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·14. Oktober 2024

„Missbrauch einer dominanten Stellung“: Ligen und Gewerkschaften legen Beschwerde gegen FIFA ein

Artikelbild:„Missbrauch einer dominanten Stellung“: Ligen und Gewerkschaften legen Beschwerde gegen FIFA ein

Der Verband der europäischen Ligen macht gemeinsame Sache mit mehreren Spielergewerkschaften und reicht vor der EU-Kommission Beschwerde gegen die FIFA ein. Es geht um den überfüllten Spielkalender und damit einhergehend fehlendes Mitspracherecht.

Ligen und Gewerkschaften beklagen Interessenkonflikt bei der FIFA

Der Verband der europäischen Ligen, zu dem auch die DFL gehört, hat gemeinsam mit mehreren Spielergewerkschaften vor der EU-Kommission in Brüssel Beschwerde gegen die FIFA eingelegt. Darüber hat die Sportschau zuerst berichtet. Die beteiligten Parteien sehen einen Interessenkonflikt, der mit dem immer praller werdenden Spielkalender zusammenhängt. So ist es einerseits die Aufgabe des Weltverbandes, den Fußball zu regulieren und damit auch den Rahmenspielplan festzulegen. Gleichzeitig folgt die FIFA auch kommerziellen Eigeninteressen, was nicht zuletzt durch die Gründung der Klub-WM abermals deutlich wurde. Kritikpunkt der Verbände und Gewerkschaften ist einerseits, dass die Spieler immer größeren und auf Dauer ungesunden Belastungen ausgesetzt sind. Gleichzeitig erleben die nationalen Ligen eine immer stärker werdende Konkurrenz auf dem TV-Markt.


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Es sei der Missbrauch einer dominanten Stellung, wenn die FIFA ohne das Mitspracherecht anderer Interessensparteien Entscheidungen über den Kalender treffe, heißt es in der Beschwerde.

Auch der Weltverband der Ligen (World Leagues Association), zu der die DFL ebenfalls gehört, hatte der FIFA bereits mit einer Klage gedroht, die FIFPRO eine solche sogar schon vor dem Handelsgericht in Brüssel eingereicht. Dagegen wehrte dich der Weltverband vehement, FIFA-Generalsekretär Mattias Grafström wies sämtliche Vorwürfe zurück. In einem Schreiben erklärte er, dass alle Seiten berücksichtigt würden, es sei aber nunmal „nicht immer möglich, alle in diese Angelegenheit zufrieden zu stellen“.

Derweil hagelt es weiterhin Beschwerden aus Ligen und Gewerkschaften. Javier Tebas, Präsident der spanischen La Liga, sagte: „Die FIFA führt einseitig neue Formate ein und weitet Wettbewerbe aus. Sie handelt ausschließlich in ihrem eigenen Interesse. Sie berücksichtigt dabei nicht den daraus resultierenden Schaden für das gesamte Fußball-Ökosystem.“

Ins gleiche Horn blies David Terrier, Chef der internationalen Spielergewerkschaft FIFPRO in Europ. Demnach weigere sich der Weltverband, „den Spielern zuzuhören und sich mit ihnen zu beschäftigen, der wichtigsten Arbeitskraft unserer Branche“. Die Spieler hätten in sämtlichen Diskussionen mit der FIFA signalisiert: „Genug ist genug.“ Der Weltverband scheint das jedoch nach wie vor gekonnt wegzuignorieren.

Hauptgegenstand der Kritik an der FIFA ist die neu eingeführte Klub-WM, die kommenden Sommer zum ersten Mal ausgetragen wird und nicht nur den Spielern die Sommerpause raubt, sondern gleichzeitig auch die nationalen Ligen unter Druck setzt. Die Tücke an der Stelle: Die Funktionäre vieler Topklubs, darunter auch die deutschen Vertreter aus München und Dortmund, begrüßen den neuen Wettbewerb aufgrund steigender TV-Einnahmen.

(Photo by Michael Regan/Getty Images)

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