90PLUS
·16. Mai 2025
Frankfurt verspielt die Champions League – 3 Thesen zum Fußballwochenende

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·16. Mai 2025
Am kommenden Samstag um 15:30 wird auf neun Plätzen der letzte Spieltag der Bundesliga angepfiffen. Vor allem in Freiburg und in Dortmund werden wichtige Entscheidungen fallen. Sonntag zur gleichen Uhrzeit wird die Frage beantwortet, wer neben dem HSV direkt in die Bundesliga aufsteigt. Außerdem hat die Premier League ein besonders spannendes Duell zu bieten.
Welche Mannschaften aus der Bundesliga die Champions League erreichen, wird am 34. Spieltag in einem dramatischen Dreikampf ermittelt. Am letzten Spieltag der 2. Bundesliga dürfen noch drei Mannschaften auf den Aufstieg in das Oberhaus hoffen. Beim Aufeinandertreffen des zweiten und dritten der Tabelle in der Premier League könnte es zu einem Platztausch kommen. Am kommenden Fußballwochenende ist Spannung garantiert! Wir liefern wie gewohnt drei Thesen zum Geschehen.
Eintracht Frankfurt stand an nur fünf von 33 Spieltagen nicht auf einem Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der Champions League berechtigt. 28-mal stand die Eintracht damit am Ende eines Spieltags in den Top-Vier. Schon seit dem neunten Spieltag steht die SGE ununterbrochen auf einem CL-Rang. Nun droht am 34. Spieltag ein Szenario, durch das die Frankfurter ausgerechnet dann, wenn es zählt, auf Platz fünf landen könnten. Im direkten Duell mit dem Tabellenvierten SC Freiburg steht für die Mannschaft von Dino Toppmöller viel auf dem Spiel. Eine Niederlage im Breisgau, selbst mit nur einem Tor Differenz, würde bei einem Sieg von Borussia Dortmund mit zwei Toren Vorsprung gegen Holstein Kiel das CL-Aus bedeuten. Angesichts der aktuellen Formkurven der Teams, die sich den dramatischen Dreikampf um das Erreichen der Champions League liefern, ist dieses Szenario alles andere als ausgeschlossen.
Der SC Freiburg hat vier seiner letzten fünf Spiele gewonnen, dazu gab es ein Remis gegen Bayer Leverkusen. Eintracht Frankfurt hat hingegen nur zwei Siege aus den letzten fünf Bundesliga-Partien vorzuweisen. Gegen den FC Augsburg, den FSV Mainz 05 und zuletzt gegen den FC St. Pauli spielte die Eintracht unentschieden. Der dritte am Rennen um die CL-Plätze beteiligte Verein, Borussia Dortmund, blieb sogar in den letzten sieben Spielen ungeschlagen und war dabei sechsmal siegreich.
Freiburg erreichte in seiner 121-jährigen Vereinshistorie noch nie die Champions League. Julian Schuster könnte dieser Coup in seiner ersten Saison als Cheftrainer gelingen. Unter Christian Streich, der im Breisgau eine Ära mit vielen Erfolgen prägte, gelang dem Sport-Club dieses Kunststück nicht. Selbst wenn Freiburg die Champions League nicht erreichen sollte, hat Schuster bewiesen, dass die Fußstapfen von Christian Streich, unter dem er Kapitän war, nicht zu groß für ihn sind.
Foto: Getty Images
Die Schlagzeilen rund um 1. FC Köln aus den letzten Tagen lassen schon fast vergessen, dass der Verein zwei Spieltage vor Schluss Trainer Gerhard Struber und Sportvorstand Christian Keller entlassen hatte. Nach dem 1:1 gegen Absteiger Jahn Regensburg sah der Verein den Aufstieg akut gefährdet und griff zu diesen drastischen Maßnahmen. Aufstiegs-Experte Friedhelm Funkel soll es nun richten. Mit dem Last-Minute, durch einen groben Schnitzer des gegnerischen Torwarts begünstigten, 2:1-Sieg in Nürnberg brachte der 71-jährige den FC auf Kurs. Doch anstatt diesen Schwung für den Showdown gegen den 1. FC Kaiserslautern am Sonntag mitzunehmen, hatten die Spieler der Kölner andere Ideen. Allen voran Top-Torschütze Tim Lemperle.
Verschiedene Kölner Medien berichteten, dass sich einige Spieler samstags am Geißbockheim trafen, um den möglichen Aufstieg vom Sofa feiern zu können. Den Aufstieg gab es nicht zu feiern, dennoch sollen einige Spieler bis in die früh gefeiert haben. Wie sinnvoll das eine Woche vor dem Finale um den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga ist, muss sich jeder Spieler selbst fragen. Doch damit nicht genug. Top-Torjäger Tim Lemperle, der Köln nach der Saison verlassen wird, blieb auch am Sonntag in Feierlaune. Sein Ausflug auf ein Party-Boot in Rodenkirchen zum Daydrinking war folgenreich. In stark alkoholisiertem Zustand war der 23-jährige an einer Schlägerei beteiligt. Lemperle zog sich einen Nasenbeinbruch, eine Gehirnerschütterung und Platzwunden im Gesicht zu. Ruhe für Mannschaft und Verein vor einem entscheidenden Spiel sieht anders aus.
Doch wenn es einem Trainer zuzutrauen ist, diese Situation gut zu managen, ist es der erfahrene Friedhelm Funkel. Funkel, der vor einem Jahr noch als Trainer der Lauterer im DFB-Pokalfinale an der Seitenlinie stand, hat in seiner Laufbahn schon viel erlebt. Der 71-jährige stieg bereits sechsmal als Trainer auf. Er wird die Mannschaft der Kölner trotz des Lemperle-Chaos so einstellen, dass er am Sonntag, ausgerechnet gegen die Roten Teufel, seinen siebten Aufstieg in die Bundesliga bejubeln kann. Der 1. FC Köln braucht einen Punkt, um die direkte Rückkehr in das Oberhaus des deutschen Fußballs klarzumachen. Dann können auch Paderborn und Elversberg dem FC den Aufstieg nicht mehr streitig machen.
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Über lange Strecken der Saison war Arsenal der einzige ernstzunehmende Verfolger von Liverpool. Nach einer schwachen Phase könnte nun sogar die Vizemeisterschaft verloren gehen.
Am Sonntag um 17:30 empfängt Arsenal Newcastle United. Es ist das Aufeinandertreffen des zweiten der Premier League mit dem drittplatzierten. Der Rückstand der Magpies auf die Gunners beträgt nur noch zwei Punkte, mit einem Sieg würde Newcastle an dem Team von Mikel Arteta vorbei auf Rang zwei springen.
Der Trend spricht dabei klar für die Gewinner des Carabao Cups. Die Mannschaft von Eddie Howe verlor nur eins der letzten neun Ligaspiele, spielte dazu einmal unentschieden. Arsenal konnte hingegen keine seiner letzten drei Partien in der Premier League gewinnen. Gut möglich, dass beide Serien fortgesetzt werden. Damit käme es zum Platztausch auf dem Rang des Vizemeisters.