Kommentar: Wollitz geht mit Vorwürfen gegen Krauß zu weit | OneFootball

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·8. Mai 2025

Kommentar: Wollitz geht mit Vorwürfen gegen Krauß zu weit

Artikelbild:Kommentar: Wollitz geht mit Vorwürfen gegen Krauß zu weit

Lange galt die Beziehung zwischen Energie Cottbus und Maximilian Krauß als bilderbuchmäßig, nun gehen beiden Seiten im Unfrieden auseinander. So nachvollziehbar die Suspendierung auch ist: der öffentliche Umgang von Trainer Claus-Dieter Wollitz mit dem 28-Jährigen ist es nicht. Ein Kommentar.

Eine Frage des Respekts!?

Es liegt ohne Frage auf der Hand, einen Spieler, der ausgerechnet beim kommenden Gegner unterschrieben hat, zu suspendieren. Allein schon, um ihn vor einem Interessenskonflikt zu schützen. Schließlich liegt der Verdacht nahe, dass Maximilian Krauß gerade im direkten Duell mit Hansa Rostock nicht alles geben könnte, um seinem neuen Arbeitgeber nicht den Aufstieg zu vermasseln. Auch, dass Wollitz einen Zusammenhang zwischen der bereits vor einigen Wochen erfolgten Einigung des Flügelspielers mit Hansa und seinen zuletzt schwächeren Leistungen sieht, ist durchaus nachvollziehbar.


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Dass der Energie-Coach aber Vorwürfe in den Raum stellt, Krauß habe zuletzt bewusst nachgelassen, sich absichtlich seine fünfte gelbe Karte abgeholt, geht zu weit. Vor allem vor dem Hintergrund, dass der 59-Jährige sogar Parallelen zu einem Wettskandal beim VfL Osnabrück 2009 sieht, als Spieler bewusst schlechter gespielt und dafür Geld erhalten hatten. Auf der einen Seite beklagt Wollitz – nachvollziehbar – fehlenden Respekt des 28-Jährigen, fünf Tage vor dem direkten Duell beim Gegner zu unterschreiben, stellt auf der anderen Seite aber Spekulationen gegen Krauß in den Raum, die er auch als solche bezeichnet und keine Belege dafür nennt. Von Respekt, jemanden in die Nähe eines Wettskandals zu bringen, kann da ebenfalls keine Rede sein.

Krauß als Sündenbock

Der Ärger des 59-Jährigen über das Agieren des Linksaußen ist zwar völlig verständlich und auch berechtigt, allerdings tut er sich keinen Gefallen damit, das Thema öffentlich auszurollen. Interne Dinge wie Absprachen oder Gespräche sollen nicht ohne Grund auch intern bleiben. Krauß ist von Wollitz nun als Sündenbock für den generellen Leistungsabfall der Mannschaft nach dem erreichten Klassenerhalt am 24. Spieltag hingestellt worden. Doch dass der 28-Jährige allein für die Negativserie der letzten Wochen verantwortlich ist, daran glaubt wohl niemand.

Auch Wollitz stellt das zwar nicht explizit so dar, lässt jedoch zwischen den Zeilen durchblicken, dass Krauß' nachgelassene Leistungen durchaus keinen geringen Anteil daran haben. Das mag in Teilen sicherlich richtig sein, schließlich hat Krauß seit dem 24. Spieltag auch kein Tor mehr erzielt. Die komplette Wahrheit deckt das aber nicht ab. Und so kommt zu der internen Unruhe nun auch noch ein öffentlicher Brandherd hinzu, der im Saisonfinale und gerade vor dem direkten Duell gegen Rostock am Samstag alles andere als förderlich ist.

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