90min
·27. Februar 2025
Nations League: So lief es für die Bundesliga-Spielerinnen international
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·27. Februar 2025
Die Nations League der Frauen geht in eine neue Runde, im Februar wurden die ersten Spiele ausgetragen. Die DFB-Frauen starteten mit einem Unentschieden gegen die Niederlande ins Turnier, darauf folgte ein 4:1-Sieg gegen Österreich.
Bei beiden Spielen trafen die deutschen Nationalspielerinnen auch auf Teamkolleginnen aus der Bundesliga. Wie lief die Länderspielpause für die anderen Stars der Frauen-Bundesliga?
Österreich verpasste zuletzt die Qualifikation für die EM und muss sich jetzt neu aufbauen. Der neue Trainer Alexander Schriebl zog nach den ersten zwei Spielen eine positive Bilanz. Im ersten Spiel gewann Österreich dank eines Tores der Essenerin Lilli Purtscheller mit 1:0 gegen Schottland, darauf folgte die 1:4-Niederlage gegen Deutschland - die aber klarer aussieht, als sie es tatsächlich war.
In der ersten Hälfte schaffte es das ÖFB-Team es gut, Deutschland unter Druck zu setzen - auch hier traf mit der Freiburgerin Annabel Schasching eine Bundesliga-Spielerin. Für Sarah Zadrazil, Purtscheller, Schasching und Co. bleibt ohne die EM nun zumindest viel Zeit, wieder zu einem eigenen Stil zu finden.
Die Schweiz will sich als Gastgeberin der Frauen-EM 2025 beim Turnier im eigenen Land natürlich bestmöglich präsentieren. Diese Aufgabe soll mit Trainer-Legende Pia Sundhage angegangen werden - aber es bleiben noch einige Baustellen.
Aus den ersten zwei Nations-League-Spielen nahm die Schweiz nur einen Punkt mit, besonders die Offensive bleibt ein Problem. Das zeigte sich besonders beim ideenlosen 0:0 gegen Island, wo die Eidgenossinnen keinen einzigen Schuss aufs Tor brachten.
Auch das anschließende 1:2 gegen Norwegen war lange eine ausgeglichene und recht langwierige Sache, ein Unentschieden wäre für die Schweiz nicht unverdient gewesen. Ein Lichtblick für die Schweiz: Mit der 18-jährigen Sydney Schertenleib vom FC Barcelona haben sie ein großes Talent in ihren Reihen, Schertenleib überzeugte besonders gegen Norwegen und schoss auch ein Tor.
Polen tritt in der Nations League in der zweitklassigen Liga B an, daher sind die Gegner nicht ganz so herausfordernd. Aber auch gegen Nordirland und Rumänien muss man erstmal gewinnen, und das gelang dem Team um die Frankfurterin Tanja Pawollek. In den Spielen trafen die Kölnerin Adriana Achcinska und Natalia Padilla-Bidas, die aktuell von Bayern nach Sevilla ausgeliehen ist.
Orange und grün passen gut zusammen: Beim VfL Wolfsburg spielen traditionell viele Niederländerinnen, auch diese Saison hat der Vizemeister drei Nationalspielerinnen im Kader stehen. Die sind mit der Länderspielpause wohl ganz zufrieden: Auf ein Unentschieden gegen Deutschland folgte ein 2:1-Sieg gegen Schottland.
Lineth Beerensteyn traf neben dem Doppelpack gegen Deutschland auch gegen Schottland, die VfL-Stürmerin bestätigte damit ihre gute Form. Wilms kam in beiden Spielen nicht zum Einsatz, Dijkstra stand gegen Deutschland in der Startelf.
In Topform: Lineth Beerensteyn / Soccrates Images/GettyImages
Magdalena Eriksson vom FC Bayern München und die Wolfsburgerin Rebecka Blomqvist stehen sich in der Bundesliga in verschiedenen Farben gegenüber, aber sie laufen gemeinsam für das schwedische Nationalteam auf.
Ganz gelungen ist der Auftakt in die Nations League nicht, trotz eines Prestigeerfolgs: Im Nachbarschaftsduell gegen Dänemark setzte sich Schweden mit 2:1 durch - Eriksson und ihre Bayern-Teamkollegin und Partnerin Pernille Harder führten dabei die beiden Teams als Kapitäninnen auf das Feld. Im zweiten Spiel dominierte Schweden zwar gegen den Underdog aus Wales, aber musste den Ausgleich durch einen Elfmeter hinnehmen.
In letzter Zeit hat sich in der Bundesliga ein gar nicht so kleiner ungarischer Trupp gebildet: Luca Papp und Diana Nemeth kamen vor Kurzem zum VfL Wolfsburg, Hanna Nemeth verteidigt für Werder Bremen an der Seite von Emöke Papai, Lilla Turanyi spielt für Leverkusen und Dora Zeller geht in Köln auf Torjagd. Das Sextett erlebte in der Nations League einen Sieg gegen Belarus und eine Niederlage gegen Finnland.
Das norwegische Nationalteam konnte in den letzten Jahren trotz Topqualität im Angriff mit Caroline Graham Hansen, Guro Reiten und Ada Hegerberg kaum internationale Erfolge einfahren. Bei der EM soll sich das endlich ändern, dafür hat Norwegen den x-ten Neuanfang binnen weniger Jahre mit der neuen Trainerin Gemma Grainger gestartet.
Aber vor ihr liegt noch einiges an Arbeit: Vor dem 2:1-Sieg gegen die Schweizerinnen musste Norwegen eine 0:1-Niederlage gegen Frankreich hinnehmen. Fun Fact: Im Schweizer Kader stehen mit Smilla Vallotto und Naina Inauen gleich zwei Spielerinnen, die auch die norwegische Nationalität haben. Bayern-Verteidigerin Tuva Hansen stand in beiden Spielen in der Startelf, die Wolfsburgerin Kielland wurde einmal eingewechselt.
Slowenien landete in Liga B einen Überraschungserfolg: Gegen Irland gewann das Team, und das sogar sehr deutlich mit 4:1. Die Frankfurterin Lara Prasnikar brachte ihr Team mit einem Doppelpack früh auf die Siegerstraße. Prasnikar hatte bei Frankfurt jüngst eine Torkrise überwunden, jetzt scheint der Knoten geplatzt zu sein. Beim zweiten Spiel, einem 2:1 gegen Griechenland, traf die Bremerin Maja Sternad.
Für die "Roten Teufel" spielen die beiden TSG-Spielerinnen Feli Delacauw und Jill Janssens. Sie verpassten nur ganz knapp die große Sensation: Bis zur 91. Minute führte Belgien mit 2:1 gegen Spanien - aber dann drehten die Weltmeisterinnen das Spiel doch noch in der Nachspielzeit. Im zweiten Spiel war etwas die Luft raus und Belgien unterlag Portugal mit 0:1.
Bei der 1:2-Niederlage im skandinavischen Duell gegen Schweden konnte Pernille Harder immerhin das dänische Tor per Elfmeter beisteuern. Das zweite Spiel lief mit einem 3:1 gegen Italien dann sehr gut - auch ohne Harder-Tor.
Italien mit Bayern-Neuzugang Arianna Caruso erlebte eine mittelmäßige Länderspielpause - gegen Harders Dänemark verloren sie, und gegen Wales sprang ein knapper 1:0-Sieg dank eines frühen Tores von Barbara Bonansea heraus. Caruso stand bei beiden Partien in der Startelf.
Ein Highlight der Nations League war der Sieg von England gegen Spanien im Wembley-Stadion vor 46.550 Zuschauern. England untermauerte damit seine Titelambitionen - bei der EM 2022 gehen sie als Titelverteidigerinnen ins Rennen. Und Bayerns Shootingstar Momoko Tanikawa schoss für das japanische Nationalteam das nächste Traumtor: