90min
·5. September 2024
90min
·5. September 2024
Es gab selten eine Zeit, in der derart viele herausragende Mittelfeldspieler gleichzeitig in der Bundesliga aktiv waren. Zwar hat die Liga in den letzten Jahren mit Jude Bellingham oder Dani Olmo auch hochveranlagte Spieler verloren, jedoch ist die Bandbreite an Top-Spielern mit ganz unterschiedlichen Profilen noch immer gewaltig.
Folgerichtig befinden sich in unserem Ranking nicht nur geniale Dribbler, kreative Köpfe und herausragende Strategen, sondern auch Spieler, die dadurch überzeugen, die Drecksarbeit zu machen. Mittelfeldspieler können eben durch ganz verschiedene Eigenschaften ein Team voran bringen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob sie defensiv, offensiv, zentral oder auf dem Flügel eingesetzt werden. Als Mittelfeldspieler hat man immer einen entscheidenden Einfluss auf das Spiel - und kann dieses positiv und natürlich auch negativ beeinflussen.
Wir werfen einen Blick auf die besten Mittelfeldspieler der Bundesliga:
Christof Koepsel/GettyImages
Den ein oder anderen wird es vielleicht überraschen, Kevin Stöger in diesem Top-Ranking zu finden. Der Ex-Bochumer und heutige Gladbacher hat sich das aber mehr als nur verdient. Stöger gelangen in der Vorsaison 21 Pflichtspiel-Scorer und war der Hauptverantwortliche für den Klassenerhalt des VfL. Der 31-Jährige versteht es, großen Einfluss auf das Mittelfeld zu nehmen und kann vor allem nach vorne stets Akzente setzen. Genau das hat er in den ersten Spielen für die Fohlen auch schon unter Beweis gestellt.
Ronny Hartmann/GettyImages
Robert Andrich gehört zu den härtesten Arbeitern im Mittelfeld überhaupt. Der Leverkusener ist sich für nichts zu schade und verrichtet mit Vergnügen die Drecksarbeit. Genau aus diesem Grund ist Andrich auch in der Nationalmannschaft zur festen Größe herangereift. Der 29-Jährige weiß zudem mit Distanzschüssen zu gefallen und ist am Ball zumindest kein ganz übler Kicker.
Stefan Matzke - sampics/GettyImages
Aleksandar Pavlovic war in der vergangenen Saison die Neuentdeckung beim FC Bayern. Wurde der Youngster in der Rückrunde und im Vorfeld der EM durch Mandelentzündungen außer Gefecht gesetzt, hat er sich die Mandeln im Sommer entfernen lassen. Der Eingriff hat, wie es scheint, Erfolg gebracht. Pavlovic ist Stammspieler bei den Bayern und überzeugt mit seinem sensationellen Passspiel und seinem Spielverständnis.
Alexander Hassenstein/GettyImages
Angelo Stiller weist gewisse Parallelen zu Pavlovic auf, wenngleich er schon etwas länger im Geschäft ist. Der aus der Bayern-Jugend stammende VfB-Profi ist ein starker Passspieler und Stratege. Sein Stern ging mit dem Wechsel nach Stuttgart und seiner Wiedervereinigung mit Sebastian Hoeneß auf. In der vergangenen Saison führte Stiller die Schwaben als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld auf Rang zwei. Folgerichtig hat er von Julian Nagelsmann erstmals eine Einladung für die A-Nationalmannschaft bekommen.
Dean Mouhtaropoulos/GettyImages
Phasenweise war es pure Weltklasse, was Vorzeige-Kämpfer Exequiel Palacios in der vergangenen Saison bei Bayer 04 an der Seite von Granit Xhaka abgeliefert hat. Der Argentinier überzeugte mit einer Zweikampfquote von 68 Prozent und einer Passquote von 92 Prozent. Leider wurde Palacios in den letzten Monaten häufiger von Verletzungen zurückgeworfen, wodurch er seine Klasse nicht mehr ganz so regelmäßig zeigen konnte.
Sebastian El-Saqqa - firo sportphoto/GettyImages
Der Wechsel vom FC Bayern zum BVB hat sich für Marcel Sabitzer definitiv bezahlt gemacht. Der Mittelfeldspieler ist kein Akteur, der in irgendeiner Kategorie wirklich herausstechend ist. Dafür ist er eben ein echter Mittelfeld-Allrounder und besitzt den Mut, in großen Spielen vorneweg zu gehen. Das hat Sabitzer in der vergangenen Spielzeit sowohl in der Champions League als auch bei der EM gezeigt. Für den ein oder anderen wichtigen Scorer ist der Österreicher immer gut.
Alex Livesey/GettyImages
Leroy Sané in ein Ranking zu packen gestaltet sich immer als besonders schwer. Schließlich schwankt der 28-Jährige zwischen Welt- und manchmal fast schon Kreisklasse. Mit seinem Tempo, seiner Spielfreude und seiner Torgefahr bringt der offensive Außen überragende Anlagen mit. Leider ist er aber zu unkonstant, macht leichte Fehler und plagt sich immer wieder mit Verletzungen herum. Man wartet immer noch auf die eine Saison, in der Sané wirklich mal von A bis Z abliefert.
Pau Barrena/GettyImages
Xavi Simons ist mit seiner Technik, seiner Kreativität und Torgefahr trotz seines jungen Alters schon einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der Liga. Der Niederländer hatte im Sommer die Chance, zum FC Bayern zu wechseln, entschied sich jedoch für einen Verbleib in Leipzig. Dort hat Simons bereits in der vergangenen Saison 25 Pflichtspiel-Scorer erzielt und möchte den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. Alles deutet darauf hin, dass der 21-Jährige zu einem Weltklasse-Spieler reift.
Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
Jeremie Frimpong ist als rechter Schienenspieler eine absolute Waffe. Der Niederländer ist pfeilschnell und sorgt über seine Seite für eine ungeheuere Anzahl an gefährlichen Momenten. Frimpong hat in der vergangenen Saison 26 Pflichtspiel-Scorer für Leverkusen erzielt. Dabei hätten es noch wesentlich mehr sein können, wäre der Außenbahnspieler vor dem Tor noch effizienter.
Rene Nijhuis/MB Media/GettyImages
Alejandro Grimaldo verfügt zwar nicht über den Speed von Frimpong, hat jedoch andere Qualitäten. Der Spanier hat einen überragenden linken Fuß und nutzt diesen für sensationelle Standards und Flanken. Mit 32 Scorer-Punkten war Grimaldo in der vergangenen Saison sogar noch effektiver als Frimpong.
Alexander Hassenstein/GettyImages
Joshua Kimmich pendelt zwischen der Rechtsverteidiger- und Mittelfeldposition umher. Setzten Thomas Tuchel und Julian Nagelsmann den 29-Jährigen zuletzt als Rechtsverteidiger ein, sieht Vincent Kompany Kimmich als Mittelfeldspieler. Kimmich ist im Zentrum gewiss nicht unfehlbar, überzeugt aber mit seinen Leader-Fähigkeiten, seinen kreativen Bällen und seinem ungeheuren Ehrgeiz.
Alexander Hassenstein/GettyImages
Viel hat man in der Bundesliga von Michael Olisé natürlich nicht gesehen, jedoch waren die wenigen Ansätze schon sehr vielversprechend. Der junge Franzose war schon in der Premier League und bei den Olympischen Spielen einer der effektivsten Scorer. Besonders hervorzuheben sind die technischen Fähigkeiten des 22-Jährigen. Zudem überzeugt er mit herausragenden Flankenbällen und kreativen Zuspielen. Alles, was Olise anpackt, hat Sinn und Verstand.
Pau Barrena/GettyImages
Der Wechsel von Granit Xhaka vom FC Arsenal zu Bayer 04 Leverkusen sah im ersten Moment nach einem Abstieg aus. Wie die Geschichte aber weiter verlaufen ist, dürfte bestens bekannt sein. Der Schweizer wurde bei der Werkself sofort zum absoluten Mittelfeld-Leader und hat einen enormen Anteil am Double-Gewinn in der letzten Spielzeit. Xhaka ist ein herausragender Passspieler und Denker und Lenker im Mittelfeld. Allerdings kann er auch in den Zweikämpfen richtig zulangen. Eine solche Kombination gibt es selbst unter den Top-Mittelfeldakteuren nur selten.
Pau Barrena/GettyImages
Florian Wirtz ist definitiv eines der größten Talente, die der deutsche Fußball je gesehen hat. Der 21-Jährige ist technisch brillant, verfügt über tolle Dribblings und Pässe und ist zudem noch enorm torgefährlich. Mit diesen Anlagen kann er die Zehner-Position nicht nur in Deutschland, sondern weltweit prägen. Möchte man einen kleinen Kritikpunkt finden, dann wäre es seine Konstanz bei den ganz großen Spielen. Bei der EM konnte er phasenweise nicht an seine Leistungen bei Leverkusen anschließen, war dann jedoch mit einem Joker-Treffer gegen Spanien wieder zur Stelle - selbst wenn dieser am Ende nicht reichte.
Stefan Matzke - sampics/GettyImages
Jamal Musiala besitzt ein ungeheures Potenzial, das er angesichts seines jungen Alters und einigen Verletzungsunterbrechungen noch gar nicht zu 100 Prozent abrufen konnte. Dennoch ist es Woche für Woche begeisternd, was Musiala mit dem Ball und seinen Gegenspielern anstellt. Der 21-Jährige ist der vielleicht beste Eins-gegen-Eins-Spieler, den Deutschland je gesehen hat, und war schon bei der EM in einigen Spielen überragend. Musiala hat das Zeug, ein absoluter Star zu werden. Selbst für einen Ballon d‘Or-Gewinn darf man Musiala keineswegs abschreiben. Lediglich in Sachen Entscheidungsfindung muss der Offensiv-Youngster noch ein Stück zulegen.