liga2-online.de
·4. August 2024
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Eine wirklich gute erste Halbzeit war es, die der SV Darmstadt 98 gegen die Fortuna aus Düsseldorf hinlegte. Die große Hoffnung, dass es im zweiten Spielabschnitt ähnlich laufen würde, wurde durch ein Eigentor jedoch schnell zunichtegemacht. Zu allem Überfluss sah der 17-jährige Othmane El Idrissi – "Otto" – kurz nach seiner Einwechslung noch glatt Rot.
Gut zehn Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt, als eine Freistoßflanke den Kopf des bis dato bockstarken Aleksandar Vukotić touchierte und von dort ins eigene Netz segelte. Das Eigentor war das Resultat mehrerer kleiner Unzulänglichkeiten, die die Darmstädter zu Beginn des zweiten Spielabschnitts immer wieder auf allen Positionen gezeigt hatten. Das sah auch Trainer Torsten Lieberknecht so: "Wir sind dann nicht gut aus der Halbzeit gekommen, haben zu viele Standards zugelassen und die Ruhe ein wenig vermissen lassen. Dann macht unser bis dato bester Spieler leider das Eigentor, gefolgt von einer kurzen Phase des Schüttelns."
Auch Paul Will konstatierte, dass sein Team nicht gut aus der Kabine gekommen war und die unnötigen Standards für den Gegner letztlich dazu führten, dass das Pendel Richtung Fortuna ausschlug: "In die zweite Halbzeit sind wir dann nicht gut reingestartet. Wir hatten viele Standardsituationen gegen uns, woraus eben auch das erste Gegentor resultierte. Wenn es so weitergelaufen wäre wie in der ersten Halbzeit, wären wir zufrieden gewesen."
Die bedauerlichste Szene des Spiels war aber zweifellos der – regelkonforme – Platzverweis gegen Othmane El Idrissi. Das 17-jährige Talent hatte erst im Sommer den direkten Sprung aus der B-Jugend zu den Profis geschafft und sich damit einen Lebenstraum erfüllt. Dieser zerplatzte dann nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung. Nach Rücksprache mit dem VAR schaute sich Schiedsrichter Robert Kampka die strittige Szene noch einmal an und entschied letztlich auf Notbremse. Nicht nur er, sondern auch seine Teamkollegen waren untröstlich ob der Entscheidung.
Routinier Klaus Gjasula nahm den Youngster nach dem Spiel in Schutz: "Für Otto ist heute ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen und dann tut es natürlich sehr weh, direkt vom Platz zu fliegen. Wir versuchen natürlich, ihn bestmöglich aufzubauen, genauso, wie es die Fans bereits direkt nach dem Spiel getan haben." Zudem sprach er ein großes Kompliment an die Fans am Böllenfalltor aus, die seiner Meinung nach genau richtig reagierten und den Verteidiger mit Sprechchören aufbauten: "Dieses Fingerspitzengefühl fand ich überragend und Otto hat gemerkt, dass diese Dinge auch zu Darmstadt 98 gehören." Paul Will sah die Schuld zudem gar nicht bei "Otto", sondern in den Aktionen zuvor: "Überhaupt keinen Vorwurf an Otto. Die Szene davor schon hätten wir vermeiden müssen." Die Chance zur Wiedergutmachung gibt es am kommenden Sonntag, wenn Darmstadt in Paderborn zu Gast ist. Düsseldorf hat bereits am Samstag den KSC zu Gast.