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·10. Oktober 2024

Länderspielpausen und der FC St. Pauli

Artikelbild:Länderspielpausen und der FC St. Pauli

In der zweiten Länderspielpause der Saison ist der FC St. Pauli wieder mit einem Rumpfkader unterwegs. Nicht darüber erfreut: Alexander Blessin – und Nina auch nicht.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Kaum sind die ersten paar Spiele in der Bundesliga vergangen, schon steht die zweite Länderspielpause dieser Saison an. Der FC St. Pauli schickt fünf Spieler los. Es wären acht gewesen, eine Reihe von Verletzungen muss der Kader allerdings aktuell verzeichnen: Connor Metcalfe, Eric Smith und Elias Saad bleiben verletzungsbedingt in Hamburg.Mit ihren Nationalteams unterwegs sind also noch Jackson Irvine (Australien), Nikola Vasilj (Bosnien-Herzegowina), Karol Mets (Estland), Daniel Sinani (Luxemburg) und Fin Stevens (Wales U21).


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Länderspielpausen sind immer eine tückische Sache. Sorgen, dass sich die Spieler verletzen reisen immer mit. Zudem bedeutet es auch eine Extra-Belastung für die Spieler. Auf der anderen Seite sind diese Reisen ein Zeichen von hoher Qualität sowie Anerkennung der Spieler, wenn diese zu Länderspielen einberufen werden.Und wie steht der FC St. Pauli rund ums Thema Länderspielpause? Versuchen wir mal das im Folgenden näher zu beleuchten.

Rekordanzahl an Länderspielabstellungen?

Wie bereits festgestellt, fahren fünf Spieler des FC St. Pauli diese Woche zu Länderspielen. Wenn unsere drei verletzungsgeplagten Spieler fit gewesen wären, hätte es mit acht Spielern Rekordcharakter gehabt. So bleibt es allerdings nur bei acht Nominierungen, statt Einsätzen. Rekord (korrigiert mich, wenn ich da falsch liege und den eigentlichen Rekord übersehen habe) bleiben also die sieben eingesetzten Spieler bei ihren Nationalmannschaften, während der letzten Sommerpause. Zum Einsatz kamen die bereits oben genannten Spieler (außer Fin Stevens), als auch Manolis Saliakas für die griechische Nationalmannschaft. Mit Smith waren es sogar acht Nominierungen, aber dieser sagte seinen Einsatz für die schwedische Nationalmannschaft aus persönlichen Gründen ab. Bitter für Smith: Nun musste er bereits zum dritten Mal in Folge die Reise zur schwedischen Nationalmannschaft trotz Nominierung absagen.

Alexander Blessin kein Freund von Länderspielpausen

Unser Trainer Alexander Blessin äußerte sich schon mehrfach nicht so positiv Länderspielpausen gegenüber. Das Training im kleinen Kreis, empfindet er eher als weniger sinnvoll, als wenn er den vollen Kader anwesend hätte. Auch, weil man auf wichtige Spieler im Training verzichten muss. In der Medienrunde diese Woche äußerte er erneut seine Abneigung gegenüber Länderspielpausen, auch in Bezug auf das Verletzungsrisiko und der zusätzlichen Belastung der Spieler: „Ich könne gerne drauf verzichten, wenn jetzt ein Jacko nicht unbedingt, ich weiß nicht wie viele tausend Kilometer, reisen würde, und wir dann da direkt weiter machen würden und alle bei uns hätten und da nicht Gefahr laufen, dass dann Spieler auf Länderspielen sich verletzen. Es ist von der Belastung her zu hoch.“

Aktuell befinden sich bloß elf Spieler aus dem Profikader im Training. Was nicht nur ein Nachteil ist: Hier sieht Blessin nämlich die Chance, dass Spieler, die bisher nicht viel zum Einsatz kamen, sich beweisen und im Testspiel am Donnerstag gegen Hannover 96 entsprechende Spielzeit bekommen können.

Die letzten Länderspielpausen des FC St. Pauli

Nach der ersten Länderspielpause diese Saison, die bereits nach zwei Spieltagen stattfand, musste sich der FC St. Pauli gegen den FC Augsburg mit 1:3 geschlagen geben. Hatte das auch mit der Länderspielpause zu tun? Wohl möglich. Metcalfe kehrte damals mit muskulären Beschwerden von der australischen Nationalmannschaft zurück und fehlte auch in Augsburg. Ob er nun der Schlüsselspieler unserer Mannschaft ist, sei dahingestellt, dennoch würde er eine aktuell große Lücke auf der Position schließen, wenn er einsatzfähig wäre. Cheftrainer Blessin erklärte später auch die eher mauen Leistungen von Karol Mets und Jackson Irvine in Augsburg damit, dass sie große Belastungen während der Länderspielpausen hatten und schlicht nicht frisch genug für das Spiel waren.

Letzte Saison unter Fabian Hürzeler gab es nach Länderspielpausen drei Siege und ein Unentschieden. Zwei der Siege waren eher knappe Kisten (2:3 in Rostock am 14. Spieltag und 2:1 gegen Paderborn am 27. Spieltag), das 5:1 gegen Kiel am 6. Spieltag aber deutlich. Am 10. Spieltag holten wir „nur“ ein 2:2 in Paderborn. Aber gut, wir haben nichts verloren, zu sehr beschweren sollte man sich also auch nicht. Punkte sind Punkte. Die brauchen wir in der laufenden Saison auch. Und aufgrund der aktuellen Verletzungssituation gehe ich leider etwas pessimistischer an die Spiele nach der Länderspielpause als letzte Saison.

Artikelbild:Länderspielpausen und der FC St. Pauli

Daumen hoch dafür, wenn die Länderspielpause, verletzungsfrei überstanden ist. // (c) Stefan Groenveld

Wie steht‘s um den Rest der Liga?

Mit fünf Spielern auf Länderspielreisen schickt der FC St. Pauli verglichen mit anderen Vereinen der 1. Bundesliga eher wenig Spieler los. Die meisten Länderspielabstellungen hat RB Leipzig mit 15 Spielern. Heidenheim schickt nur einen Spieler, Paul Wanner, zur deutschen U21.Unser kommender Gegner Borussia Dortmund hat 13 Abstellungen. Nach der letzten Länderspielpause gewannen die das Spiel gegen Heidenheim mit 4:2.

Mir persönlich hilft diese Info in meinem aktuellen Pessimismus leider gar nicht (sorry an dieser Stelle, falls es euch auch nicht hilft), im Gegenteil. Aber auf den Gegner müssen wir nun mal auch schauen und der BVB ist eine große Nummer. Nun hoffe ich also, dass die Dortmunder mit weniger Schwung aus der Länderspielpause kommen und wir mit viel mehr. Ich setzte dabei auf die Spieler, die aktuell im Training sind und sich im Testspiel gegen Hannover 96 beweisen können (Scott Banks, I’m looking at you!) und auf Jackson Irvine, der mit seiner Auszeichnung zum Men’s Footballer of the Year des Austraffic PFA, sicherlich mit einer Menge Motivation zurückkehren wird.

Und ich freue mich, wenn diese nervige Länderspielpause vorbei ist und ich endlich wieder auswärts fahren kann. Denn trotz meines Pessimismus, was das Spiel angeht, freu ich mich drauf nach Dortmund zu fahren. Für mich Premiere und ein Highlight dieser Saison. Also: Weniger Länderspielpause, mehr Bundesliga!

Immer weiter vor!//Nina

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