Miasanrot
·1. November 2024
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·1. November 2024
Für Leroy Sané steht beim FC Bayern München eine richtungsweisende Phase an. Außerdem im Round-Up: Der FCB hat noch keine konkreten Verhandlungen mit Sané, Davies und Kimmich aufgenommen und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Es gibt Momente in der Karriere eines Profifußballers, die sind so viel wichtiger als andere, dass man sie gern als richtungsweisend bezeichnet. Bei einem Club wie dem FC Bayern München gibt es wiederum so viele Momente, die wichtiger gemacht sind als sie eigentlich sind, dass das Wort „richtungsweisend“ nahezu inflationär verwendet wird.
Sollte es aber im Kader derzeit einen Spieler geben, der sich in einer richtungsweisenden Phase seiner Zeit beim FC Bayern und wohl auch in seiner Karriere befindet, dann ist es Leroy Sané. Der Linksfuß kam im Sommer 2020 als eine Art Blockbuster-Transfer zum damaligen Triple-Sieger. Knapp 50 Millionen Euro kostete der Außenstürmer damals.
Zum Blockbuster-Transfer wurde er auch deshalb, weil sich die Bayern eigentlich bereits im Sommer 2019 um ihn bemüht hatten. Nach langen Verhandlungen mit Manchester City stand eine Ablösesumme von über 100 Millionen Euro im Gästebuch der Gerüchteküche. Dann kam ein Kreuzbandriss.
Auch wenn die Bayern letztlich „nur“ die Hälfte bezahlten und unter Beweis stellten, dass sie ohne Sané das Triple gewinnen können, war die Erwartungshaltung an den damals noch immer jungen DFB-Kicker enorm. Nach Kingsley Coman, Douglas Costa und Serge Gnabry war er der nächste Flügelspieler, der sich an der Nachfolge von Franck Ribéry und Arjen Robben die Zähne ausbeißen durfte.
Was folgte, war eine Achterbahnfahrt. In seinen stärksten Phasen beim FC Bayern erinnerte er fußballerisch und auch von den Scorerpunkten her gewiss an die beiden Ausnahmespieler, die gemeinsam eine Dekade in München prägten. Nur blieben das oft Phasen. Vor allem in der Rückrunde fiel Sané regelmäßig in ein Loch.
In dieser Saison ist das Bild daher fast schon ungewohnt: Wegen langwieriger Verletzungsprobleme musste der ehemalige Schalker zunächst mit einer Rolle hinter Gnabry und Michael Olise vorliebnehmen. Nun aber ist er da: Der Moment, der richtungsweisend für Sané werden könnte. Das grundsätzliche Talent für den letzten entscheidenden Schritt kann ihm niemand absprechen. Zu oft hat er bewiesen, was er kann.
Gegen den VfL Bochum und den FSV Mainz 05 traf Sané nicht nur, er zeigte auch darüber hinaus starke Leistungen. Beeindruckt ist davon in München längst niemand mehr. Es geht darum, aus den Phasen mehr zu machen: Nämlich Konstanz aufzubauen.
Mittlerweile ist das einstige Toptalent 28 Jahre alt. Sein Vertrag bei den Bayern läuft am Ende der Saison aus. Für ihn eröffnet das die Chance, einen vermutlich letzten großen Vertrag in seiner Karriere zu unterschreiben. Soll das in München passieren, muss Sané den aktuellen Trend bestätigen, nochmal bestätigen und erneut bestätigen.
Er kann für den FC Bayern nach wie vor der Spieler sein, den man 2020 zu verpflichten glaubte. Vielleicht ist Vincent Kompany mit seiner offensiven Spielidee genau der Trainer, den er in seiner aktuellen Karrierephase braucht. Ob diese nun wichtig oder richtungsweisend ist, wird man wohl erst retrospektiv besser einordnen können.
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Die Verträge von Alphonso Davies, Leroy Sané und Joshua Kimmich laufen im Sommer 2025 aus. Für den FC Bayern wäre der Abgang der drei Spieler ein Marktwertverlust im dreistelligen Millionenbereich. Auch deshalb werden die kommenden Wochen für Max Eberl und Co. stressig – zumal auch bei Manuel Neuer, Thomas Müller, Sven Ulreich, Jamal Musiala und einigen anderen Spielern Entscheidungen anstehen.
Wie der kicker nun berichtet, sind die Vorzeichen bei den drei Erstgenannten sehr unterschiedlich. Bei Sané komme es vor allem auf die nächsten Wochen an. Dort müsse er sich beweisen, um sein hohes Gehalt zu rechtfertigen. Der Außenspieler ist derzeit einer der Topverdiener des FCB. Zuletzt wurde vielerorts berichtet, dass sich die Münchner ein Modell vorstellen könnten, in dem Sané weiterhin auf sein aktuell auf zwischen 17 und 20 Millionen Euro geschätztes Grundgehalt kommen kann – allerdings über einen größeren Anteil an variablen, erfolgsabhängigen Zahlungen. Das würde also ein geringeres Fixgehalt bedeuten.
Während bei ihm noch alles offen ist, sieht es bei Davies indes komplizierter aus. Laut dem Fachmagazin habe man bei den Bayern zur Kenntnis genommen, dass der Kanadier sich verbessert zeigt. Man habe aber auch seine Leistung in Barcelona kritisch gesehen. Hinzu käme ein halböffentlich ausgetragener Disput mit dem Berater des Linksverteidigers. Mit dem längst bekannten Interesse von Real Madrid ist allen bewusst, dass es zu einem Abschied kommen könnte.
Bei Kimmich stehen die Zeichen in den vergangenen Wochen eher auf Verlängerung. Der Mittelfeldspieler soll eines der Gesichter der Mannschaft sein und bleiben. Interessant allerdings: Konkrete Verhandlungen soll es mit noch keinem der drei Spieler gegeben haben. Richtung Januar dürfte sich das aber ändern. Dann könnten sie offiziell mit anderen Clubs verhandeln.
Thomas Müller hat großes Interesse daran, dass Jamal Musiala dem FC Bayern erhalten bleibt. „Ich glaube schon, dass Jamal weiß, welchen Stellenwert er hier bei den Fans hat, wie ihn die Leute lieben. Nicht nur bei Bayern, auch in ganz Deutschland“, sagte der Routinier am Mittwochabend in Mainz: „Ich glaube, er wird gut daran tun, dass er sich das drei-, vier-, fünfmal überlegt, falls er überhaupt Gedanken daran verschwendet, nicht hier zu bleiben.“
Musiala selbst hatte sich in Mainz überraschend euphorisch zu seiner Zukunft geäußert und gestanden, dass er aktuell „happy“ sei. Das dürfte auch daran liegen, dass er unter Kompany einige Fortschritte macht. So traf der 21-Jährige im Pokal zweimal aus einer Abstauberposition. Tore, die Müller besonders gut gefielen. „Ich bin da schon länger dran“, sagte er: „Aber Jamal hat sich das auch vorgenommen, dass er deutlich mehr diese Tore macht, die man halt in der Box macht. Wo es vielleicht vorher kein Dribbling braucht, sondern wo du einfach da sein musst, wenn du in dieser Position auf dem Platz stehst.“
Unter Kompany trainiere man das bereits seit Sommer. Umso schöner sei es, dass das nun Früchte trägt.
Normalerweise haben wir in diesem Format hin und wieder den Blick über den Tellerrand, heute schauen wir mal direkt auf den Teller von Miasanrot. Ich hatte vor einigen Wochen angefangen, dieses Daily Format zu etablieren und mich auch anderweitig wieder deutlich mehr eingebracht, was Analysen und Artikel angeht. Das Resultat unserer Offensive: Der stärkste Monat des Jahres.
Das hier ist der 75. Artikel im Oktober! Das sind durchschnittlich 2,4 Artikel pro Tag. Wir hatten im vergangenen Monat rund 150.000 User*innen auf unserer Seite, die für rund 335.000 Views gesorgt haben – das sind im Schnitt ungefähr 4.400 pro Artikel und ein beachtlicher Wert im Haifischbecken, in dem wir uns befinden.
Gerade das Daily-Format ragt mit einigen Ausreißern nach oben heraus. Grund dafür ist eine deutlich bessere Google-Präsenz, die auf einige Anpassungen im Aufbau unserer Artikel, aber auch auf das Bespielen deutlich mehr aktueller Themen zurückzuführen ist.
Rund 40 Prozent unserer Zugriffe kommen aus Suchmaschinen, der überwiegende Teil von Google. Das bestätigt uns in unserem Weg, das Thema News mit Formaten wie diesem auf unsere eigene Art und Weise zu bespielen. Und die beinhaltet eben nicht, dass wir Klicks mit Masse und mit jedem Gerücht machen, sondern dass wir bewusst auf bestimmte Medien und Gerüchte verzichten, um euch einen möglichst sachlichen, kompetenten und unaufgeregten Überblick zu verschaffen.
Es ist erfreulich, dass die Zahlen nach zuletzt eher schwachen Monaten wieder besser werden. Auch bei der finanziellen Unterstützung hat sich einiges zum Positiven entwickelt. Hier kann ich nach nur einem Monat aber noch keinen seriösen Überblick geben. Erstmal bleibt abzuwarten, wie nachhaltig diese Unterstützung sein wird. Danke an alle, die Miasanrot treu bleiben und willkommen an alle, die uns über Google neu gefunden haben. Bleibt doch gern hier.