FC Red Bull Salzburg
·27. November 2024
FC Red Bull Salzburg
·27. November 2024
Wir erleben im Rheinland einen von Anfang an gebrauchten Abend, den es erst mal zu verdauen gilt. Der amtierende deutsche Meister lässt uns am 5. Spieltag der UEFA Champions League-Ligaphase nicht den Hauch einer Chance und fertigt uns in der BayArena mit einem 5:0 gnadenlos ab.
Einen bittereren Start in die Partie hätten wir uns kaum ausmalen können. Schon in der 2. Minute brachten wir uns selbst in Bedrängnis, als wir Leverkusens Florian Wirtz den Ball direkt vor unserem Strafraum schenkten. Der Deutsche ließ direkt seine Klasse aufblitzen und suchte selbst den Abschluss – den gut platzierten Schuss konnte ein reaktionsschneller Alex Schlager zum Glück noch parieren.
Die Erleichterung hielt jedoch nicht lange, schon in Minute 6 wurde es wieder brenzlig. Es folgte ein gefährlicher Schuss der Gastgeber ans Bein von Sammy Baidoo, und von dort sprang der Ball an dessen Ellbogen. Nach wenigen Sekunden Bedenkzeit ertönte der Pfiff des Unparteiischen, der auch nach Check der Videobilder bei seiner Entscheidung blieb. Wieder kam es zum Duell zwischen Schlager und Wirtz, doch vom Punkt zeigte sich der deutsche Ausnahmekicker gnadenlos und stellte auf 1:0 aus Sicht des Heimteams (6.). Die Werkself behielt auch danach den Fuß auf dem Gaspedal und legte mit dem nächsten ruhenden Ball – ein Freistoß aus bester Lage – prompt nach. Dieses Mal hieß der Torschütze Alejandro Grimaldo, der das Leder gefühlvoll über die Mauer ins Kreuzeck zirkelte (11.). Eine weitere Hiobsbotschaft hatte diese gebrauchte Anfangsphase leider noch in petto: Karim Konate verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie und musste ausgewechselt werden (13.). Es gilt noch, die genauen Untersuchungen abzuwarten, doch der Anblick ließ nichts Gutes vermuten.
Unser Gehäuse blieb auch in weiterer Folge, bis auf kurze Ausnahmen, unter Dauerbeschuss der Gastgeber. Schlager tat sein Bestes, die zahlreichen Versuche der Alonso-Truppe zu entschärfen (fünf Paraden in Hälfte eins), doch beim Wirtz-Solo in Minute 30 war auch der ÖFB-Nationalkeeper machtlos. Die von der Drei-Tore-Führung euphorisierten Rheinländer spielten weiter munter auf und zeigten, wieso sie in der Vorsaison in der heimischen Liga ungeschlagen geblieben waren. Unsere Burschen hingegen waren in dieser Partie leider hinten wie vorne chancenlos unterlegen.
Mit dem Start in den zweiten Durchgang nahmen Jonathan Tah & Co. zunächst ein wenig Tempo raus, zumindest die Anfangsphase verlief deutlich ruhiger als noch in Hälfte eins. Genug hatte die stark aufspielende Bayer-Elf deshalb aber noch lange nicht und setzte knapp eine halbe Stunde vor Schluss zum vierten Streich an. Eine Maßflanke von Jeremie Frimpong fand den zentral anlaufenden Patrik Schick, der mühelos auf 4:0 stellte. Xabi Alonso tauschte wenig später ordentlich durch, doch die Dominanz der Werkself blieb unverändert, und auch das Toreschießen ging weiter. Edeljoker Aleix Garcia wurde im Rückraum bedient und sorgte von dort aus in der 72. Minute für den 5:0-Endstand. In der Schlussphase fanden wir immerhin eine nennenswerte Chance vor – ein Distanzschuss von Amar Dedic –, doch SVB-Keeper Matej Kovar bestand seine einzige Prüfung an diesem Abend. Auf der Zielgeraden dieses gebrauchten Abends sollte nicht mehr allzu viel passieren, bis der Schlusspfiff kam und uns von dieser bitteren Partie erlöste.
Ich akzeptiere Niederlagen, nicht aber das Wie heute. Leverkusen war in allen Momenten das deutlich bessere Team. Zweite Bälle, Pressing und das Spiel mit Ball – das war alles auf einem anderen Niveau. Das Spiel war bereits nach 15 Minuten verloren, das hatte große Auswirkung auf uns, wir haben nie unseren Rhythmus gefunden. Und sobald Leverkusen Selbstvertrauen hat, sind sie nicht aufzuhalten.
Pepijn Lijnders
Wir waren in allen Belangen richtig weit weg. Es wäre, so wie Leverkusen heute aufgetreten ist, generell schwierig geworden, hier etwas mitzunehmen, aber die Art und Weise, vor allem in der ersten Halbzeit, war bitter – so bestehst du international nicht.
Alex Schlager
Nene für Konate (16.), Bidstrup für Clark (46.), Bajcetic für Gourna-Douath (46.), Guindo für Terzic (46.), Capaldo für Diambou (74.)
Yeo (58./Kritik)