90PLUS
·25. Mai 2024
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·25. Mai 2024
Im Finale des traditionsreichen FA Cup ist es zum Manchester-Derby zwischen City und United gekommen. Gegen den favorisierten englischen Meister setzten sich die Red Devils völlig überraschend mit 2:1 durch und feierten so den ersten Titel in einer eigentlich verkorksten Saison.
Die Rollen des Spiels schienen zu Beginn klar verteilt: Manchester City war die erwartet balldominante Mannschaft und schnürte United in den ersten Minuten geradezu in der eigenen Hälfte ein. Doch den ersten vielversprechenden Abschluss hatten tatsächlich die Red Devils. Alejandro Garnacho versuchte es nach Vorarbeit von Bruno Fernandes aus 15 Metern (9.).
In der Anfangsphase agierten die Citizens ebenso dominant wie harmlos. Die Mannschaft des höchstumstrittenen Erik ten Hag war defensiv äußerst sattelfest und ließ zunächst keinerlei gegnerische Chancen zu. Erst nach knapp 25 Minuten wurde es erstmals brenzlig. Mateo Kovacic wurde von Kevin de Bruyne eingesetzt, verweigerte aus spitzem Winkel allerdings den Abschluss. Seine Hereingabe erreichte den anvisierten Erling Haaland nicht (25.).
United war seinerseits kaltschnäuzig und nutzte einen haarstäubenden Patzer der City-Defensive zur Führung. Nach einem langen Ball von Diogo Dalot kam es zu einem folgenschweren Missverständnis zwischen Josko Gvardiol und Stefan Ortega, worauf hin der Innenverteidiger über seinen herauseilenden Keeper köpfte. Garnacho musste den Ball nur noch in das verwaiste Tor einschieben (30.).
Aber es sollte sogar noch schlimmer kommen: Erneut hob ein langer Pass die Defensivabteilung der Skyblues völlig aus den Angeln. United spielte es dann stark aus, über Garnacho und Fernandes gelang der Ball zu Kobbie Mainoo, der aus elf Metern mit einem überlegten Rechtsschuss auf 2:0 stellte (39.). Mit dieser völlig überraschenden Zwei-Tore-Führung ging es in die Kabinen. Die Red Devils zeigten in den ersten 45 Minuten eine ihrer besten Saisonleistungen.
(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)
Kurz nach dem Wiederanpfiff bot sich dem Tabellenachten der Premier League sogar die große Chance auf die Vorentscheidung. Mainoo schickte Fernandes mit einem starken Pass auf die Reise, doch der Kapitän blieb bei seinem Versuch auf den mitgelaufenen Rashford querzulegen, am kurz zuvor eingewechselten Manuel Akanji hängen (50.).
City wechselte zunehmend offensiv und erhöhte darauf hin ein wenig die Schlagzahl. Eine Hereingabe von Jeremy Doku rutschte bis zum freistehenden Erling Haaland durch, doch der Norweger traf aus knapp zehn Metern nur die Latte (55.). Das hätte der Anschlusstreffer sein müssen! In Person von Kyle Walker (59.) und Julian Alvarez (61. + 64.) kam der englische Meister nun zu weiteren guten Möglichkeiten.
Nach kurzer Drangphase der Citizens stabilisierte sich United wieder, hatte fünfzehn Minuten vor dem Ende aber durchaus Glück, dass ein Halten von Mainoo gegen Haaland nicht mit einem Elfmeterpfiff bestraft wurde (75.). Anderweitig versuchten es die Skyblues in dieser Phase vor allem mit Distanzschüssen. Walker (77.) und Foden (79.) sorgten jedoch nicht für die nötige Torgefahr.
Ein individueller Patzer von Andre Onana brachte City dann aber zurück ins Spiel. Doku ließ Garnacho im Eins-gegen-Eins stehen und zog von der linken Seite in die Mitte. Den nicht besonders harten Abschluss aus knapp 20 Metern ließ der Schlussmann aus Kamerun durchrutschen und machte die Partie so noch einmal spannend (87.). Doch die Defensive des englischen Rekordmeisters hielt stand, weshalb sich United nach einem aufopferungsvollen Kampf mit dem 13. FA-Cup-Titel der Vereinsgeschichte belohnte. Angesichts der defensiven Stabilität und des lange Zeit harmlosen Auftritt der Skyblues geht dieser Erfolg völlig in Ordnung.
Manchester City – Manchester United 1:2 (0:2)
Manchester City: Ortega, Walker, Stones, Gvardiol, Ake (45. Akanji), Rodri, Kovacic (45. Doku), De Bruyne (56. Alvarez), Silva, Foden, Haaland
Manchester United: Onana, Wan-Bissaka, Varane, Martinez (73. Evans), Dalot, Amrabat, Mainoo, Garnacho (90.+3 Lindelöf), McTominay (90.+3 Mount), Rashford (74. Hojlund), Fernandes
Tore: 0:1 Garnacho (30.), 0:2 Mainoo (39.), 1:2 Doku (87.)
(Photo by JUSTIN TALLIS/AFP via Getty Images)