90PLUS
·27. September 2024
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·27. September 2024
Am Freitagabend gab es zum Auftakt des fünften Bundesligaspieltags das Revierderby zwischen dem BVB und dem VfL Bochum. Nach einem desolaten Start in die Partie drehte die Sahin-Elf auf und gewann noch mit 4:2
Für Borussia Dortmund ging es nach der deftigen 1:5-Packung beim VfB Stuttgart um Wiedergutmachung. Ein Punktverlust gegen den noch sieglosen VfL Bochum und es könnte schon sehr früh in der Spielzeit sehr ungemütlich für den neuen Trainer Nuri Sahin werden. Die Elf von Peter Zeidler war zwar der klare Underdog, aber auch die Bochumer dürften mit ordentlich Frust in der vergangenen Woche trainiert haben, nachdem sie sich im Heimspiel gegen Aufsteiger Kiel den 2:2-Ausgleich gefangen haben.
Angeführt von Kapitän Emre Can, der genauso wie Yan Couto und Jamie Gittens in die Startelf rotierte, suchte der BVB nach Lücken in der dichtgestaffelten Abwehr der Gäste. Es dauerte allerdings, bis sich erste gefährliche Situationen ergaben. In der elften Spielminute war es eine Flanke von Pascal Groß, die Karim Adeyemi am Elfmeterpunkt fand. Sein Versuch war allerdings kein Problem für Patrick Drewes.
Wenige Minuten später war dann Julian Brandt der Empfänger eines Groß-Zuspiels. Den Versuch des zuletzt so kritisierten Spielmachers lenkte Drewes gerade so um den Pfosten (14.). Und was hatte der VfL Bochum so vorzuweisen? Die Führung! Aus dem Nichts kombinierten sich Philipp Hofmann und Matus Bero mit einem Doppelpass durch die Dortmunder Defensive. Letzterer zog dann humorlos aus 14 Metern ab und ließ Kobel keine Chance: 1:0 für die Gäste (16.).
Und es kam noch übler für den BVB. Bochum presste früh und erzwang mehrere schlampige Pässe hintereinander. Am Ende war es dann Nico Schlotterbeck, der Gregor Kobel mit einem unpräzisen Rückpass in Bedrängnis brachte. Myron Boadu störte den Schweizer Keeper so entschieden, dass dieser den Ball direkt in die Füße von Dani de Wit spielte, der ohne Probleme aus wenigen Metern ins leere Tor zum 2:0 traf. Der Doppelschlag der Gäste war somit perfekt (21.)!
Wer mit einer Reaktion des Gastgebers rechnete, lag falsch. Da klappte zwischenzeitlich gar nichts mehr in der Offensive und hinten war man immer wieder extrem anfällig. Boadu hätte nach 33. Minuten zwingend auf 3:0 stellen müssen, nachdem er fast die gesamte Hälfte allein auf Kobel zulief. Er schob allerdings knapp am linken Pfosten vorbei. Riesenglück für Dortmund.
Nachdem Gittens für längere Zeit den Alleinunterhalter in schwarzgelb spielte, packte Serhou Guirassy aus dem Nichts einen Weltklassepass auf Brandt aus, doch dieser schlenzte frei aus sieben Metern über das Tor (39.). Wenige Minuten später lief es genau andersherum und es klappte. Eine butterweiche Brandt-Flanke köpfte Guirassy zum 1:2 ein (44.).
Nach einer rasanten ersten Halbzeit ging es mit einer knappen Bochumer Führung in die Kabine.
Beide Mannschaften kamen personell unverändert zurück auf den Rasen. Dortmund machte da weiter, wo es aufhörte und arbeitete am Ausgleich. Groß setzte mit einem Schlenzer aus der Distanz das erste kleine Ausrufezeichen, doch Drewes war erneut zur Stelle (50.). Kurze Zeit später war es wieder Groß, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte, doch der extrem starke Felix Passlack blockte im entscheidenden Moment.
Nach einer Stunde Spielzeit war sein Timing dann ausnahmsweise nicht so gut. Bei einem Klärungsversuch stieg er Guirassy auf den Fuß. Dr. Felix Brych entschied sofort auf Elfmeter. Can verwandelte danach souverän zum mittlerweile verdienten Ausgleich (62.).
Zeidler reagierte mit einem Wechsel in der Offensive. Moritz Broschinski kam für Boadu auf den Rasen und hatte sofort die erneute Führung auf dem Fuß, doch Kobel parierte stark. Sahin reagierte wenig später verletzungsbedingt. Für den angeschlagenen Gittens kam der sehr talentierte Julien Duranville zu seinem ersten Bundesliga-Einsatz in der aktuellen Saison.
Doch es waren diejenigen, die schon von Beginn an auf dem Platz standen, die für die schwarzgelbe Führung sorgten. Einen langen Can-Pass legte Guirassy per Kopf auf Adeyemi, der danach einen idealen Steckpass auf den Stürmer spielte. Der Neuzugang blieb vor Drewes eiskalt und traf zum zweiten Mal am Freitagabend (75.). Der eingewechselte Felix Nmecha machte den Deckel dann drauf. Nach einem kräftezerrenden Sprint über das halbe Feld fand Adeyemi den Mittelfeldspieler. Seinen Schuss ließ der sonst so starke Drewes dann bitter durchrutschen (81.).
Der BVB hatte noch ein paar gute Gelegenheiten, doch es blieb beim 4:2. Dortmund holte dank einer Leistungssteigerung verdient die drei Punkte, muss sich aber weiterhin viel Kritik gefallen lassen. Bochum konnte sich für einen engagierten Auftritt letztendlich nicht belohnen und bleibt vorerst im Tabellenkeller der Bundesliga hängen.
Borussia Dortmund – VfL Bochum 4:2 (1:2)
BVB: Kobel, Couto (82. Süle), Anton, Schlotterbeck, Ryerson (74. Bensebaini), Can, Groß (74. Nmecha), Gittens (66. Duranville), Brandt (74. Beier), Adeyemi, Guirassy
VfL Bochum: Drewes, Passlack, Medic, Oermann, Wittek, Sissoko, Losilla, Bero (82. Baldé), de Wit, Hofmann (72. Miyoshi), Boadu (63. Broschinski)
Tore: 0:1 Bero (16.), 0:2 de Wit (21.), 1:2 Guirassy (44.), 2:2 Can (62., FE), 3:2 Guirassy (75.), 4:2 Nmecha (81.)
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)