MillernTon
·11. Februar 2025
Lage am Millerntor – 11. Februar 2025
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MillernTon
·11. Februar 2025
Rund um das Wochenende des FC St. Pauli gab es drei Todesfälle. Die Braun-Weiße Hilfe bittet zudem um Rückmeldungen aus Leipzig. Die Lage am Dienstag.
Kurz vorab, Ihr habt es gestern sicher schon bemerkt: Wir haben diese Woche auf die Aufzeichnung einer Redaktionskonferenz verzichtet.
Nikola Vasilj erhielt eine 2,5, der Rest erhielt eine 3 (Saad und Weißhaupt) oder 4,5 (Boukhalfa und Nemeth) oder landete dazwischen.Schiedsrichter Badstübner bekam eine 4, eine fehlende klare Linie und Theatralik wurden ihm vorgeworfen, außerdem eine fehlende Gelbe Karte gegen Jackson Irvine (12.). Die Rote Karte gegen Willi Orban wurde als „hart aber vertretbar“ bewertet, der DFB sperrte Orban dafür übrigens für ein Spiel.
Im Rasenfunk (2h40m) wird das Spiel ab 1h27m02 in der gebotenen Kürze besprochen. Der Flugkopfball nimmt sich für Werder und St. Pauli eine knappe Stunde Zeit und spricht ab 16m15s über das Spiel in Leipzig. Und schließlich sprechen Christian und Larissa bei „If you can hear us“ eine halbe Stunde über das Spiel. Die „Nach dem Spiel“-Folge von Yannick verzögert sich aufgrund der Verzögerungen bei der Rückfahrt der Sonderzuges und erscheint im Laufe des Vormittags.
Das Defensiv-Verhalten von Oladapo Afolayan steht immer mal wieder in der Kritik. Eine WhatsApp-Nachricht nach dem Augsburg-Spiel an mich lautete beispielsweise:„Anstelle von Blessin wäre ich ausgerastet über Dapos Defensivverhalten vor dem Ausgleich.“Schon unter Hürzeler wurde der Außenbahnspieler für seinen mangelnden Einsatz in der Defensive gerügt, auch in Tims Artikeln kam das immer mal wieder zur Sprache.
Jetzt hat Tim aber das Global Soccer Network nach Daten gefragt, und diese bestätigen diese optische Wahrnehmung nicht unbedingt. Tim macht diese Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Daten an der Körpersprache fest und versucht sich an einer Erklärung: „Dapo Afolayan – ein Problem für die Defensive?“Klar auch: Daten sind im Fußball nicht alles. Wie emotional gerade diese Personalie ist, zeigt ein Blick in die Kommentare sowohl im Blog als auch auf Facebook, wo es dann leider auch mal sehr unsachlich wird. Es scheint so, als hätten einige nur darauf gewartet, endlich wieder ihren Unmut über Alexander Blessin lautstark äußern zu können – und das kann ich nun wirklich gar nicht verstehen. Das gibt auch der Artikel keinesfalls her, wenn man ihn denn bis zum Ende liest.
Heute ist trainingsfrei, die letzte öffentliche Einheit für diese Woche steht dann morgen (Mittwoch) um 11.30h an.
Maurides führt Debreceni VSC in ungeahnte Höhen: Beim 2:0-Auswärtssieg bei MTK Budapest gab er die Vorlage zum ersten Tor.Zwei Spiele, zwei Siege, Abstiegsränge verlassen. Am Samstag geht es zu Hause gegen Tabellenführer Puskas Akademia.
Zunächst einmal Glückwunsch zur Einstellung eines Rekordes: Die TSG Hoffenheim kassierte am Wochenende im 31. Heimspiel in Serie ein Gegentor. Dies „gelang“ zuvor nur dem VfB Stuttgart von 2021 bis 2023. Eben jener VfB kann in zwei Wochen dann den Rekord durch ein Auswärtstor dauerhaft abgeben.
Außerdem muss ich mir mal vornehmen, der „11Freunde Kurvenschau“ hier regelmäßiger einen Platz in der Wochenend-Nachbetrachtung einzuräumen. 29 Fotos aus den Kurven des Wochenendes (ligaübergreifend), unter anderem mit Statements zur Politik, Verbandsstrafen und VAR.
Der FC Bayern hat vom DFB eine Geldstrafe erhalten, weil die Partie beim FC St. Pauli mit 2m07s Verspätung angepfiffen wurde. Verschuldet haben dies die Bayern selbst, da sie zu spät aus der Kabine gekommen seien und sich deshalb die Ausrüstungskontrolle verzögert hätte. Herrlich verrückt, diese DFB-Sportgerichtsbarkeit. Jedenfalls beläuft sich die Strafe auf 15.000 Euro.
In der Champions League geht es ab heute mit den Play-Offs weiter:Borussia Dortmund muss um 21.00h (Prime Video) bei Sporting Lissabon antreten. Morgen (DAZN) wird Bayern München im Celtic Park versuchen, sich eine gute Ausgangssituation für das Rückspiel zu verschaffen.
Es wurde gestern bereits kurz erwähnt und sein Tod erzeugt eine große Lücke in der Fanszene: Bernd vom Fanclub Veteranen ist nach dem Spiel in Leipzig verstorben. Viel zu früh. Der Mensch, der am meisten St. Pauli-Spiele gesehen hat und der vor einiger Zeit noch vom Verein für den Besuch des 1500. Spiels geehrt wurde. Bernd war immer da, zuhause und auswärts. Seit ich denken kann und seit ich zu St. Pauli gehe. Und schon viele Jahre vorher.Lieber Bernd, mach es gut. Deine Ruhe und Gelassenheit, verbunden mit der Hingabe für den Verein, und der Eigenschaft eines guten Gesprächspartners, werden fehlen. Deine Rolle als wandelndes FCSP-Lexikon anhand eigener Erlebnisse wird wohl niemand ersetzen können. Ohne Dich im Block zu stehen wird nicht nur für mich sehr ungewohnt sein. Allen anderen Veteranen sowie allen, die ihm nahe standen, wünschen wir viel Kraft.
Einen weiteren Verlust gab es am Wochenende auch noch für Hamburgs Musik- und Clubszene, denn Jan, vielen besser bekannt als Turner, ist ebenfalls verstorben. Jan war Teil der „Tintenkiller“, hat als DJ unter anderem auch im Jolly aufgelegt und arbeitete im Sorgenbrecher und im Gun Club.Auch seiner Familie und seinen Freund*innen wünschen wir alles Gute und viel Kraft.
Und weil das alles offenbar noch nicht gereicht hat, kam dann gestern Abend die Meldung dazu, dass Andy Elbe ebenfalls in Leipzig verstorben ist. Auch Andy gehörte seit vielen Jahren zur Fanszene des FC St. Pauli und war bei jedem Spiel dabei. Auch seinen Freunden und Angehörigen viel Kraft in diesen Tagen.You’ll never walk alone, ihr drei!
Das Fan-Feedback Formular für Leipzig ist noch heute freigeschaltet.Die Braun-Weiße Hilfe hat allerdings bereits angegeben, dass es seitens der BFE (Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit) zu massiven körperlichen und verbalen Aktionen gegen St. Pauli-Fans in Leipzig kam, Dies fand bereits vor dem Spiel statt, spitzte sich aber nach dem Spiel am Bahnhof noch zu. Solltet auch Ihr davon betroffen gewesen sein, bittet die BWH um Kontaktaufnahme – gerne zusätzlich zum Feedback-Formular.Mehr Details: Instagram
Europapokalwoche im Clubheim:
Champions League, Europa League – hauptsache Europapokal!#FCSP #Clubheim— Clubheim Kollektiv (@clubheimfcsp.bsky.social) 2025-02-11T07:29:10.697Z
Außerdem schon mal ein „Save the date“ für den 25. Februar: Historiker und Publizist Patrice Poutrus wird zu Gast sein, um über die Asyldebatte und den Rassismus im Wahlkampf zu sprechen. Auf der vom FC St. Pauli organisierten Veranstaltung soll es darum gehen, welche Konsequenzen die oft populistisch geführten Diskussionen rund um das Asylrecht für Schwarze Menschen in Deutschland haben. Beginn um 19.00h, Eintritt frei.
Tabellenführer gegen Schlusslicht, klare Sache. Erwartungsgemäß ging Galatasaray am Wochenende gegen Adana Demirspor früh in Führung. Allerdings durch einen Strafstoß, den zumindest die Gäste als nicht berechtigt empfanden. Ich würde zugestehen, dass Mertens das Foul bereitwilligt annimmt, an der Berechtigung besteht für mich aber kein Zweifel (Highlights). Das Foul geschah in der 11. Minute – und nach einer halben Stunde hatte Demirspor dann offensichtlich genug und fühlte sich von weiteren Schiedsrichterentscheidungen so benachteiligt, dass das Team den Rasen verließ und das Spiel abgebrochen werden musste. An der Wertung für Galatasaray dürfte kein Zweifel bestehen, der türkische Fußball hat aber mal wieder ungewollt Schlagzeilen.
Angesichts des politischen Geschehens in den USA und im Wahlkampf hierzulande ist ein gesellschaftlicher Rechtsruck nicht zu negieren – und das ist noch vorsichtig formuliert. Gilt das so auch für die Fankurven? In der 11Freunde (€) gibt es dazu ein Interview mit Thomas Kessen, Sprecher von „Unsere Kurve“, der gleich zu Begin darauf verweist, dass Fankurven auch immer ein Abbild der Gesellschaft sind. Das Interview ist Teil eines 11Freunde-Extra beim Spiegel (€).
Zu meiner Aufgabe hier gehört es ja auch, für Euch dahin zu gehen, wo es weh tut. Sehenden Auges also begab ich mich am Samstagabend, erkältungsgeplagt, in die Untiefen einer neuen Netflix-Serie. Nur fünf Folgen, 2. Liga interessiert mich ja eh nicht… also durch da.Lasst es mich so formulieren: Ich habe mich für Euch geopfert, das muss man sich nicht anschauen.
Die Serie „Der Hooligan“ dreht sich um den siebzehnjährigen Hauptdarsteller Kuba, dessen Vater gerade nach sechs Jahren aus dem Knast kommt. Dort saß er nach einer Hooligan-Schlägerei mit Todesfolge. Das Setting ist eine fiktive Stadt in Polen mit zwei rivalisierenden Fanszenen, angeführt von zwei Ultra- und/oder Hooligangruppen (die Grenzen verschwimmen hier etwas). Beide sind maßgeblich in die Drogengeschäfte der Stadt involviert.Während der Vater zwar weiterhin zu seinem Verein steht, sich von Gewalt und Kriminalität aber abwenden will, taucht Kuba voll ein.
Die Serie nimmt so ziemlich jedes Klischee mit. Natürlich spielt auch eine Liebesbeziehung von Kuba eine Rolle, für die er Geld benötigt. Die Drogen bieten eine Gelegenheit und dann geht halt ziemlich schnell alles schief. Immerhin hat man dem ganz kitschigen Romeo & Julia-Aufmacher widerstanden, seine Freundin ist nicht die Schwester des Anführers des rivalisierenden Vereins – sondern nur die Ex-Freundin eines dortigen Hools.Es gibt eine abgesprochene, faire Schlägerei in einer Halle, ein bisschen Pyro und ein, zwei weitere kleinere Scharmützel in freier Umgebung. Ansonsten könnte das Setting auch in jedem beliebigen Gang-Milieu spielen, mit dem üblichen „Mein Verein, ich sterbe für meine Leute“-Pathos als Ergänzung. Auf einer Skala mit fünf Sternen würde ich mit ganz viel Wohlwollen für ein paar Details noch gerade so einen zweiten Stern herausrücken. Der Trailer ist aber definitiv besser als die Serie. // YouTube
Forza St. Pauli!// Maik
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