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Nina Probst·3. September 2022
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Nina Probst·3. September 2022
Das Fußball-Märchen der DFB-Frauen geht weiter! Nach dem Vizetitel bei der Europameisterschaft in England hat das deutsche Team von Martina Voss-Tecklenburg den nächsten Erfolg geschafft und sich für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland vorzeitig qualifiziert. Mit 3:0 gegen die Türkei machte Deutschland das WM-Ticket klar.
Vor der Partie war klar: Nachdem Portugal in der Gruppe H gegen Serbien mit 2:1 gewonnen hatte, würde den deutschen Frauen ein Punkt ausreichen, um sich schon vorzeitig das WM-Ticket zu sichern. Eine machbare Aufgabe für die Vize-Europameisterinnen, die im Hinspiel 8:0 gegen die Türkei gewonnen hatten.
Dass es im Fußball um mehr geht, als nur ums Tore schießen, sondern auch um eine Gemeinschaft, das haben die DFB-Frauen beim Aufwärmen vor der Partie gezeigt: Mit der Aufschrift „Wir für dich, Anne!“ und einem Herzchen auf den Aufwärmshirts haben die Spielerinnen der an Schilddrüsenkrebs erkrankten Ann-Katrin Berger gedacht.
Das Stadion in Bursa, das eigentlich 43.000 Zuschauer fasst, war kaum besetzt an diesem Samstagnachmittag. Im Vergleich zum EM-Finale in England für die DFB-Frauen also eine ganz andere Kulisse. Etwas anders war auch der Kader des deutschen Teams. Etwa aufgrund einiger Verletzungen starteten unter anderem Nicole Anyomi, Sara Doorsoun, Lena Lattwein und Linda Dallmann mit in die Partie.
Die wenigen tausend Zuschauer im Stadion machten Stimmung – gegen das deutsche Team. Kaum war eine DFB-Spielerin am Ball, kamen die Pfiffe von den Rängen. Doch die Elf im neu designten weißen Trikot ließ sich davon nicht beirren, drängte von Anpfiff an auf das türkische Tor und gab der Abwehr in Rot gut etwas zu tun. Ob Linda Dallmann, Alexandra Popp oder Lina Magull – die Chancen waren da.
Doch die Türkinnen wehrten sich vehement gegen den ersten deutschen Treffer, genauso, wie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg das im Vorfeld vermutet hatte. Zwar konnten sie sich kaum selbst befreien, doch mit vollem Körpereinsatz, der manchmal grenzwertig war, verhinderten sie bis zur Halbzeitpause ein deutsches Tor. Und das mit zum Teil acht Spielerinnen im eigenen Strafraum. Ein schönes Spiel war es nicht bis dahin, aber aus Sicht der Türkinnen sicher das gewünschte Ergebnis.
Nach der Partie sagte Alex Popp im ZDF: „Das sind schwierige Spiele für Stürmer, weil man nicht so viel Raum hat.“ Sie vermutet, dass das Spiel am Dienstag gegen Bulgarien ähnlich aussehen wird.
Mit welcher Idee würde die deutsche Mannschaft gegen den türkischen Abwehrblock aus der Kabine kommen? Und wie lange würden die Türkinnen noch dagegenhalten können? Diese Fragen stellten sich, bevor die zweite Hälfte der WM-Qualifikation angepfiffen wurde. Stand jetzt hatte das deutsche Team die WM-Qualifikation geschafft. Und nach einem türkischen Tor sah es in den ersten 45 Minuten definitiv nicht aus.
Auch zu Beginn der zweiten Halbzeit waren die Türkinnen offensiv nicht auffällig. Deutschland dafür umso mehr und nach zehn Minuten klappte es auch endlich mit dem Treffer, wenn auch nicht aus dem Spiel heraus. Nach einem Handspiel der Türkei im Strafraum erhielt das deutsche Team einen Elfmeter, den Felicitas Rauch souverän verwandelte. Danach schien der sprichwörtliche Knoten geplatzt. Nach einer Ecke erhöhte Klara Bühl auf 2:0.
Bei den Türkinnen schienen im weiteren Verlauf die Kräfte zu schwinden, aber auch den deutschen Spielerinnen war das körperbetonte Spiel anzumerken. Beide Coaches wechselten und schickten neue Kräfte auf den Rasen. Aus deutscher Sicht zum Beispiel Lea Schüller. Und kaum war die 30 Sekunden im Spiel, bekam sie einen schönen Pass direkt auf den Fuß und versenkte den Ball eiskalt im Kasten von Selda Akgöz. Am Ende hatte Deutschland mit dem 3:0 das Spiel souverän für sich entschieden und durfte das frühzeitige WM-Ticket bejubeln. Alex Popp sagte nach der Partie im ZDF: „Es war ein hartes Stück Arbeit, jetzt sind wir sehr, sehr glücklich.“
Am Dienstag spielt das deutsche Team noch gegen Bulgarien. Die WM-Qualifikation hat die DFB-Elf dabei schon in der Tasche und wird vollkommen befreit auftreten können. Anpfiff der Partie ist um 18.30 Uhr, ARD One überträgt die Partie im Free-TV und im Livestream.
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