90PLUS
·7. August 2023
90PLUS
·7. August 2023
Am 11. August startet die französische Ligue 1 in die neue Saison. Den Auftakt machen der OGC Nizza und der OSC Lille im direkten Duell, Meister PSG steigt einen Tag später ein und spielt zuhause gegen den FC Lorient. Was es vor der neuen Saison in Frankreichs Elitespielklasse zu wissen gibt, erfahrt ihr hier.
Diese Frage ist durchaus eine berechtigte, denn die Zahl der Mannschaften, die in der Ligue 1 um die Punkte kämpfen, hat sich vor der Saison 2023/24 geändert. Von 20 Teams wurde die Zahl der Teilnehmer auf 18 reduziert. Aus diesem Grund stiegen in der Saison 2022/23 auch gleich vier Mannschaften ab, namentlich Angers, Troyes, Ajaccio und Auxerre. Dadurch wird der Spielplan etwas entschlackt, vier Spieltage sparen sich die Teams in Frankreich nun in der neuen Saison.
Aufgestiegen sind wenig überraschend sowohl der Meister als auch der Zweitplatzierte der Vorsaison aus der Ligue 2. Dabei handelt es sich um zwei alte Bekannte aus dem französischen Fußball, nämlich den Le Havre FC und den FC Metz. Le Havre ist ein absoluter Traditionsklub, wurde schon im Jahr 1872 gegründet und gilt als einer der ältesten, wenn nicht gar ältester Verein in Frankreich. Der FC Metz pendelte in den letzten Jahren immer wieder zwischen den Ligen, hat sich den Ruf als eine Fahrstuhlmannschaft erarbeitet.
An der Verteilung der Übertragungsrechte hat sich vor der Saison 2023/24 nichts geändert. Streamingdienst DAZN zeigt die Partien weiterhin, auch die Highlights gibt es dort zu sehen. Nicht alle Spiele, die dort übertragen werden, haben auch einen deutschen Kommentar, sondern greifen auf die Tonspur mit englischem Reporter zurück. Welche Partien es am Wochenende in das Programm schaffen, hängt auch maßgeblich von der Attraktivität ab.
In der neuen Saison sind auch einige neue Gesichter auf den Trainerbänken zu sehen. Meister PSG geht schon mit einem neuen Übungsleiter in die Saison, nämlich Luis Enrique. Er ersetzte im Sommer Christophe Galtier, der es auch nicht schaffte, die Champions League zu gewinnen. Bei Olympique Marseille ersetzt der Spanier Marcelino den Kroaten Igor Tudor, bei der AS Monaco steht ab sofort ein alter Bekannter aus der Bundesliga an der Seitenlinie, nämlich Adi Hütter. Francesco Farioli löst Didier Digard in Nizza ab, Carles Martinez ist nun für den FC Toulouse verantwortlich und ersetzt Philippe Montanier. Beim RC Strasbourg schwingt nun Patrick Vieira das Zepter. Die Trainer der Aufsteiger heißen Laszlo Bölöni (FC Metz) und Luka Elsner (Le Havre).
(Photo by Koji Watanabe/Getty Images)
Die 18 Mannschaften spielen insgesamt zweimal jeder gegen jeden. Nach 34 Spielen steht also ein Meister fest, Titelverteidiger ist Paris Saint-Germain. Die Teams, die am Ende auf den Plätzen 17 und 18 landen, steigen direkt in die Ligue 2 ab. Der 16. der Ligue 1 spielt nach der Saison in der Relegation gegen den Drittplatzierten der Ligue 2. Der Meister sowie der Zweitplatzierte nehmen an der Gruppenphase der Champions League teil, der Drittplatzierte steigt in der 3. Qualifikationsrunde ein. Der Ligavierte spielt in der Europa League, gleiches gilt für den Pokalsieger. Der Fünfte der Ligue 1 spielt in den Playoffs zur Conference League.
Noch hat der Transfermarkt eine Weile geöffnet, aber vor allem PSG hat sich im Sommer sehr prominent verstärkt. Manuel Ugarte, Lucas Hernandez, Kang-in Lee, Milan Skriniar oder Marco Asensio: Der Meister legte ordentlich nach. Aber auch abseits von PSG gab es einige interessante Transfers. Der RC Lens verpflichtete beispielsweise den jungen Mittelfeldspieler Andy Diouf vom FC Basel, der einiges an Talent mitbringt. Ismaila Sarr, ein herausragender Dribbler, wechselte vom FC Watford zu Olympique Marseille. Er könnte schnell zum Publikumsliebling avancieren. Dass Enzo Le Fee und Ludovic Blas im Doppelpack nach Rennes wechselten, wird den Klub mit dem derzeit zweitteuersten Kader der Ligue 1 weiterhin stärken. Sie könnten ein perfektes Duo im Mittelfeld bilden. Nicht zu vergessen ist zudem der Transfer von Jeremie Boga zum OGC Nizza. Der 26-Jährige kam von Atalanta und kostete knapp 20 Millionen Euro.
Natürlich hat Paris Saint-Germain die Favoritenrolle inne. Der Kader ist der beste der Liga, auch wenn Kylian Mbappe den Klub noch verlassen wird. Unter Luis Enrique ist nicht damit zu rechnen, dass die Mannschaft die Liga auf die leichte Schulter nehmen wird, was heißt, dass ein anderes Team absolut überperformen muss, um PSG ein Bein stellen zu können. Der RC Lens, der 22/23 schon am Titel schnupperten am Ende beinahe von einer Schwächephase seitens PSG profitierte, ist hier Kandidat Nummer eins. Aber auch Olympique Marseille und Stade Rennes ist viel zuzutrauen. Weitere Kandidaten gibt es aktuell nicht, es sei denn, ein Klub wächst noch überraschend komplett über sich hinaus.
(Photo by DENIS CHARLET/AFP via Getty Images)