Treffpunkt Betze
·7. Dezember 2024
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·7. Dezember 2024
Derbysieger! Der 1. FC Kaiserslautern revanchiert sich für die 0:4- Blamage aus der Voraison und setzt sich in der oberen Tabellenhälfte fest. Vor 48.567 Zuschauern waren die Gäste in der ersten Halbzeit die spielbestimmende Mannschaft, doch die Roten Teufel schlugen gleich mit der ersten Torchance zu, als Boris Tomiak einen Foulelfmeter zur 1:0-Führung verwandelte. Die restlichen Minuten verliefen chancenarm, bis kurz vor der Halbzeit der Treffer zum 1:1 von Budu Zivzivadze aufgrund einer Abseitsstellung aberkannt wurde.
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Der Karlsruher SC kam mit Schwung aus der Pause und drängte auf den Ausgleich, doch nach rund 70 Minuten bewies Trainer Markus Anfang ein äußerst glückliches Händchen. Die eingewechselten Kenny Prince Redondo und Jannis Heuer trafen zum 2:0 und 3:0, der Anschlusstreffer zum 3:1 durch Marvin Wanitzek war nur noch Ergebniskosmetik. Boris Tomiak, Jannik Mause, Marlon Ritter, Luca Sirch und Trainer Markus Anfang mit den Stimmen zum Spiel.
Abwehrchef Boris Tomiak, der mit seinem Elfmeter das 1:0 erzielte, zeigte sich nach dem Derbysieg zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf: "Die Ausfälle von Daniel Hanslik und Ragnar Ache tun natürlich weh, aber wir haben einen breiten Kader, viel Selbstvertrauen und auch Vertrauen in die Spieler, die in den letzten Wochen auf der Bank saßen und ich glaube, dass sie das Vertrauen auch zurückgezahlt haben. Wir sind gut in die Saison gestartet und haben im Sommer viel Qualität dazugewonnen. Man merkt von Sieg zu Sieg, dass immer mehr Selbstvertrauen in uns steckt und der Schwung tut uns aktuell sehr gut."
Zudem richtete der 26-Jährige den Blick bereits auf die letzten beiden Spiele des Jahres, von einem möglichen Aufstieg wollte der Innenverteidiger aber nichts wissen: "Wir haben jetzt noch zwei Topspiele gegen den SV Darmstadt und den 1. FC Köln. Wir sind gerade richtig gut drauf und jetzt müssen wir nochmal die Zähne zusammenbeißen und richtig Gas geben und so viele Punkte in die Winterpause nehmen, wie nur möglich. Man darf die Tabelle aktuell noch nicht zu ernst nehmen. Wenn man mal zwei oder drei Spiele nicht performt, sieht die Lage auch wieder ganz anders aus. Deswegen müssen wir weiter von Woche zu Woche Leistungen bringen und Punkte sammeln, dann wird man am Ende sehen, was dabei rauskommt."
Stürmer Jannik Mause, der heute für den verletzten Ragnar Ache in der Startelf stand und den Elfmeter zum 1:0 herausholte, sah für sich selbst noch Luft nach oben: "Er hat mich ein bisschen festgehalten, in dem Moment bin ich in den Strafraum gelaufen und habe das Foul auch ein bisschen angenommen. Ansonsten hatte ich noch eine gute Kopfballchance, die ich besser machen kann. Ich bin bisher auch nicht mit der Torausbeute zufrieden, aber ich bin froh, dass ich der Mannschaft heute helfen konnte. Mich hat es heute gefreut, dass ich seit dem Spiel gegen Preußen Münster mal wieder ein Spiel von Anfang an machen konnte. Ich versuche jede Woche Gas zu geben, auch wenn es schwierig ist, sich an das Tempo in der neuen Liga zu gewöhnen. Mittlerweile komme ich aber auch besser rein und man gewöhnt sich an die Intensität im Training."
Mit einem kolporiterten Wechsel in der Wintertransferperiode hatte sich der 26-Jährige allerdings nicht beschäftigt: "Ein Abschied im Winter stand nie zur Debatte und ich habe keine Ahnung, wer sich das ausgedacht hatte (lacht). Konkurrenzkampf gibt es überall und falls im Winter noch mehr Konkurrenz dazukommt, ändert sich auch nicht viel."
Kapitän Marlon Ritter rückte für den gesperrten Filip Kaloc in die Startelf und freute sich ebenfalls über den Derbysieg: "Am besten geht es noch zwei Spiele so weiter wie bisher und nach der Winterpause genau so. Wir hatten heute einige Ausfälle und auch Daniel Hanslik fiel kurzfristig aus. Aber man sieht, dass wir einen guten und breiten Kader haben und jeder hat heute auf dem Platz alles gegeben. Jedem war bewusst, dass wir das Derby heute nicht so spielen können, wie letztes Jahr. Das hat man über 90 Minuten gesehen und am Ende sind wir der verdiente Sieger und überglücklich."
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Dazu gab er einen Einblick in die hitzige Derbystimmung im Stadioninnenraum während der Halbzeitpause: "In der Halbzeit wurde es ein bisschen lauter, aber das ist normal in einem Derby. Unsere Kabinen liegen direkt gegenüber und das man sich da über den Weg läuft und ein paar nette Worte austauscht, ist ganz normal. Über seinen Teamkollegen Luca Sirch, der allmählich zur Entdeckung der Saison wird, sagte Ritter: "Luca war am Anfang etwas zu lieb. Er kam aus der Regionalliga und dachte sich, ich schaue mir das mal ein bisschen an und wenn ich Glück habe, spiele ich vielleicht. Er hat dann gemerkt, dass es doch nicht so einfach ist und hat dann im Training jeden Tag Gas gegeben und sich in alles reingehauen. Dann ist er in die Mannschaft reingerutscht und hat das so heruntergespielt, als hätte er schon 100 Zweitligaspiele gemacht. Seitdem hat er Selbstvertrauen und tut der Mannschaft auch gut, deswegen großes Lob auch von mir."
Allrounder Luca Sirch, der sich als Vorbereiter zum 2:0 in den Spielbericht eintrug, fand lobende Worte für seine Mitspieler: "Es ist schon zurzeit etwas verrückt. Wir haben aktuell einen Lauf und die Leistungen sind von Woche zu Woche gut. Wir spielen immer besser, auch wenn es zu Saisonbeginn etwas Zeit gebraucht hat. Man merkt, dass wir eine Mannschaft sind. Wir konnten die Topspieler wie Ragnar Ache und Daniel Hanslik heute gut ersetzen und auch Jannik Mause hat ein super Spiel gemacht. Jeder kämpft für den anderen und deswegen haben wir heute auch verdient gewonnen."
Der 25-Jährige, der im Sommer aus der Regionalliga auf den Betzenberg wechselte, genießt seine aktuelle Zeit in der Pfalz: "Ich fühle mich sehr wohl und mit den Jungs macht es einfach nur Bock, auf dem Platz zu stehen. Wir haben eine gute Chemie in der Mannschaft und jeder versteht sich untereinander. Ich habe am Anfang etwas Zeit gebraucht, gerade auch weil ich ein etwas schüchterner Typ bin. Ich genieße gerade das Vertrauen vom Trainer und möchte das mit guten Leistungen zurückzahlen. Ich spiele am Ende da, wo der Trainer mich aufstellt, auch wenn das jeder sagt (lacht). Ich habe mich auch heute auf der Acht sehr wohl gefühlt. Ob ich hinten oder vorne spiele ist mir egal, ich will einfach Woche für Woche meine Leistung bringen. Zurzeit läuft es gut und am Wichtigsten ist der Mannschaftserfolg. Jetzt haben noch zwei Spiele, die wir auch erfolgreich gestalten möchten."
Trainer Markus Anfang gab während der anschließenden Pressekonferenz seine Einschätzung zum 3:1 Heimsieg ab. Neben Lob für seine Mannschaft gab es aber auch zwei Kritikpunkte: "Es war das erwartete schwere Spiel. Wir mussten über Nacht die Startelf ändern und an dieser Stelle auch ein großes Kompliment an die Jungs, die reinkamen, da sie sich nahtlos eingefügt haben. In der ersten Halbzeit gab es wenige Torraumszenen. Der KSC wollte hoch verteidigen und wir hätten vielleicht ein bis zwei Situationen besser ausspielen müssen. Insgesamt haben wir konsequent und gut verteidigt und haben wenig zugelassen, gerade gegen eine Mannschaft die viel Qualität im vorderen Bereich hat. In der zweiten Halbzeit haben wir uns immer wieder gute Situationen und Möglichkeiten herausgespielt und mit Kenny Prince Redondo haben wir nochmal einen Tempospieler eingewechselt. Der einzige Wermutstropfen sind die vielen gelben Karten und das Standardtor nach einem, meiner Meinung nach, Handspiel im Vorfeld. Wir haben gegen eine starke Karlsruher Mannschaft gut gespielt und aktuell das Momentum auf unserer Seite. An dieser Stelle auch nochmal vielen Dank an unsere Fans für die tolle Atmosphäre. Die Zuschauer haben ein tolles Spiel mit viel Power gesehen und heute dürfen wir uns über den Sieg freuen und nehmen das auch dankend an."
Quelle: Treffpunkt Betze