96Freunde.de
·28. September 2024
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Mal gewinnst du, mal verlierst du. Mal ist die Leistung dabei bundesligareif und mal ist sie eine Katastrophe. Und dann gibt es Tage, an denen du aus allen Rohren schießt, das Spiel rockst und dennoch gegen den lieben Fußballgott verlierst… Ist leider manchmal so, es liegt an diesem Tag dann an Zentimetern und einfach an Glück bzw. Pech.
Freitag der 20. September 2024 wäre der Tag gewesen, um den „Fluch an der Pader“ zu brechen und endlich endlich mal als Gewinner zurück nach Hannover zu fahren. Der Senf stand bereit, aber die Würstchen wollten nicht auf den Grill. Brzirhungsweise wollte der Ball trotz 11 eigener Ecken und 19 Torschüssen nicht an Teufelskerl Pelle Boevink vorbei ins Netz. Es war zum Haareraufen…
Und so kamen meine Kinder am Freitag öfters zu mir gerannt, um zu schauen, ob alles ok mit mir sei. Papa hatte sein Trikot an und gab hysterische Laute durchs ganze Haus ab. „Ja! Nein! Aaaah! Kann doch nicht wahr sein!“ Kennen hier alle bereits, nur diesmal war es noch lauter. Man hatte es als Fan der Roten an diesem Abend aber auch nicht leicht. Paderborn und Hannover hatten traditionell die Visiere offen und lieferten sich einen unterhaltsamen Schlagabtausch im wahrscheinlich besten Auswärtsspiel der letzten Wochen und Monate.
Am Ende verloren unsere Roten das zweite Spiel in dieser Saison, konnten aber mit einer passablen Leistung erhobenen Hauptes die kurze Heimfahrt antreten. Denn war bis vor kurzen noch unsere fehlende Kreation von Strafraumszenen und Torchancen das große Manko, macht 96 spätestens seit dem erfolgreichen Spiel gegen Kaiserslautern vieles richtig.
Mit über 30 Torschüssen auf beiden Seiten wurde ab 18:30 Uhr eine Menge in Paderborn geboten. Auch der Kommentator im TV sprach zwischenzeitlich von einem echten Spitzenspiel. Man weiß nicht genau, welche sportliche Fehde die Trainer Lukas Kwasniok und Stefan Leitl seit Jahren am Laufen haben, aber erneut wurde eine verdammt hohe und unterhaltsame Intensität in die Arena geworfen, bei der keins der Teams einen Gang runterschalten wollte. Ergebnis war Offensivfußball der Extraklasse.
Dies lässt sich in den Statistiken zu aller erst auch in den „Attack Momentum“ nachlesen. Dort ist 96 mit einer fast durchgängigen, immer hochgradigen Offensiv-Power verzeichnet. Das Level der Intensität war der Wahnsinn, immer nur mal durch kurze Druck-Phasen der Paderborner unterbrochen.
Hier ein Auszug aus der Statistik:
– 51 zu 49% Ballbesitz (für Hannover)
– 3 zu 2 Großchancen
– 10 zu 5 Schüsse aufs Tor
– 28 zu 20 Ballaktionen im Strafraum
– 72 zu 63% erfolgreiche Phasen im letzten Drittel
– 52 zu 45% erfolgreiche lange Pässe
– 52 zu 48% gewonnene Duelle
– 52 zu 48% gewonnene Duelle am Boden
– 50% der Luftzweikämpfe gewonnen
– 57 zu 50% gewonnene Tacklings
– 11 zu 4 erfolgreiche Interceptions
Poah, wie brutal war es dann angesichts dieser Zahlen, dass Siegtorschütze Ilyas Ansah quasi mit seiner letzten Aktion vor seiner Auswechslung nochmal einen Lichtmoment erwischte und alle Statistiken ad absurdum führte… Und das, liebe Sportsfreunde, ist Fußball! Dieser kann manchmal bitter weh tun, wie Stefan Leitl auf der anschließenden PK geknickt zu Protokoll gab.
5, 8, 19, 27, 32, 39, 62, 72.
Das sind die Minuten, die im Ticker als Torchancen der Roten gelistet werden. Acht dicke Dinger, von denen eins zum zwischenzeitlichen Ausgleich führte. Also mindestens 7 weitere Hochkaräter, aber stattdessen wird in der 96-Bubble über einzelne Spieler diskutiert, die man nicht leiden kann. Über den Trainer und über angeblich falsche Wechsel, die uns den Sieg gekostet hätten. Dabei waren es bei der Vielzahl der Chancen oft nur Zentimeter, die „schuld“ waren und einen roten Treffer verhinderten. Oder der Pfosten, wie bei Lee in der 62. Minute.
In der zweiten Halbzeit tobte das Geschehen nur noch in der Hälfte der Gastgeber, die sich wie angeschlagene Boxer zurückzogen und auf gelegentliche Konter lauerten. Bis zum 2:1 (sprich 32 Minuten lang!!) spielten sich 90% der Aktionen ausschließlich in der Hälfte der Paderborner ab. Auch nach dem erneuten Rückstand ging Stefan Leitl nicht vom Energie-Pedal und drückte auf die Punkteteilung. Doch darauf ließen sich starke Paderborner vor heimischer Kulisse nicht mehr ein.
Ich kann nur betteln und hoffen, dass sich dieses Hannover, unser Team, jetzt nicht aus der Spur bringen lässt. Oder von außen schlechtreden lässt. Denn rein von der Performance her sind wir aktuell richtig stark unterwegs.
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