"Haltet euch fern, uns zu vergleichen" - Weltstar mit mächtiger Marmoush-Ansage | OneFootball

Eintracht Frankfurt kann sich wahrlich überglücklich schätzen, dass ein möglicher Marmoush-Deal mit Nottingham Forest im Sommer nicht zustande gekommen ist. Was der Angreifer in der laufenden Saison schließlich zeigt, ist teilweise nicht von dieser Welt. Marmoush steht in der eigentlich noch immer recht jungen Saison wettbewerbsübergreifend bei 14 Toren und zehn Vorlagen und stellt damit auch die absoluten Stars der Szene in den Schatten. Selbst sein prominenter Landsmann, Mo Salah, muss sich trotz einer bis dato überragenden Saison mit zehn Toren und zehn Assists knapp geschlagen geben.

Der 32 Jahre alte Ägypter hat die Entwicklung des Bundesliga-Stars verfolgt und zeigt sich schwer beeindruckt. "Er ist ein sehr guter Spieler und ein wichtiger Bestandteil in den Reihen seiner deutschen Mannschaft und der ägyptischen Nationalmannschaft. Er zeigt bei beiden Teams herausragende Leistungen und hat großes Potenzial", schwärmte er im Rahmen einer Buchmesse in den Vereinigten Arabischen Emiraten (via Bild).

Vom Chancentod zum Star: Marmoush-Entwicklung erinnert an Salah

Vor zwei, drei Jahren hätte niemand annehmen können, dass sich die Karriere von Marmoush in eine solche Richtung entwickelt. Der Angreifer konnte sich (ähnlich wie Victor Osimhen) zunächst in Wolfsburg nicht durchsetzen und erst durch seine Leihen zum FC St. Pauli und VfB Stuttgart Fuß fassen. Dabei deutete er zwar sein Potenzial an und wurde von Wolfsburg wieder aufgenommen, jedoch blieb seine Effizienz mäßig. Für die drei deutschen Klubs konnte er vor seinem Frankfurt-Wechsel lediglich 16 Tore in 90 Partien erzielen. Zu häufig flatterten beim inzwischen 25-Jährigen vor dem Tor die Nerven, ehe Frankfurt im Sommer 2023 einen wie verwandelten Marmoush bekam, der nach 57 Pflichtspielen 31 Tore und 16 Assists auf dem Konto hat.

Kurioserweise hat Mohamed Salah eine ganz ähnliche Entwicklung hinter sich. Der Außenstürmer konnte sich bei Chelsea nicht durchsetzen und wurde mehrmals in die Serie A verliehen und letztlich verkauft. Nicht selten wurde der technisch herausragende Spieler jedoch als Chancentod verspottet, ehe sein Wechsel zum FC Liverpool im Jahr 2017 alles änderte. Salah war damals in etwa so alt wie Marmoush heute und kann nun auf 221 Tore und 99 Vorlagen in 366 Pflichtspielen für die Reds zurückblicken.

"Marmoush ist einer der ägyptischen oder arabischen Spieler, die in Europa erst Probleme hatten und warten mussten, bis sie ihr aktuelles Niveau erreichen konnten", weiß Salah um die Tatsache, dass eine solche Entwicklung kein Einzelfall ist.

Salah warnt vor Vergleichen: "Setzt ihn ständig unter Druck"

Trotz des ähnlichen Karriere-Verlaufs ist der Liverpool-Star nicht sonderlich begeistert davon, wenn seine Landsleute Vergleiche von Marmoush zu ihm ziehen. "Haltet euch fern, uns zu vergleichen und zu sagen, dass Omar der neue Salah ist und das erreichen wird, was ich erreicht habe. Das nützt ihm nichts und setzt ihn ständig unter Druck", verdeutlichte Salah. Der Routinier ist sich sicher, dass Marmoush "ohne die Vergleiche einfacher leben" könne. "Es wird ihm mehr Freude an den Dingen bringen, die er in seiner Karriere erreicht. Es bringt nichts, einen Spieler, der am Anfang seiner Karriere steht, mit einem zu vergleichen, der schon lange dabei ist und viel erreicht hat", führte er aus.

Ob Salah wohl ein wenig um seinen Nummer-eins-Status in Ägypten bangt? Grundsätzlich hat der Liverpool-Star aber schon Recht. Marmoush reitet aktuell auf einer Euphoriewelle und schießt seine Tore mit Leichtigkeit. Zu viel Druck könnte eine unnötige Last auf den Schultern des Frankfurt-Stars erzeugen. Zudem ist natürlich auch klar, dass es für Marmoush noch ein weiter Weg wird, in Sphären von Salah zu kommen. Dieser hat immerhin schon die Champions League gewonnen und wurde mehrfach Fußballer des Jahres in Afrika und der Premier League. Der einzige "Titel", den Marmoush bisher gewonnen hat, war die Meisterschaft in der Regionalliga Nord mit Wolfsburg II. Zumindest das könnte sich aber in absehbarer Zeit ändern.

Weitere News zu Eintracht Frankfurt lesen: