90PLUS
·19. November 2024
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·19. November 2024
In drei Wochen soll die WM 2034 offiziell an Saudi-Arabien vergeben werden, auch der DFB nimmt an der Abstimmung teil. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert die Vergabe deutlich.
Wenn in drei Wochen die Austragungsorte für die WM 2030 und 2034 offiziell ermittelt werden, muss sich auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) positionieren und sieht sich schon im Vorfeld mit harscher Kritik der Menschenrechtsorganisation Amnesty International konfrontiert. Sollte der Verband Saudi-Arabien als Gastgeber für die WM 2034 zustimmen, „bleibt letztendlich das Gefühl, dass trotz aller schönen Worte und Erklärungen die Menschenrechte anderen Interessen untergeordnet werden“, zitiert der kicker Katja Müller-Fahlbusch von Amnesty International.
Die Menschenrechtslage im Wüstenstaat gilt als besorgniserregend. Aus dem Amnesty Report 2023 geht hervor, dass die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt wird und gegenüber Menschenrechtsverteidiger juristische Willkür herrscht. Frauen und Mädchen werden im Alltag weiterhin massiv benachteiligt.
Dass das Turnier in zehn Jahren auf der Arabischen Halbinsel stattfinden wird, gilt dennoch als beschlossene Sache. Es gibt keinen Gegenkandidaten. Das gilt auch für die WM 2030, für die sich Spanien, Portugal und Marokko im Verbund beworben haben. Anlässlich des 100-jährigen WM-Jubiläums sollen zudem drei Spiele in Südamerika absolviert werden.
Das Dilemma bevor der DFB steht, ergibt sich daraus, dass beide Turnier en bloc vergeben werden. Das bedeutet: Entweder stimmt man beiden Austragungsorten zu oder beiden ab, eine Differenzierung ist nicht möglich. Zwar heißt es aus Kreisen des DFB, dass noch keine Entscheidung gefällt wurde, RTL berichtet jedoch davon, dass bei einer Tagung des Präsidiums Anfang November Einigkeit bestanden habe, dass der Verband den WM-Vergaben zustimmen wird.
(Photo by Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images)