FC St. Pauli
·7. März 2025
FC St. Pauli
·7. März 2025
„Wir probieren alles, aber irgendwie will der Ball nicht rein“, sagte Elias Saad nach der 0:2-Heimniederlage gegen Dortmund und traf damit den Nagel auf dem Kopf. Die Kiezkicker halten gegen gestandene Bundesligisten mit Europapokal-Ambitionen richtig gut mit und erspielen sich einige Gelegenheiten – am Ende fehlt aber das letzte Quäntchen Glück, um etwas Zählbares mitzunehmen.
Doch trotz der bitteren Niederlagen gegen Dortmund, Mainz, Freiburg und Leipzig ist klar: Die Leistung stimmt. In jedem dieser Spiele hätte der FCSP in Führung gehen können (oder müssen), am Ende entschied aber oft die individuelle Qualität zugunsten der Gegner. Deswegen gebe es keinen Grund, in Panik zu verfallen, sagt Hauke Wahl. „Wir sind weiterhin super optimistisch und haben eine gewisse ‚Jetzt-erst-recht‘-Einstellung.“ Der Abwehrspieler habe in seiner Karriere schon schwierige Phasen erlebt und wisse, worauf es in solchen Situationen ankomme: „Ruhe bewahren und nicht in Aktionismus verfallen.“
Stichwort Ruhe: Die ist beim VfL Wolfsburg nach zunächst schwachem Saisonstart mittlerweile auch eingekehrt. Die Niedersachsen sind seit sechs Partien ungeschlagen und hatten im Jahr 2025 nur gegen den FC Bayern das Nachsehen. Etwas glücklich war der 2:1-Sieg beim SV Werder Bremen am vergangenen Wochenende, an dem Keeper Marius Müller einen Sahnetag erwischte und mehrfach glänzend parierte. Einen Dämpfer musste der VfL allerdings im DFB-Pokal hinnehmen. Nach dem überraschenden Zweitrundensieg gegen Dortmund (1:0 n.V.) und dem Achtelfinalerfolg gegen Hoffenheim (3:0) traten die Wölfe Ende Februar beim Ligakonkurrenten aus Leipzig an. In einem ausgeglichenen Viertelfinale sorgte ein umstrittener Handelfmeter für die Entscheidung und viel Frust auf Seiten der Wolfsburger.
Das Team von Ralph Hasenhüttl glänzt in der laufenden Spielzeit vor allem in der Offensive. 48 Treffer hat der VfL bereits erzielt, nur der FC Bayern, Leverkusen und Frankfurt haben mehr. Ein Spieler sticht dabei besonders hervor: Mohamed Amoura. Der Algerier hat schon 17 Scorerpunkte gesammelt (neun Tore, acht Vorlagen) und passt mit seiner Schnelligkeit ideal in das Wolfsburger Umschaltspiel. Amoura und Sturmpartner Jonas Wind (acht Tore, drei Vorlagen) sind gemeinsam an 28 der 48 Wolfsburger Treffer direkt beteiligt – ein sehr starker Wert. „In der Hinrunde haben wir Amoura richtig gut bearbeitet, sodass er eigentlich keine nennenswerten Chancen hatte“, erinnert sich FCSP-Cheftrainer Alexander Blessin, der den Algerier aus der gemeinsamen Zeit bei Union Saint-Gilloise bestens kennt.
Ein weiterer Erfolgsgarant beim VfL ist Kapitän und Vereinsikone Maximilian Arnold. Der Wolfsburger Rekordspieler war zwar die letzten Wochen verletzt, könnte am Wochenende aber wieder eine Option sein. „Es sieht gut aus“, sagte Hasenhüttl auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, „was das für das Wochenende heißt, werden wir sehen.“
Zehn Spiele sind noch zu spielen, die heiße Phase beginnt. „Im März, April und Mai wird es entschieden, da geht es um alles“, sagt Hauke Wahl, der Parallelen zum Endspurt im Aufstiegsrennen der vergangenen Saison sieht. „Die Erfahrungen der letzten Saison helfen uns extrem, weil wir es schonmal erlebt haben und wir wissen, dass wir uns aufeinander verlassen können, dass jeder für den anderen da ist.“
Seit sieben Spielen sind die Boys in Brown gegen den VfL Wolfsburg ungeschlagen. Die letzte Partie in Wolfsburg datiert aus der Saison 2010/11. Am 30. Spieltag trafen Deniz Naki und Matthias Lehmann für Braun-Weiß, doch der VfL glich kurz Schluss noch zum 2:2 aus.
Zwei Tore in Wolfsburg wären auch an diesem Wochenende viel Wert. Und um bei der Zahl zwei zu bleiben: Wolfsburg blieb in dieser Saison zwar nur zweimal ohne eigenen Treffer – einmal davon jedoch beim 0:0 im Hinspiel am Millerntor. „Im Hinspiel haben wir die Wolfsburger Schnelligkeit gut unter Kontrolle gehabt, da gilt es anzusetzen“, so Cheftrainer Blessin. Der Plan steht: Hinten so lange wie möglich die Null halten, vorne das Tor treffen – und so die Wölfe verstummen lassen.
Vor dem Gastspiel in Wolfsburg haben wir mit Philipp Treu gesprochen.
Macro alias: RawHtml
(mh/hv)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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