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Katarina Schubert·26. September 2022
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Katarina Schubert·26. September 2022
Es war ganz schön was los am Wochenende – von Eckentoren bis hin zu ungeschriebenen Gesetzen des Fußballs war alles dabei. Hier sind unsere Awards für den zweiten Spieltag der Flyeralarm Frauen-Bundesliga.
Da staunte MagentaSport-Reporter Martin Piller gestern nicht schlecht: Es sei doch nicht zu fassen, sowas habe er noch nie gesehen in der Frauen-Bundesliga. Doch was war überhaupt passiert? Dafür hilft ein Blick in die 45. Minute der Partie zwischen Bayern und Bremen, genauer auf den 1:0-Führungstreffer von Giulia Gwinn.
Dieser war nämlich eigentlich ein Eckball, landete aber – auch weil Werders Torhüterin Anneke Borbe kräftig danebengriff – direkt im Tor. Das war schon ungewöhnlich genug, hätte am Abend zuvor die Hoffenheimerin Katharina Naschenweng nicht auch schon das gleiche Kunststück vollbracht. Zwei Eckentore an einem Spieltag? Das ist auf jeden Fall einen Award wert.
Es war DIE Überraschung des zweiten Spieltags. Die Aufsteigerinnen aus Duisburg setzten sich mit 3:0 überlegen gegen Turbine Potsdam, in der vergangenen Saison noch Vierte der Liga, durch. Die Tore schossen Kapitänin Yvonne Zielinksi (Doppelpack!) sowie Kaitlyn Parcell.
Doch der heimliche Star der Partie war eine andere Spielerin, nämlich Miray Cin, die alle drei Tore vorbereitete. Die ersten Duisburger Punkte der Saison waren also quasi ein „Miraycle“. Besonders das Tor zum 3:0 dürfte in Erinnerung bleiben, denn dieses leitete Cin, übrigens türkische Nationalspielerin, mit einem wunderschönen Lupfer ein.
Es scheint ein ungeschriebenes Gesetz des Fußballs zu sein, welches besagt: Kehrt die Spielerin oder der Spieler nach einem Wechsel zum ersten Mal an alte Wirkungsstätte zurück, muss die- oder derjenige auch ein Tor schießen. Und die Reaktion der Fans darauf ist ebenfalls meist gleich: „Ausgerechnet!“
So geschehen am Wochenende im Top-Spiel zwischen Hoffenheim und Wolfsburg. Diesmal war es Ex-Hoffenheimerin Jule Brand, die innerhalb von vier Minuten die Hoffnungen eines ganzen Stadions auf einen Überraschungssieg zerstörte. In der 69. Minute eingewechselt, legte sie erst den 1:1-Ausgleich durch Jill Roord auf, nur um dann wenige Minuten später selbst für den Wolfsburger Siegtreffer zur sorgen. Ausgerechnet!
So schnell werden Spielerinnen und Fans die Rekord-Kulisse am ersten Spieltag in Frankfurt nicht vergessen, doch auch an diesem Wochenende waren die Bundesliga ganz gut besucht. Die Partie zwischen Bayern und Bremen war sogar ausverkauft, zudem sahen knapp 1,4 Millionen Menschen das Top-Spiel am Samstagabend in der ARD.
Neue Rekorde gab es außerdem international: Das Derby zwischen Arsenal und Tottenham in der englischen Women’s Super League lockte mehr als 47.000 Fans ins Stadion (bei verkauften 53.000 Tickets). Die Partie zwischen den Corinthians São Paulo und Internacional Porto Alegre in der brasilianischen Liga stellte mit knapp 41.000 Zuschauer*innen ebenfalls einen neuen Bestwert auf.
Es schien das Frankfurter Rezept der Wahl zu sein, um gegen den SC Freiburg zu gewinnen: Schüsse aus der Distanz. Und jeder durfte beim Versuch, Freiburgs Torhüterin Rafaela Borggräfe auf diese Art und Weise zu bezwingen, mal ran – sei es Sara Doorsoun aus 40 Metern, Verena Henshaw aus 25 Metern oder Géraldine Reuteler aus ähnlicher Position an den Pfosten (zweimal!).
Zu Toren führte das zwar nicht, aber das war auch gar nicht nötig. Die Eintracht machte auch so mit 4:2 den Sieg gegen Freiburg klar.