„Ich liebe Fußball, ich liebe Teamwork und Gemeinschaft!“ | OneFootball

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FC Red Bull Salzburg

·13. Januar 2025

„Ich liebe Fußball, ich liebe Teamwork und Gemeinschaft!“

Artikelbild:„Ich liebe Fußball, ich liebe Teamwork und Gemeinschaft!“

Rouven Schröder im Trainingslager-Interview

Am 01. Dezember 2024 wechselte Rouven Schröder von RB Leipzig zu uns nach Salzburg und übernahm die neu geschaffene Rolle als Geschäftsführer Sport. Hier im Trainingslager haben wir uns den 49-jährigen Deutschen geschnappt und ihn für euch zum Interview gebeten. Dabei hat er uns von seinen ersten Arbeitswochen, den Kaderplanungen, seiner Eingewöhnung in Salzburg und seinen Besuchen beim Eishockey erzählt.

Rouven Schröder im Interview

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Rouven, du bist seit über einem Monat als unser Geschäftsführer Sport im Amt, wie fällt dein erstes Zwischenfazit aus?


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„Es ist eine bislang sehr intensive Zeit, was mir aber im Vorfeld auch schon bewusst war. So ein Klubwechsel mitten in der Saison ist ja nichts Alltägliches. Wir haben uns damals in sehr guten Gesprächen darauf geeinigt, und es war ein Schritt, den ich wirklich gehen wollte. Ich bin dann Anfang Dezember in einen Klub mit einem fantastischen Umfeld gekommen.

Zuerst war es bei mir hauptsächlich mal eine Beobachtungsphase. Man nimmt alles auf, lernt alle kennen, ist überall dabei und möchte schnell direkt in die Verantwortung, Dinge umzusetzen. Zusammen mit Stephan Reiter haben wir viele Steine erst mal umgedreht und viel analysiert.

Jetzt bin ich mittendrin, fühle mich wohl, bin voller Tatendrang und merke, wie die Gruppe immer weiter zusammenwächst und sich gemeinsame Ziele setzt. Die zu erfüllen, ist eine Challenge, auf die ich mich aber sehr freue.“

Dieser Job ist hochintensiv, aber genau das macht ihn auch so spannend.

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Es ist anzunehmen, dass deine Aufgabe hier bislang kein ruhiger 9-to-5-Job ist … „Nein, natürlich nicht. Wenn man erfolgreich sein will, kann der so nicht funktionieren. Selbst wenn man es schaffen würde, täglich pünktlich um 17:00 Uhr Feierabend zu machen, ist es ein Beruf, der einen gedanklich auf Schritt und Tritt bei allem begleitet. Ob es um Kaderstruktur, mögliche Transfers, Trainerteam und Staff geht, wenn du im Auto sitzt, irgendwo unterwegs bist, hast du immer diese Gedankengänge rund um den Fußball. Manche unterschätzen das vielleicht. Wenn Leute mich irgendwo mal vermeintlich entspannt in einem Café sitzen sehen, mache ich mir wahrscheinlich gerade Gedanken, wie ich bestimmte Probleme lösen oder Sachen verbessern kann, welche Maßnahmen man bei der Kaderplanung trifft und mehr. Dieser Job ist hochintensiv, aber genau das macht ihn auch so spannend. Wenn ich sehe, dass das eine ins andere greift, gibt mir das ein gutes Gefühl. Mir ist es auch schon passiert, dass ich nachts aufgewacht bin und mein Kopf zu gewissen Themen losrattert. Ich schreibe mir wichtige Gedankengänge dann immer gerne direkt nieder, um sie nicht zu verlieren – eine Angewohnheit, die für meine Frau in dem Moment nicht immer ganz so spaßig ist. Aber so ist das, und in der Transferzeit ist das auch alles zugelassen (lacht).“

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Wie können sich Fans deinen Arbeitsalltag generell vorstellen, sofern man es Alltag nennen kann?

„In Salzburg ging es zuerst mal in die Einführung der Geschäftsbereiche. Stephan Reiter und ich arbeiten nicht nur eng zusammen, weil unsere Büros Tür an Tür liegen, sondern weil wir auch gedanklich von Anfang an viel im Austausch waren.

Dazu kommt, dass man Tag für Tag mit dem Trainer in Kontakt ist, wann man sich trifft, wann die Trainingszeiten sind, wann und wo es sinnvoll ist, dass ich dazukomme, und solche Themen.

Für mich war es gerade am Anfang wichtig, viel im Trainingszentrum Taxham zu sein, um die Dinge aufzusaugen. Da steckt so vieles drinnen: Wie gehen die Leute miteinander um, wie sind die Hierarchien, wie ist Mannschaft charakterlich? Das sind alles Themen, die in unseren Planungen extrem wichtig zu wissen sind.“

Eines werden wir ganz sicher nicht tun: Gegen unsere Überzeugung handeln.

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Thema Kaderplanung: Mit Karim Onisiwo steht ein routinierter Neuzugang zu Buche – wie ordnest du das bisherige Transferfenster ein, und wohin geht die Reise noch? „Zwei Abgänge hatten wir ja auch, Douglas Mendes als Leihe und Fernando. Transfers weg vom Klub sind ja mindestens genauso bedeutend, wie neue Leute zu holen. Das eine geht nicht ohne das andere. Wir haben jetzt mit Thomas Letsch aber noch mal eine ganz andere Bewertung in vielen Themen. Damit hat jeder Spieler die Chance, sich neu zu beweisen und zu zeigen. Ein Spieler, der vorher vielleicht in einer Art Loch war und bei vielen nicht so auf dem Zettel stand, wird bei einem neuen Trainer ganz anders gesehen und kann dadurch das Team auch wie ein Neuzugang beleben. Der interne Konkurrenzkampf wird so automatisch ganz neu entfacht. Das sind für uns dann auch super spannende Einblicke, um die Vorher-nachher-Performance einzelner Spieler zu vergleichen. Der Kader ist gut bestückt, und wir sind überzeugt von ihm, was natürlich nicht heißen soll, dass wir nicht weiter an der einen oder anderen Stellschraube drehen werden, wenn sich die Möglichkeiten auf dem Transfermarkt ergeben. Midtjylland wird noch mal ein wichtiger Gradmesser sein, um sich den einen oder anderen unserer Burschen genauer anzuschauen.  Eines werden wir ganz sicher nicht tun: Gegen unsere Überzeugung handeln. Wenn wir von einem Spieler nicht überzeugt sind, dass er uns besser macht, werden wir ihn auch nicht holen.“

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Wie bist du persönlich denn mittlerweile in Salzburg angekommen? „Auf jeden Fall gut! Mittlerweile habe ich auch eine Wohnung gefunden, was natürlich ebenso ein wichtiger Punkt ist, um endgültig irgendwo ankommen zu können. Ich dachte mir immer schon, dass Salzburg einfach eine so unfassbar schöne Stadt ist. Alleine wenn man von Deutschland aus auf die Stadt zufährt und die Berge rundherum sieht, bekommt man Gänsehaut. Die Stadt hat einiges zu bieten, die Salzach und die Natur sind einfach unglaublich schön, und ich war jetzt auch schon zwei Mal beim Eishockey.“ Auch zum beruflichen Austausch oder weil du es privat gerne magst? „Einfach, weil ich ein großer Fan von diesem Sport bin. Da, wo ich gelebt habe, war ich immer so gut es ging immer wieder beim Eishockey, auch in Amerika habe ich mir schon die NHL angeschaut. Eins zu eins darf man Fußball und Eishockey ja nie vergleichen, weil viele Gegebenheiten einfach andere sind. Es gibt allerdings natürlich auch Dinge, die man für den eigenen Bereich mitnehmen kann. Ich hatte mal eine Situation, in der ich mit einem Spieler über das Thema Leistungsdruck gesprochen habe. Ich habe ihm dann zum Beispiel die Eishockey-Dokumentation Faceoff (Anm.: offizielle NHL-Doku) empfohlen, weil die eine gute, andere Perspektive zu dem Thema liefert.  Insgesamt konnte ich die Stadt bisher aber noch nicht so genießen, wie ich es gerne würde. Das habe ich mir für die Zeit nach dem Transferfenster vorgenommen. Darauf freue mich, aber da sind wir noch lange nicht. Jetzt gilt es, im Hier und Jetzt erst mal mit aller Kraft meinen Job zu machen.“

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Da gibt’s für uns keine Ausreden, da müssen und wollen wir bestmöglich abschneiden.

Stichwort Hier und Jetzt: Du warst auch hier in Portugal bei den Trainingseinheiten als aufmerksamer Zuschauer dabei – wie schätzt du die zuletzt erlebten Einheiten ein?

Das, was wir gerade im Training Tag für Tag zu sehen bekommen, ist genau das, was den sogenannten „Red Bull-Fußball“ eben auszeichnet. Wir haben diese Aktivität und Dynamik gegen den Ball, das Miteinander und gegenseitige Pushen, der Wetteifer, sich über Niederlagen zu ärgern, das im positiven Sinne „Wilde“ – das alles ist da. Mit Thomas Letsch haben wir auch einen Trainer, der dem Team hier absolute Konsequenz und Klarheit vorgibt.

Natürlich müssen die Burschen das dann auch mit Leistungen in den Spielen bestätigen, aber der Weg dahin gefällt mir bislang sehr gut. Die anstehenden Auftritte gegen die beiden Weltklasse-Teams Real Madrid und Atletico wollen wir natürlich bestmöglich bestreiten, aber wo wir auf jeden Fall richtig gerüstet sein müssen, ist im Februar, wenn es darum geht, national im ÖFB-Cup und der Meisterschaft abzuliefern. Da gibt’s für uns keine Ausreden, da müssen und wollen wir bestmöglich abschneiden.“

Ich liebe Fußball, ich liebe Teamwork und Gemeinschaft, und das alles sehe und erlebe ich hier!

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Wie ist dein genereller Eindruck von den Gegebenheiten hier im Trainingslager? „Ich bin immer wieder begeistert, wie toll so Trainingslager mittlerweile organisiert sind. Ich kenne das noch von früher, da war das noch nicht so strukturiert. Ich finde das schön, wenn der Klub mit Spielern und Mitarbeitern auch noch mal näher zusammenkommt, zusammen isst, zusammen lacht. Es geht ja nicht nur um die Spieler, wir haben so viele Leute im gesamten Staff, die sich tagtäglich Gedanken machen, ihren Teil zu diesem Puzzle beizutragen. Das Wichtigste im Trainingslager ist eben diese Gemeinschaft. Aber auch sonst haben wir top Bedingungen mit dem Wetter und dem Platz. Für mich ist das Thema auch, solche Sachen entsprechend wertzuschätzen und nicht für selbstverständlich zu nehmen. Wir dürfen unser Hobby zum Beruf machen, sind mitten drinnen in der Welt des Fußballs, haben beste Bedingungen. Das muss man sich klarmachen, aufsaugen und dann daraus das Beste machen, um auch gemeinsam erfolgreich zu sein. Da kommt die Energie direkt aus mir raus – ich liebe Fußball, ich liebe Teamwork und Gemeinschaft, und das alles sehe und erlebe ich hier!“

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