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Katarina Schubert·18. Juli 2022

EM-Kompakt: Schweiz nach Aus "wirklich frustriert", Showdown in Gruppe D

Artikelbild:EM-Kompakt: Schweiz nach Aus "wirklich frustriert", Showdown in Gruppe D

Gestern standen die letzten Spiele der Gruppe C auf dem Programm. Die Schwedinnen ließen dabei Portugal keine Chance, die Schweiz war dagegen nah an einer Sensation dran. Am heutigen Abend kämpfen sodann Belgien, Island sowie Italien um den letzten Platz im Viertelfinale.

Schweres Stück Arbeit für die Niederlande

Am Ende stand es 4:1 für die Niederlande, die damit als Gruppen-Zweite den Einzug in das Viertelfinale feiern durften. Aber so deutlich, wie es das Ergebnis vermuten lässt, war es gar nicht. Die Niederlande taten sich lange schwer mit der Schweiz, die nah dran an einer Sensation waren.


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Denn erst ein Eigentor von Ana-Maria Crnogorčević brachte Oranje in der 49. Minute in Führung. Nur wenige Minuten später machte Géraldine Reuteler den Fehler ihrer Landsfrau wieder wett, als sie für den Ausgleichstreffer sorgte. Lange Zeit verzweifelten die Niederländerinnen an der Schweizer Torfrau Gaelle Thalmann.

Aber ausgerechnet sie war es, die den Torreigen eröffnete. Bei einem Kopfball der kurz zuvor eingewechselten Romée Leuchter verschätzte sie sich, anschließend machten Victoria Pelova – wenn auch nach umstrittener Videobeweis-Entscheidung – und nochmals Leuchter in der Nachspielzeit alles klar. Die Niederlande treffen im Viertelfinale nun auf Frankreich.

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Die Trauer bei den Schweizerinnen ist dagegen groß. Coumba Sow, die zu Beginn der zweiten Halbzeit zwei Mal die Führung auf dem Fuß hatte, aber zunächst an van Domselaar und dann am Pfosten scheiterte: „Ich bin wirklich frustriert und traurig, dass wir den Sieg nicht holen konnten. Ich habe das Gefühl, wenn ich ein Tor geschossen hätte, wäre das Spiel anders verlaufen. Ich versuche immer noch, darüber hinwegzukommen. Es wird mindestens ein paar Wochen dauern.“


Schweden feiert Torfestival gegen Portugal

Die Standards waren am gestrigen Abend wirklich nicht Portugals Ding. Denn ein Fehler der portugiesischen Torfrau Patricia Morais nach einem Eckball führte direkt zum frühen Gegentreffer durch Filippa Angeldahl. Diese machte dann auch das 2:0, diesmal nach einem Freistoß in der 45. Minute. Das war es aber noch nicht in der ersten Halbzeit. Ein Eigentor durch Carole Costa führte – wieder nach einem Eckball – zur 3:0-Pausenführung der Schwedinnen.

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Die Portugiesinnen kämpften, was das Zeug hält, aber es brachte alles nichts. Erst erhöhte Kosovare Asllani per Elfmeter, dann traf Stina Blackstenius in der Nachspielzeit zum 5:0-Endstand. Schweden sicherte sich somit den Gruppensieg. Auf wen sie im Viertelfinale treffen, entscheidet sich aber erst heute zwischen Belgien, Italien sowie Island.


Kann Island den Frankreich-Fluch besiegen?

Zwei Mal traf Island bei einer EM bereits auf Frankreich, beide Male war danach in der Gruppenphase Schluss. Wenn es nach Trainer Thorsteinn Halldórsson geht, soll es kein drittes Mal geben. Blöd nur, dass sie nun gegen die starken Französinnen gewinnen müssen, um sicher das Viertelfinale zu erreichen. Das gelang den Isländerinnen in ihrer Geschichte aber erst ein Mal, und das liegt 15 Jahre zurück.

„Frankreich wird ein harter Gegner sein. Aber das ist Fußball: Alles kann passieren, also müssen wir unser Bestes geben, um etwas zu erreichen. Wir haben noch kein Spiel gewonnen, und das ist immer noch unser Ziel“, so Mittelfeldspielerin Dagný Brynjarsdóttir gegenüber der Uefa. Bislang stehen zwei Remis gegen Italien und Belgien zu Buche.

Frankreich steht dagegen bereits als Sieger der Gruppe D fest. Doch nicht nur davon, sondern auch vom verletzungsbedingten Ausfall von Top-Stürmerin Marie-Antoinette Katoto könnte Island profitieren. Zudem spielte Kapitänin Sara Björk Gunnarsdóttir bis zur vergangenen Saison in Frankreich, ein bisschen Insider-Wissen könnte sie also mit ihren Mitspielerinnen teilen.


Italien gegen Belgien: Ein Sieg ist Pflicht

Für beide Team geht es um alles oder nichts, denn um doch noch das Viertelfinale zu erreichen, muss ein Sieg her. Und nun ja, Island darf gegen Frankreich nicht gewinnen. Es ist ein wenig komplizierter in Gruppe D.

Fest steht allerdings: Italien und Belgien sind in vielerlei Hinsicht gleich auf. Beide Teams haben gegen Frankreich verloren und gegen Island unentschieden gespielt. Beide Teams sind technisch versiert. Und selbst deren Head-to-Head ist einigermaßen ausgeglichen – zwei Siege Belgien, ein Sieg Italien. Nun stellt sich die Frage, wer von beiden mental stärker ist.

Die Italienerinnen wollen gegen Belgien nun ihr wahres Gesicht zeigen: „Dieses italienische Team hat noch nicht gezeigt, wozu es fähig ist. Es fehlte uns ein wenig an Entschlossenheit, an Biss, an dem Willen, allen zu zeigen, dass Italien konkurrenzfähig sein will – und wenn wir so weit gekommen sind, dann deshalb, weil wir es verdient haben. Wir müssen also unser Bestes geben, um den Sieg nach Hause zu bringen“, so Stürmerin Daniela Sabatino.

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Belgiens Tine de Caigny, die in der Bundesliga für Hoffenheim spielt, macht dagegen eine Kampfansage an Italien: „Sie werden es uns nicht leicht machen, aber das werden wir auch nicht. Es wird ein hartes Spiel. Italien ist technisch stark und sehr schnell, also müssen wir sie überrumpeln. Außerdem haben wir eine starke Mannschaft. Island und Frankreich hatten das auch, aber wir sind stärker als Italien. Ich hoffe also, dass wir ihnen auf diese Weise wehtun können.“


Was läuft wo?

Die Partien zwischen Frankreich und Island sowie Italien und Belgien sind nicht im TV zu sehen, dafür übertragen sowohl das ZDF als auch DAZN die Spiele im Livestream ab 21 Uhr. Alle Highlights sind im Anschluss bei OneFootball zu finden.