90min
·30. Dezember 2024
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·30. Dezember 2024
Jonathan Tah wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag mit Bayer 04 Leverkusen nicht mehr verlängern, womit der amtierende deutsche Meister zur kommenden Spielzeit 2025/26 seinen Abwehrchef verlieren wird. Schon sechs Monate zuvor sucht die Werkself daher nach einem Nachfolger, soll etwa Celtic-Abwehrhüne Cameron Carter-Vickers auf dem Zettel haben. Vielleicht schließt aber auch ein alter Bekannter die Lücke, die Tah in Leverkusen hinterlassen wird: Odilon Kossounou.
Der ivorische Innenverteidiger spielte bereits zwischen 2021 und 2024 insgesamt drei Jahre lang für die Werkself und war erst vor einem Jahr noch wichtiger Bestandteil der in der Bundesliga-Hinrunde 2023/24 so erfolgreichen und dominanten Mannschaft. Durch die Teilnahme am Afrika-Cup verlor der 23-Jährige seinen Stammplatz jedoch an Pierro Hincapie und ließ sich daraufhin im Sommer an Atalanta Bergamo verleihen. Wie läuft es bei Kossounou aktuell bei La Dea?
Nun: Der Ivorer, der erst wenige Tage vor Transferschluss zu Atalanta Bergamo gestoßen war und somit die komplette Vorbereitung verpasste, benötigte zunächst einige Anlaufzeit im italienischen Norden. Erst am 24. September durfte Kossounou - am Ende einer englischen Woche - gegen Aufsteiger Como 1907 (2:3) erstmals in der Startelf ran. Obwohl das Spiel verloren ging, machte Kossounou jedoch einen guten Eindruck und erhielt gegen Bologna (1:1) direkt das nächste Startelfmandat, ehe er einige Wochen durch eine Verletzung des Beinbeugermuskels ausgebremst wurde.
Dass der Ivorer nun jedoch auf dem richtigen Weg war, zeigte sich nach seiner Rückkehr aus dem Lazarett. Ende Oktober zunächst über Kurzeinsätze wieder langsam an die Mannschaft herangeführt, hat sich Kossounou spätestens seit dem 10. November gegen Udinese Calcio (2:1) in der Startelf festgespielt und großen Anteil daran, dass die Truppe von Erfolgstrainer Gian Piero Gasperini in der Serie A inzwischen seit 13 Spielen ungeschlagen ist und als Tabellenführer [ein Spiel mehr als Inter Mailand, Anm.] das Meisterschaftsrennen aufmischt.
Es kann also ohne Zweifel gesagt werden, dass Kossounou die schwache Form der letzten Bundesliga-Rückrunde abgelegt und in Bergamo wieder zu alter Stärke zurückgefunden hat. Somit könnte der 23-järhige Ivorer ab Sommer 2025 auch wieder für Bayer Leverkusen eine echte Verstärkung in der Innenverteidigung darstellen, doch es gibt ein Problem: Atalanta Bergamo sicherte sich nämlich eine Kaufoption, mit der sie Kossounou für 25 Millionen Euro Ablöse fest verpflichten können.
Viel Geld für den Serie-A-Klub. Macht Kossounou so weiter wie bisher, scheint die Ziehung dieser Option allerdings die logische Folge - zumal die Leih-Gebühr mit 5,5 Millionen Euro recht hoch ausgefallen ist. Atalanta könnte den 23-Jährigen mit einem aktuellen Marktwert von 30 Millionen Euro zudem auch einfach mit Gewinn weiterverkaufen. Ob Bayer Leverkusen in diesem Fall eine Art Rückkaufoption besäße, ist nicht bekannt. Klar ist aber: Im Fall Kossounou haben die Verantwortlichen um Geschäftsführer Simon Rolfes so oder so keine Verhandlungsmacht und wären daher gut beraten, sich bei der Tah-Ersatz-Frage nicht auf eine Rückkehr des Ivorers zu verlassen.
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