aufgrund des Nmecha-Ausfalls handeln musste, ist auch klar.

Das Risiko ist bei einer Leihe mit Kaufoption gering und wenn man die Attribute, die der Neuzugang auf den Platz bringen kann, mit möglichen Spielstilanpassungen unter Niko Kovac in Einklang bringt, dann kann sich durchaus ein Match ergeben. Der neue Trainer mag Dynamik im Spiel, mag es, das Mittelfeld schnell zu überbrücken, mag physisch starke Spieler, die arbeiten. All das ist im Gesamtpaket Chukwuemeka enthalten.

Ob der Deal letztlich ein Erfolg wird, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits natürlich vom Umfeld, also davon, ob der kovaceske Fußball beim BVB für eine Stabilisierung sorgt. Und andererseits davon, wie schnell Chukwuemeka seinen eigenen Rhythmus findet. Denn dieser ist unabdingbar für konstant gute Leistungen. Heißt im Umkehrschluss: Stimmen alle Voraussetzungen, dann kann man in Dortmund große Freude an diesem Neuzugang haben.

Sein Debüt im Trikot von Borussia Dortmund lässt noch auf sich warten. Der Neuzugang hat am Freitag im Abschlusstraining einen Schlag aufs Knie abbekommen.  und fiel bei der 1:2-Niederlage gegen den VfB Stuttgart aus.

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