SportsEye
·6. Mai 2025
Hedls Jubiläum verkommt zur Herzlos-Pleite

SportsEye
·6. Mai 2025
In der 29. Runde der österreichischen Bundesliga offenbarte sich einmal mehr der Unterschied zwischen Tabellenführer Sturm Graz und Rapid Wien. Während die Grazer ihre Unbesiegbarkeit unter Beweis stellten, mussten die Wiener eine bittere 0:1-Heimniederlage gegen den WAC hinnehmen.
Nach der Niederlage kam es bei Rapid zu deutlicher interner Kritik. Torwart Niklas Hedl, der ausgerechnet in seinem 100. Bundesligaspiel für die Grün-Weißen als Verlierer vom Platz gehen musste, hinterfragte die Einstellung einiger seiner Teamkollegen. Interimstrainer Stefan Kulovits schloss sich dieser Meinung an und hob die Leistung von Notlösung Dominic Vincze in der Innenverteidigung hervor: "Wenn alle das Herz von Vincze gehabt hätten, wären wir heute nicht als Verlierer vom Platz gegangen."
Bemerkenswert ist, dass Hedl trotz seiner sieben Paraden – sein persönlicher Höchstwert in dieser Saison – den Gegentreffer nicht verhindern konnte. Der 24-jährige Keeper ist erst der achte Rapid-Torhüter, der die Marke von 100 Meisterschaftsspielen für den Verein erreicht. In seiner bisherigen Karriere bei Rapid musste Hedl bereits 35 Niederlagen hinnehmen und 121 Gegentore kassieren. Immerhin hielt er in 30 Partien die Null.
Das Spiel im Allianz Stadion verfolgten 17.990 Zuschauer – die höchste Besucherzahl der 29. Runde. Die Statistik des Spiels verdeutlicht Rapids Bemühungen mit 14 Ecken, einem Saisonbestwert, der jedoch nicht in Zählbares umgemünzt werden konnte.
Auf der anderen Seite konnte sich Sturm Graz auf Leistungsträger wie Otar Kiteishvili verlassen, der als einer der Spieler der Runde hervorstach und entscheidend zum 1:0-Auswärtssieg bei Blau-Weiß Linz beitrug. Die Grazer demonstrierten einmal mehr ihre Titelambitionen.
WAC-Trainer Didi Kühbauer, dessen Team durch den Sieg bei Rapid punkten konnte, sorgte mit einem humorvollen Kommentar für Auflockerung, als er seinen Sechser als "Feierbiest" der Cupsieger-Party outete: "Nur beim Piesi war klar, dass sich das für die Startelf nicht ausgeht. Der Shuffle, den ich von ihm gesehen habe, war wirklich erschreckend. Aber er hat mir versprochen, er macht ihn nie wieder."
In der 29. Runde gab es insgesamt zwei Heimsiege, ein Unentschieden und drei Auswärtssiege. Die durchschnittliche Zuschauerzahl in der Meistergruppe lag bei 11.783 Besuchern pro Spiel.
Quelle: Kicker