Ist Ragnar Ache beim 1. FC Köln die Antwort auf einen der größten Transferfehler der vergangenen drei Jahre? | OneFootball

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·28. Mai 2025

Ist Ragnar Ache beim 1. FC Köln die Antwort auf einen der größten Transferfehler der vergangenen drei Jahre?

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Ist Ragnar Ache beim 1. FC Köln die Antwort auf einen der größten Transferfehler der vergangenen drei Jahre?

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Simon Bartsch

28. Mai 2025

Mit Ragnar Ache hat Thomas Kessler den ersten Sommerneuzugang eingetütet. Der Stürmer kommt mit einer Empfehlung von 18 Saisontoren und einem Marktwert von sieben Millionen Euro zum 1. FC Köln: Kann Ragnar Ache den großen Transferfehler der vergangenen drei Spielzeiten korrigieren?

Um Punkt 19:30 Uhr hatte Thomas Kessler am Dienstagabend sein erstes Ausrufezeichen gesetzt. Der FC gab die Verpflichtung von Ragnar Ache bekannt. Jener Stürmer hat also beim FC unterschrieben, der in der abgelaufenen Saison den 1. FC Kaiserslautern lange vom Aufstieg träumen ließ. Der Stürmer kommt mit der Empfehlung von 18 Toren zum 1. FC Köln: Kann Ragnar Ache den großen Transferfehler korrigieren?

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Ragnar Ache im Spiel gegen seinen künftigen Club, den 1. FC Köln (Foto: Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)

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Ragnar Ache schleppte sich schon eher über den Platz, als dass er für sich selbst noch einmal hätte Eigenwerbung betreiben konnte. Der Stürmer der Pfälzer hätte nach wenigen Minuten im Spiel gegen den FC zum großen Lauterer Helden werden können, vergab aber gleich doppelt in den Anfangsminuten. Eigenwerbung musste er wohl nicht mehr betreiben, denn die FC-Bosse waren längst überzeugt von dem Angreifer. So überzeugt, dass sie offenbar bereit sind, eine kolportierte Ablösesumme von vier bis fünf Millionen Euro zu bezahlen. Und das für einen Topstürmer der 2. Bundesliga. Ache erzielte 18 Tore, belegte in der Torjägerliste damit Rang drei hinter Davie Selke (22) vom Hamburger SV und Martijn Kaars (19) vom 1. FC Magdeburg. Angesichts eines kolportierten Budgets der Kölner von zwölf Millionen Euro scheinen vier viel, angesichts Aches Marktwerts von sieben Millionen Euro auch wieder nicht.

Leistungsträger wurden nicht ersetzt

Dennoch scheint das Vertrauen groß zu sein, einen der größten Transferfehler der vergangenen drei Jahre ausmerzen zu können. Rückblick: Im Nachhinein wurde der Gefühlsausbruch ein wenig als der Anfang vom Ende angesehen. Gewohnt mürrisch antwortete Steffen Baumgart Anfang Dezember 2023 nach einem Training den Fragen der Journalisten. Auf die Frage nach einem möglichen Abschied von Dejan Ljubicic für frische Gelder wurde der damalige Coach dann selbst für Baumgart-Verhältnisse ungewohnt laut. „Das habe ich bislang nicht so deutlich gesagt, aber wir kommen in die Situation rein, wo es nicht sein darf, wo wir unsere besten Spieler abgeben, um uns zu verstärken“, sagte der heutige Coach von Union Berlin. „Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. In so einer Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als das, was wir im Moment machen.“

Kritik, die Christian Keller nur wenige Tage später relativierte, die aber durchaus bei dem Sportdirektor ankam. Denn in der Tat ließen die Kölner in der Keller/Baumgart-Zeit zahlreiche Spieler ziehen, die dann nicht adäquat ersetzt wurden. Und das hat ganz offensichtlich Wirkung hinterlassen. Im vergangenen Sommer verließ Jeff Chabot den FC. Zwar waren den Kölnern damals die Hände aufgrund der Transfersperre gebunden, als die Geißböcke im Winter aber nachverpflichten durften, kam Joel Schmied, der bis heute nicht vollends überzeugte. Im Sommer 2023 verließen mit Ellyes Skhiri und Jonas Hector zwei weitere Säulen die Mannschaft, deren Verlust ebenfalls nicht aufgefangen wurde und sicherlich auch einen Anteil am Abstieg hatte. Jacob Christensen und Leart Pacarada galten nicht als Eins-zu-eins-Ersatz, wuchsen in die großen Fußstapfen bis heute aber auch nicht oder nur zum Teil rein.

Der FC schaffte es nicht, einen Mittelstürmer zu verpflichten

Noch deutlicher sichtbar wird der Aderlass aber an einer Personalie, die wohl als der größte Kaderfehler der vergangenen drei Jahre angesehen werden darf. Denn im Sommer 2022 tüteten die Geißböcke den internationalen Startplatz, die Conference League ein. Und der Erfolg trug eigentlich einen Namen: Anthony Modeste. Baumgart hatte den Franzosen aus der Krise geholt, offenbar die richtigen Worte gefunden. Modeste kam am Ende auf 20 Ligatore, nur zwei weniger als Erling Haaland damals für den BVB erzielte. Modeste wechselte bekanntlich zum BVB. Über die Qualität und das Leistungsvermögen des Stürmers ließ sich schon damals streiten und es besteht wohl kaum ein Zweifel daran, dass Modeste damals einfach auch überperformte. Unterm Strich erzielte der Stürmer aber eben 20 Tore, schloss damit das Tor Richtung Abstieg und öffnete die Tür zu Europa.

Seinen Abgang ließen sich die Kölner deutlich über Marktwert bezahlen und angesichts des Alters und der zu erwartenden Form, war der FC mit der Entscheidung weit von einem Fehler entfernt. Nur verpassten es die FC-Bosse, einen ähnlich gefährlichen Angreifer nachzuverpflichten. Das Narrativ, der FC habe Steffen Tigges und Sargis Adamyan als Modeste-Ersatz verpflichtet, ist zwar oft erzählt worden, dadurch aber noch immer nicht richtig. Denn beide Stürmer kamen Anfang Juli 22, da trug Modeste noch den Geißbock für einige Wochen auf dem Trainings-T-Shirt der Kölner, der Wechsel zum BVB erfolgte erst im August. Als Nachfolge für den Franzosen wurden Branimir Hrgota, Joel Pohjanpalo und Alexander Sörloth gehandelt, doch verpflichtet wurde kein Angreifer mehr. „Wir haben auch nach dem Abgang von Anthony Modeste die absolute Überzeugung, dass wir einen guten Kader für unsere Ziele in der Saison besitzen“, hieß es vom FC damals.

Reicht Ragnar Ache als Stürmer?

Worte, die man so oder ähnlich immer wieder hörte. Tatsächlich hielt der Kader in der Folgesaison ordentlich mit. Das aber vor allem, weil sich das Mittelfeld als extrem torgefährlich erwies. Während der Sturm in der Liga 13 Tore erzielte, kam das Mittelfeld auf 28, alleine Florian Kainz sammelte in seiner wohl stärksten Spielzeit für den FC 17 Scorerpunkte ein. Tigges, Adamyan und Florian Dietz erwiesen sich als Enttäuschung. Im Winter verpflichteten die Kölner Davie Selke nach, der immerhin fünf Treffer zu den 13 Stürmertoren zusteuerte. Doch schon in der nächsten Transferphase kam das Thema Sturmflaute wieder auf den Tisch. Die Kölner suchten aktiv nach einer weiteren Lösung. Gerade, weil die Hoffnungen mit Mark Uth und Selke auf zwei verletzungsanfälligen Stürmer lagen. Aber: „Wir sind zufrieden mit unserem Kader und finden, dass wir ordentlich besetzt sind und sehen deshalb keine Notwendigkeit, etwas zu verändern“, hieß es erneut.

Wieder konnten die Geißböcke nicht den gewünschten Stürmer verpflichten. Ganz bewusst entschied sich der FC auch gegen vertragslose Spieler. Der Ausgang ist bekannt: Köln stieg ab, mit gerade einmal 28 Toren, zwölf gingen auf das Konto der Angreifer. Aufgrund der Transfersperre gab es auch im vergangenen Sommer keinen neuen Stürmer, umso erstaunlicher, dass der FC Davie Selke letztendlich wohl fahrlässig gehen ließ. Zwar war die Entwicklung so nicht abzusehen, doch 22 Tore für den HSV sprechen eine beeindruckende Sprache. In der Winterpause kam bekanntlich Imad Rondic. Nicht die A-Lösung und ganz offensichlich bislang auch keine glückliche. Rondic ist jedenfalls nicht die erhoffte Verstärkung. Und so schleppt sich der FC nun seit drei Jahren ohne fitten und wirklich torgefährlichen Stürmer durch die Spielzeiten.

Umso wichtiger, dass der FC in diesem Sommer einen Mittelstürmer verpflichtet hat. Um in der Liga zu bestehen, wird es einen klassichen Angreifer brauchen. Einen Mittelstürmer, wuchtig, robust, stark. Und vor allem torgefährlich. Am besten ein Angreifer, der zweistellig trifft. So wie Ragnar Ache in der aktuellen Saison. Ob der 26-Jährige aber auch in der Bundesliga einschlägt, wird sich erst noch zeigen. Es ist ein teures Risiko, das die Kölner eingehen mussten. Aber eins, dass sich lohnen kann.


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