fussball.news
·7. März 2024
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Ansgar Knauff hat in dieser Saison schon acht Bundesliga-Tore erzielt. Dennoch ist er bei Diskussionen im Umfeld nicht unumstritten. Trainer Dino Toppmöller setzt dennoch regelmäßig auf dessen Qualitäten. Das hat seine Gründe.
Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel
Ansgar Knauff ist mit sieben Toren und einem Assist zweitbester Scorer bei Eintracht Frankfurt hinter Top-Torjäger Omar Marmoush. Dennoch ist der 22-Jährige, der mit einer Top-Speed von 35,22 km/h Platz 19 im Bundesliga-Geschwindigkeitsranking belegt, im Umfeld oftmals Teil der Diskussionen. Die Passquote von 63,3 Prozent wird dann hervorgehoben, ihm klebt das Leder nicht immer sofort am Fuß, er braucht für sein Spiel etwas mehr Platz und Raum.
Die große Kunst für Knauff wird es sein, sein Verhalten in Drucksituationen zu verbessern. Beim Europa-League-Lauf 2022 kannten ihn die Gegenspieler noch nicht, er konnte als rechter Schienenspieler den FC Barcelona oder West Ham United mit seiner unbekümmerten Art und Weise überraschen. Es dauert allerdings nicht lange, bis sich Gegner und Gegenspieler darauf einstellen und Lösungen finden.
Wenn Dino Toppmöller nach Partien von "einfachen Ballverlusten" in der Offensive spricht, dann zählt unter anderem auch Knauff mit dazu. Doch es gibt viele Eigenschaften, die vom Trainer und seinem Team absolut positiv bewertet werden. Knauff ist mit vollem Herzen dabei, er hört zu, nimmt die Kritik an und arbeitet hart an sich. In der Hinrunde etwa sind ihm in der Rückwärtsbewegung noch zwei fatale Fehler unterlaufen, da hat er etwas naiv Elfmeter in Wolfsburg (0:2) und Bremen (2:2) verursacht. In diesem Bereich hat er sich deutlich gesteigert.
Knauff ist fleißig im Defensivverhalten, er ist ein guter Umschaltspieler und torgefährlich. Er entkommt seinen Gegenspielern immer wieder, schleicht sich hinter deren Rücken zum zweiten Pfosten und verwertet (obwohl er zuletzt zwei Topmöglichkeiten vergeben hat) zumeist eiskalt. Seine Treffer in Hoffenheim (3:1), Leipzig (1:0) und Darmstadt (2:2) waren Musterbeispiele für einen wertvollen Entwicklungsschritt. Knauff wird in seiner Karriere höchstwahrscheinlich kein Edeltechniker mehr, wenngleich er mit etwas Erfahrung im Gepäck in einzelnen Situationen ruhiger werden kann.
Sportvorstand Markus Krösche hatte ihn, obwohl er ein ganz schwieriges Halbjahr unter Ex-Coach Oliver Glasner erlebt hat, voller Überzeugung für rund vier Millionen Euro von Borussia Dortmund fest in die Mainmetropole geholt. Knauff fühlt sich unheimlich wohl bei der Eintracht, er identifiziert sich mit dem Klub. Als die Hessen gegen Union Saint-Gilloise aus der Conference League ausschieden, kullerten auch über sein Gesicht die Tränen. Knauff hat das Zeug dazu, Identifikationsfigur und ein Gesicht des Klubs zu werden. Wenn die Achse mit Kapitän Sebastian Rode, Makoto Hasebe und 2025 auch Timothy Chandler wegbricht, dann muss sich ein neues Gerüst bilden. Knauff will und soll zukünftig in eine solche Rolle hineinwachsen.
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