90PLUS
·20. Januar 2022
90PLUS
·20. Januar 2022
News | Am Donnerstagabend empfing der Athletic Club den FC Barcelona im Achtelfinale der Copa Del Rey. Nach 90 hochintensiven Minuten rettete sich Barcelona spät in die Verlängerung, wo sich Athletic 3:2 durchsetzte.
Beide waren zuletzt in der Supercopa tätig. Während sich Barcelona bereits im Halbfinale nach einem 2:3 in der Verlängerung gegen Real Madrid verabschiedete, zog Athletic mit einem 2:1 gegen Atlético ins Endspiel ein und unterlag dort den Königlichen 0:2.
Wie gewohnt stellte Marcelino die Seinen im 4-4-2 auf. Personell gab es wenige Überraschungen. Daniel Vivian ersetzte Yeray Álvarez. Außerdem spielte Raúl Garcia an der Seite von Oihan Sancet für Iñaki Williams. Bruder Nico hingegen stand in der Startelf und durfte über rechts beginnen.
Dort spielte bei Barcelona Neuzugang Ferran Torres, den Marcelino zu Valencia-Zeiten noch selbst formte. Ex-Dortmunder Ousmane Dembélé wurde nach anhaltenden Vertragsquerelen die Tür gezeigt. Ansonsten durfte das gesammelte Arsenal an Dream-Teens ran: Gavi, Pedri, Ez Abde, Ferran Jutglà und natürlich Dani Alves.
Der Beginn dieser Partie gehörte den Gastgebern. Nico Williams machte Tempo über rechts, suchte Sancet in der Mitte. Die Kugel rutschte jedoch durch bis an den zweiten Pfosten zu Iker Muniain, der den Ball traumhaft in hohem Bogen über Marc-André ter Stegen hinweg ins lange Eck schlenzte.
Athletic nahm den Drive und das Selbstvertrauen direkt mit, lief die Katalanen extrem hoch an. Wenige Minuten nach dem zweiten Treffer kam Vorlagengeber Williams selbst in Abschlussposition, konnte die Kugel aber nicht mehr kontrollieren. Chance vertan.
So kam Barcelona mit zunehmender Spieldauer immer besser in die Partie: 20. Minute, Sergio Busquets bekam einmal Platz zum Inszenieren. Links im Strafraum bediente er Ferran Torres, der nicht minder sehenswert oben rechts zum Ausgleich traf. Julen Agirrezabala hatte keinen Auftrag.
Trotzdem konnte Barcelona den Gegner nie wirklich am eigenen Strafraum festtackern, immer wieder konnte Athletic Nadelstiche setzen. 29. Minute, erneut konnte sich Nico Williams über rechts durchsetzen. Seine Flanke in den Rückraum landete auf dem Kopf von Iker Muniain, der die Kugel denkbar knapp über den Querbalken beförderte.
Athletic stand defensiv kompakt, ließ kaum etwas zu und hatte selbst die besseren Chancen. Williams versuchte es aufs kurze Eck, ter Stegen war auf dem Posten. Kurz vor der Pause hatten sie ihre beste Phase. Beispielhaft dafür die 45. Minute. Einen Eckball von rechts brachte Raúl Garcia in Richtung Tor, ter Stegen parierte aus kürzester Distanz gegen Dani Garcia, der noch den Kopf reinhielt. So ging es mit dem 1:1 in die Pause.
Einen Wechsel nahm Xavi zur Pause vor: Nico González kam für Ez Abde. Gute fünf Minuten später antwortete Marcelino, indem er die Williams-Brüder auf dem Platz vereinte: Iñaki kam für Oihan Sancet. Seine erste Aktion hatte er in Minute 52: Ein Doppelpass mit seinem Bruder, erneut visierte Nico das kurze Eck an, erneut war ter Stegen aufmerksam.
Zehn Minuten später, gleiche Protagonisten, diesmal mit vertauschten Rollen: Nico auf Iñaki, dessen Direktabnahme knapp über das Tor ging. Sechs Tore hat Iñaki Williams bereits gegen Barcelona erzielt, unter anderem den späten Siegtreffer im Viertelfinale 2019/20, dem letzten Pokalspiel zwischen diesen beiden im San Mames. Von den aktiven Spielern kommen nur Rubén Castro, Thomas Müller (je 8), Iago Aspas (9), Karim Benzema (11) und natürlich Cristiano Ronaldo (20) auf mehr Tore gegen die Katalanen als Bilbaos Nummer 9.
Photo by CESAR MANSO/AFP via Getty Images
Athletic war die bessere Mannschaft mit den besseren Chancen. 85. Minute, Iñaki Williams machte über links Tempo und suchte seinen Bruder in der Mitte. Auf halbem Wege machte die Flanke Karriere als Torschuss und landete auf dem Querbalken.
Eine Minute später war der blaue Beton durchbohrt: Iker Muniain brachte einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an den zweiten Pfosten, den der eingewechselte Alex Berenguer aufs Tor köpfte, ter Stegen konnte nur abprallen lassen, die Kugel hoppelte parallel zur Torlinie an den zweiten Pfosten, wo Iñigo Martínez, der bereits in der Liga gegen Barcelona traf, im Liegen einschob. 2:1!
Nur eine Minute später schien alles klar zu sein – für gute 0,25 Sekunden. Nico Williams legte für Berenguer auf, der flach rechts unten einschob. Aber die Fahne war sofort oben. Nicht das 3:1.
Barcelona blieb im Spiel, 93. Minute, Dani Alves hielt eine Flanke rechts im Strafraum per Fallrückzieher scharf. In der Mitte kam Pedri angeflogen und traf zum unter Strich schmeichelhaften 2:2. Overtime!
Auch diesmal ging die erste Aktion an die Basken: 96. Minute, Iñaki Williams bekam etwas Platz und nahm sich den Schlenzer – knapp drüber. Kurz danach war Schluss für Ansu Fati, der nach einer Stunde kam und sich ohne gegnerische Einwirkung verletzte. Sergiño Dest kam und hatte seine erste Aktion in der 103. Minute, als im Pedri die Kugel rüberschob. Barcelonas Nummer 2 brachte jedoch nur eine Rückgabe zustande.
Photo by CESAR MANSO/AFP via Getty Images
Eine Minute später blockte Jordi Alba eine Flanke von rechts mit dem ausgestreckten Arm. José Luis Munuera wartete zuerst ab, schaute sich die Bilder an – und entschied letztlich doch auf Strafstoß! Der war Chefsache. 105’+2, Iker Muniain lief kurz an, verlud ter Stegen und schob unten links ein, 3:2! Direkt danach war Pause.
Barcelona blieben 15 Minuten für mindestens einen weiteren Treffer. Sie brauchten gerade einmal zwei. Nach einem langen Ball war Ferran Torres frei durch und schob unten links ein. Allerdings ein Treffer mit Nachgeschmack: Torres stand zwei Meter abseits. Mit Verzögerung ging die Fahne hoch.
Letztendlich verteidigte Athletic den Vorsprung diesmal sicher ins Ziel, eliminiert den FC Barcelona verdient und darf – nach zwei verlorenen Finals – weiter vom ersten Titelgewinn seit 38 Jahren träumen. Vorerst geht es für sie am Samstagabend bei Rayo Vallecano weiter, während Barcelona nach Vitoria-Gasteiz zu Alavés reist.
Der Endstand aus dem San Mames: Athletic Club 3, FC Barcelona 2.
Photo by CESAR MANSO/AFP via Getty Images
Victor Catalina
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