DFB-Pokal: Kann der FC Bayern die Siegesserie der Wölfinnen brechen? | OneFootball

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·8. Mai 2024

DFB-Pokal: Kann der FC Bayern die Siegesserie der Wölfinnen brechen?

Artikelbild:DFB-Pokal: Kann der FC Bayern die Siegesserie der Wölfinnen brechen?

Als "das Finale, das sich Fußball-Deutschland gewünscht hat", bezeichnet Bayerns Giulia Gwinn die Begegnung ihres Teams mit dem Bundesliga-Zweiten aus Wolfsburg. Der FC Bayern München möchte das Double perfekt machen, doch trifft im Finale auf niemand geringeren als den Rekordsieger des Pokalwettbewerbs - den VfL Wolfsburg. Was spricht für und was dagegen, dass der FC Bayern die beeindruckende Serie der Wölfinnen brechen kann?

Der FC Bayern im Titelrausch?

Der Zeitpunkt des Pokalfinales könnte für den FC Bayern kaum besser sein. Letztes Wochenende konnte in Leverkusen die Meisterschaft gesichert werden. Das Momentum dürften die Münchenerinnen somit aktuell wohl eher auf ihrer Seite sehen. Mala Grohs, Torhüterin des FC Bayern, ist sich dessen auch bewusst: "Nach der gewonnenen Meisterschaft fahren wir mit einer großen Portion Selbstvertrauen nach Köln". Laut ihrer Teamkollegin Giulia Gwinn sei es das Ziel des FC Bayern, immer "möglichst viele Titel" zu holen. Auch auf dem Platz bestätigen sich die Ambitionen des Deutschen Meisters. Nach der Winterpause spielten sich die Münchenerinnen immer mehr in einen Rhythmus und sind nicht ohne Grund seit zwölf Partien ungeschlagen. Die Defensive um Kapitänin Glódís Viggósdóttir scheint nur schwer überwindbar zu sein und in der Offensive sorgen Spielerinnen wie Klara Bühl oder Pernille Harder für die nötige Gefahr.


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Die Chance, Geschichte zu schreiben

Der FC Bayern steht in dieser Saison zum ersten Mal seit 2018 im Pokalfinale. Auch damals mussten die Münchenerinnen gegen den VfL ran. Dort entschied sich die Partie im Elfmeterschießen zugunsten der Wölfinnen. Schaut man sich den Kader vor sechs Jahren an fällt auf, dass außer Pernille Harder aufseiten des VfL keine der jetzigen Bayern-Spielerinnen damals auflief. Demzufolge wäre es für alle die erste Chance, seit langem den DFB-Pokal mit dem FC Bayern zu gewinnen. Allgemein hatte die Mehrheit aus dem Kader der Münchenerinnen in ihrer bisherigen Karriere noch nicht die Möglichkeit, an einem DFB-Pokalfinale teilzunehmen. In ihrer Geschichte konnten die Bayern-Frauen kein einziges Mal das Double gewinnen. Diesen Donnerstag haben sie die Chance dazu. Dementsprechend groß wird die Motivation sein, die Saison mit zwei Titeln so perfekt wie möglich abzuschließen.

Wölfinnen bereits geschlagen

Dass das Wort "Wachablösung" auf beiden Seiten ungeliebt ist, kristallisierte sich im Vorfeld des Finals bereits ab. Alexandra Popp bezeichnete es sogar als "absolut respektlos" gegenüber den bisherigen Leistungen des VfL Wolfsburgs. Respekt vor ihren Gegnerinnen wird die Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft dennoch zu Genüge haben. Laut Mala Grohs stimmen die Münchenerinnen vor allem die letzten Duelle gegen die Wölfinnen positiv: "Wir haben es in dieser Saison zweimal geschafft, sie zu bezwingen, sowohl zuhause als auch in Wolfsburg". Während der FC Bayern das Hinspiel zu Hause nur knapp mit 2:1 gewinnen konnte, ließen sie dem amtierenden Pokalsieger im Rückspiel keine Chance und demonstrierten beim 4:0 Sieg ihre ganzen Stärken. Solche Ergebnisse in den letzten Begegnungen beflügeln natürlich. Der FC Bayern wird mit einer ordentlichen Packung Selbstbewusstsein nach Köln reisen. Allerdings kann sich das Team von Alexander Straus darauf nicht ausruhen und wird sich den Gefahren durch die Wölfinnen durchaus bewusst sein.

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Im Elfmeterschießen schlugen die Frauen des FC Bayern München die Eintracht aus Frankfurt. / Jasmin Walter/GettyImages

Der Pokal der Wölfinnen

Welche Kräfte der VfL Wolfsburg im DFB-Pokal freisetzen kann, bekam zuletzt die SGS Essen zu spüren. Während sich der FC Bayern übers Elfmeterschießen ins Finale zitterte, gewannen die Wölfinnen in einer absoluten Machtdemonstration 9:0 gegen die Ligakonkurrentinnen aus Essen. Der DFB-Pokal der Frauen wird automatisch mit dem VfL assoziiert: Seit 2015 gewannen die Wölfinnen jedes Finale und sind mit insgesamt zehn Titel alleinige Rekordhalterinnen. In ihren letzten 49 Spielen des Wettbewerbs ging der VfL Wolfsburg jedes Mal als Sieger vom Platz und können sich somit seit neun Saisons in Folge zum Pokalsieger küren.

In der aktuellen Pokalsaison musste Torhüterin Merle Frohms kein einziges Mal hinter sich greifen, wohingegen es in der Liga bereits 19 Gegentore gab. "Wir wollen unsere Siegesserie fortsetzten und den Pokal mit nach Wolfsburg nehmen", erklärte Svenja Huth vor der Partie. In den Reihen der Rekordsiegerinnen sind in jedem Fall mehr Spielerinnen, die Erfahrung in Sachen Pokalfinale haben. So auch Alexandra Popp, die den Pokal schon scherzhaft "mein Baby" nennt, "weil wir ihn schon so häufig gewonnen haben". Ein Vorteil, der für den VfL Wolfsburg letzten Endes spielentscheidend sein könnte. "Die Serie wird uns helfen. Das macht etwas mit den Spielerinnen", ist sich auch Wolfsburgs Direktor Frauenfußball Ralf Kellermann sicher.

Versöhnlicher Saisonabschluss

Zwar gewann der FC Bayern vergangenen Spieltag die Meisterschaft, doch auch die Wolfsburgerinnen konnten mit einer sehr guten Leistung in der Liga überzeugen. Beim 5:1 Sieg über Köln stachen ein Mal mehr Ewa Pajor und Vivien Endemann hervor. Zwei Spielerinnen, die auch am Donnerstag für die Wölfinnen wichtig sein werden. "Wir fahren mit dem Gefühl nach Köln, hier nur etwas gewinnen zu können", prognostizierte Ralf Kellermann. Tatsächlich steht für den VfL aber viel auf dem Spiel: Sollte es eine Niederlage im Pokal geben, wäre das die erste titellose Saison für den Verein seit 2012 - ein historisch schlechtes Ergebnis.

In diesem Jahr verteidigte der FC Bayern den Meistertitel, in der Champions-League schieden die Wölfinnen bereits in der ersten Qualifikationsphase aus. Für Popp ist der Stellenwert dieses Pokalfinales klar: "Die letzten zwei Jahre war es für uns in der Liga nicht so berauschend. Wir haben nun die Chance zu zeigen, dass wir noch da sind", erklärt Alexandra Popp dem Kicker. Das Team von Tommy Stroot wird motiviert sein, den Fans in dieser Saison mit dem Gewinn des DFB-Pokals eine Titel bieten zu können und die durchwachsene Saison dadurch zu einem versöhnlichen Abschluss zu bringen.

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Die Wölfinnen wissen wie man einen Pokalgewinn feiert. / Alex Grimm/GettyImages

Beide Teams haben definitiv die individuellen Qualitäten, um das Finale für sich zu entscheiden. Am Donnerstag wird es vor allem auf die Tagesform ankommen und wer vor ausverkauftem Haus die Nerven am Besten behalten kann.

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