90min
·9. Januar 2025
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·9. Januar 2025
Wer sind die besten Torschützinnen der EM-Geschichte? Im Sommer 2025 werden bei der EM in der Schweiz wieder viele Topstürmerinnen teilnehmen. In der Torjäger-Liste aller Zeiten stehen sie alle aber nicht ganz oben: Dort dominieren vor allem Spielerinnen, die ihre Karriere schon beendet haben. Deutschland ist in den Top acht gleich viermal vertreten.
Inka Grings steht heute als Trainerin an der Seitenlinie / Arnd Wiegmann/GettyImages
Inka Grings brauchte nur zwei Turniere, um auf zehn Tore bei Frauen-Europameisterschaften zu kommen und damit die Liste anzuführen. Grings kam 2005 auf vier Treffer, 2009 wurde sie mit sechs Treffern ein weiteres Mal Torschützenkönigin der EM. Ihre sechs Tore bei der EM 2009 sind heute noch unübertroffen. Grings war ein wichtiger Bestandteil der goldenen Ära, während derer die DFB-Frauen sechs Mal in Folge den EM-Titel holen konnten. Heute steht Grings an der Seitenlinie, trainierte zuletzt das Nationalteam der Schweiz.
Birgit Prinz hat zahlreiche Rekorde aufgestellt / Boris Streubel/GettyImages
Die wohl bekannteste Nationalspielerin des DFB aller Zeiten: Birgit Prinz ist zusammen mit Grings die beste Torschützin in der EM-Geschichte, aber auch sonst mangelt es ihr an Rekorden nicht. Mit 23 Spielen bei Europameisterschaften ist sie klare Rekordhalterin, bei fünf EMs war sie dabei und drückte fast jeder ihren Stempel auf. Ihre 214 Länderspiele für Deutschland werden als Rekord wohl noch sehr lange halten. Heute ist Prinz Sportpsychologin, betreute etwa die DFB-Frauen bei der EM 2022.
Carolina Morace: Viel erlebt / Valerio Pennicino/GettyImages
Carolina Morace hat so viel erlebt, dass dafür eigentlich mindestens drei Leben notwendig wären: Die Italienerin nahm viermal an der EM teil, von 1984 bis 1997, und wurde dabei zu einer der besten Torschützinnen. Mit nur vierzehn Jahren gab sie ihr Debüt für das Nationalteam. Elf Jahre lang war sie hintereinander die beste Torjägerin in der Serie A und schoss den ersten Hattrick bei einer WM. Danach wurde sie als erste Frau die Trainerin von einem professionellen Männerteam, trat in dieser Position nach nur zwei Spielen zurück und hatte danach eine wechselhafte Trainerkarriere mit unterschiedlichem Erfolg, unter anderem als Coach von Italiens und Kanadas Frauen-Nationalteam. Zwischendurch war sie als Anwältin tätig, heute sitzt Morace als Abgeordnete der linkspopulistischen Fünf-Sterne-Bewegung im Europaparlament.
Heidi Mohr (Mitte) feiert mit ihren Teamkolleginnen / TOMMY CHENG/GettyImages
Vor Birgit Prinz und Inka Grings kam Heidi Mohr: Mohr war einer der frühsten Stars der DFB-Frauen, war am ersten Titel für Deutschland 1989 beteiligt und erzielte im Finale ein Tor. Ihr Treffer von der Mittellinie bei der EM 1991 wurde zum Tor des Monats der Sportschau gewählt. Mohr hatte eine vergleichweise kurze, aber sehr produktive Karriere - mit 0,8 Toren pro Spiel hat sie die beste Torquote aller deutschen Stürmerinnen mit mehr als zehn Einsätzen für den DFB.
Schwedens Rekordtorschützin: Lotta Schelin / Catherine Ivill - AMA/GettyImages
Lotta Schelin war eine der prägenden Spielerinnen der 2010er-Jahre und eine Top-Torjägerin in den Diensten von Olympique Lyon und dem schwedischen Nationalteam. Schelin glänzte vor allem bei der EM 2013, wo sie mit fünf Treffern beste Torschützin wurde - dennoch schied Schweden im Halbfinale mit 0:1 gegen Deutschland aus. Schelin ist bis heute Rekordtorschützin Schwedens mit 88 Treffern.
Hanna Ljungberg im Einsatz / Doug Pensinger/GettyImages
Hanna Ljungberg ist in Schweden bis heute eine Legende, aus einer anderen Zeit - wie anders die Kräfteverhältnisse im Frauenfußball damals waren, zeigt etwa das Resultat ihres ersten Einsatzes für Schweden, als sie 1996 mit 17 Jahren debütierte: 8:0 gegen Spanien. Dass auch danach die Zeiten für Schweden glorreich blieben und Schweden etwa bei der WM 2003 hinter Deutschland auf dem zweiten Platz landete, lag auch an Ljungberg.Sie steigerte sich von EM zu EM: 1997 erzielte Ljungberg ein Tor, vier Jahre später waren es zwei, 2005 kam die Stürmerin dann auf drei Tore. Danach war Schluss in einer langen Karriere, die sie auf Vereinsebene ausschließlich bei Umea IK verbrachte und dort auch zu einer der Top-Torschützinnen in der Champions League wurde.
Beth Mead im EM-Finale / Visionhaus/GettyImages
Bei der EM 2022 ging der Stern von Beth Mead auf. Die Engländerin ist eigentlich keine Torjägerin im klassischen Sinne, sondern Flügelspielerin. Aber bei der Europameisterschaft im eigenen Land traf sie alles, was zu treffen war. Neben ihren sechs Treffern kam Mead auch auf fünf Vorlagen, wurde zur besten Spielerin des Turniers gewählt. Bei der EM 2025 könnte sie in der Liste der besten Torschützen in der Geschichte noch weiter nach oben klettern: Als einzige Spielerin in dieser Liste ist Mead noch für ihr Nationalteam aktiv.
Alexandra Popp jubelt gegen Frankreich bei der EM 2022 / Maja Hitij/GettyImages
Alexandra Popp verpasste bei der EM 2022 knapp den Titel als Torschützenkönigin, da sie weniger Vorlagen auf dem Konto hatte als Beth Mead. Nach riesigem Verletzungspech bei den vorherigen Turnieren war 2022 endlich die Stunde von Popp gekommen, und sie begeisterte die deutschen Fußballfans mit ihrer Treffsicherheit und ihrem Kopfballspiel. Ausgerechnet im Finale der Frauen-EM 2022 fiel Popp dann verletzt aus. Ende September 2024 gab sie ihren Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt.