FCBinside.de
·18. April 2025
Hamann zieht knallhartes Bayern-Urteil: „Man hat vieles schöngeredet“

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·18. April 2025
Nach dem Ausscheiden im Champions-League-Viertelfinale gegen Inter Mailand geht TV-Experte Dietmar Hamann hart mit dem FC Bayern ins Gericht.
Mit dem bitteren 2:2 bei Inter Mailand ist der Traum vom „Finale dahoam“ ausgeträumt. Der FC Bayern spielt seit dieser Woche nur noch um einen Titel: die deutsche Meisterschaft. Die gilt seit jeher als Minimalziel in München. In dieser Spielzeit ist sie nun aber auch das Maximum – zumindest, wenn man die Klub-Weltmeisterschaft in den USA nach offiziellem Saisonende ausklammert.
Für die Bayern ist diese Ausbeute natürlich zu wenig und enttäuschend. Das sieht auch TV-Experte Dietmar Hamann so, der mit den Klub-Verantwortlichen in deutlichen Worten abrechnet. „Über die gesamte Saison gesehen haben die Bayern ab Oktober nur selten guten Fußball gespielt, es wurde sehr viel schöngeredet“, schreibt der 51-Jährige in seiner Kolumne für Sky. „Über beide Spiele betrachtet ist Inter Mailand verdient weitergekommen.“
Nach dem Achtelfinale in der Königsklasse hätten die Bayern Fehler begangen. „Man hat sich von den beiden Champions-League-Duellen gegen Leverkusen blenden lassen. Bayern hat gegen Bayer zwar sehr gut gespielt, allerdings gegen eine Mannschaft, die in den vergangenen Monaten an ihre Grenzen gestoßen ist“, so Hamann. „Man darf auch nicht vergessen, dass Bayern zuvor in den Playoffs gegen ein international dritt- oder viertklassiges Celtic nur mit viel Glück eine Verlängerung vermieden hat.“
Gerade an den Leistungen der Bayern in der Königsklasse ließ der Experte kein gutes Haar. „Von 14 Champions-League-Spielen hat man vier verloren, die Leistungen waren insgesamt sehr ernüchternd. In der Bundesliga haben sie zwar sechs Punkte Vorsprung, aber es würde auch anders ausschauen, wenn Leverkusen annähernd das Niveau der vergangenen Saison hätte.“ Und: „Selbst wenn Bayern Meister wird, geht die Saison nach Schulnoten allenfalls mit befriedigend bis ausreichend durch.“
Besonders die Chefetage müsse sich selbst hinterfragen, fuhr Hamann fort. „Alle sportlich verantwortlichen Positionen müssen auf den Prüfstand gestellt werden. Auch die des Trainers. Vincent Kompany hat immer versucht, Harmonie zu schaffen. Aber es hätte viele Möglichkeiten gegeben, einmal den Finger in die Wunde zu legen.
Kompany selbst richtete den Blick am Freitag schon wieder nach vorne. Man wolle sich jetzt auf die verbleibenden Saisonziele konzentrieren, betonte der Belgier. Am Samstag (15.30 Uhr, live bei Sky) geht es für den deutschen Rekordmeister in der Bundesliga gegen den 1. FC Heidenheim weiter.
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