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·1. Mai 2025

„Es ist nicht unmöglich, dort zu bestehen“ – Hasenhüttl vor dem Duell in Dortmund

Artikelbild:„Es ist nicht unmöglich, dort zu bestehen“ – Hasenhüttl vor dem Duell in Dortmund

Vor dem Duell mit Borussia Dortmund spricht VfL-Coach Ralph Hasenhüttl offen über Nachwuchschancen, Stimmungslagen – und den Umgang mit internen Reibungen. Warum er trotz durchwachsener Rückrunde optimistisch bleibt, verrät er auf der Pressekonferenz.

Drei Spiele bleiben dem VfL Wolfsburg in dieser Bundesliga-Saison. Drei Spiele, in denen sich an der Tabellensituation wenig ändern dürfte – und in denen Trainer Ralph Hasenhüttl die Chance sieht, mutige Entscheidungen zu treffen. Vor dem Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund sprach er auf der Pressekonferenz am Donnerstag über Perspektiven für Nachwuchsspieler, die eigene Spielidee, kritisierte überzogene Statistikdeutungen – und äußerte sich zu einem Vorfall im Training.


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Nachwuchsspieler im Fokus: „Eine Chance macht mehr Sinn in einer funktionierenden Mannschaft“

Ralph Hasenhüttl will den verbleibenden Spielen gegen Dortmund, Bayern und Mainz mehr entlocken als nur Pflichterfüllung. Vor allem junge Spieler könnten profitieren. „Grundsätzlich sollte die Überlegung eigentlich immer da sein, weil wir in einer komfortablen Position sind“, sagte er. Weder nach oben noch unten gehe noch viel.

Er verwies auf positive Entwicklungen, etwa bei Bence Dardai: „Was aus dem Spieler geworden ist, wo der am Anfang der Saison stand und wo er jetzt steht.“ Auch David Odogu habe sich mehr oder weniger etabliert. Hasenhüttl betonte aber auch, dass ein stabiles Mannschaftsgefüge die Voraussetzung für gute Auftritte junger Spieler sei: „Eine Chance für junge Spieler macht mehr Sinn, wenn man in eine funktionierende Mannschaft kommt, wo die Automatismen auch da sind. Und er auch eine Chance hat, dann auch zu performen und gut zu spielen.“

Auseinandersetzung im Training: „Kein großes Thema daraus machen“

Angesprochen auf eine Auseinandersetzung zwischen Joakim Maehle und Mohammed Amoura im Training, gab sich Hasenhüttl gelassen. Er habe die Situation registriert, sehe darin aber keinen Konfliktherd: „Ich glaube nicht, dass das ein Thema ist. Das ist zwischen den beiden und das wird auch so bleiben.“ ► Mehr dazu: Trainingszoff beim VfL Wolfsburg: Hasenhüttl setzt auf Konsequenz und Zusammenhalt

„Wir sind eigentlich noch zu viel gelaufen“ – Hasenhüttl warnt vor Statistikgläubigkeit

Ein zentrales Thema der Pressekonferenz war die Frage nach den Leistungsdaten der Mannschaft – besonders Laufleistung und intensive Sprints. Hasenhüttl begegnete der Deutung solcher Werte mit Skepsis: „Wenn ihr euch die Lauftabelle anschaut, dann sind die sechs Mannschaften, die am wenigsten laufen, diejenigen, die am weitesten vorne stehen. Also von dem her sind wir eigentlich noch zu viel gelaufen.“

Auch die Anzahl intensiver Läufe sei nicht automatisch ein Qualitätskriterium. Vielmehr gehe es um Effizienz im Spiel. Nach dem Verkauf von Ridle Baku, „dem sprintstärksten Spieler“, habe man das Spiel anpassen müssen. Mit dem im Winter verpflichteten Mats Roeslow stand ein möglicher Ersatz durch Verletzungen nur eingeschränkt zur Verfügung.

Hasenhüttls Fazit zur Datenlage: „Ich finde genug Statistiken, die das untermauern, was ich gerne sagen möchte, aber es gibt wahrscheinlich auch genug, die das widerlegen würden. Dementsprechend: Mit Vorsicht zu genießen.“

Intern Stabilität – außen Kritik: „Wenn du ein, zwei schlechte Spiele machst…“

Ein Journalist warf ein, in Wolfsburg kippe die Stimmung oft schnell. Hasenhüttl bestätigte zumindest eine äußere Sensibilität: „Wenn du ein, zwei schlechte Spiele machst, ist es sehr schnell möglich, dass eine Stimmung kippt.“

Intern sei die Lage anders: „Ich habe nicht das Gefühl, dass irgendwas kippt. Wir sind sehr, sehr akribisch und investieren unglaublich viel Energie, um uns zu verbessern.“ Zwar ist das internationale Geschäft für den VfL Wolfsburg nicht mehr erreichbar, dennoch sieht Hasenhüttl keine Alibis: „Wir haben schon in diesen Spielen gegen Topmannschaften – auch auswärts – gezeigt, dass wir unangenehm sein können.“ Ein kleiner Anreiz: Der VfL könnte in der ewigen Bundesliga-Tabelle am 1. FC Nürnberg vorbeiziehen. „Da muss vieles zusammenpassen“, sagt Hasenhüttl.

Keine neuen Aussagen zur eigenen Zukunft

Spekulationen um seine weitere Arbeit in Wolfsburg wies Hasenhüttl erneut zurück – oder vielmehr ließ er sie unbeantwortet: „Da gibt es nichts dazu zu sagen. Da habe ich mich schon, glaube ich, genug dazu geäußert.“

Die Pressekonferenz im Video

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