90min
·8. Juli 2024
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·8. Juli 2024
Ende Januar machte eine bittere Nachricht bei den Werderanerinnen die Runde: Die erst im Sommer verpflichtete kolumbianische Torfrau Catalina Pérez erlitt einen Kreuzbandriss im Training. Der Verein prognostizierte das Saisonaus für die 29-Jährige. "Mir tut es extrem weh für Cata. Sie hat sich viel vorgenommen für die kommenden Monate, sie wollte sich nicht nur bei uns beweisen, sondern auch Kolumbien bei den Olympischen Spielen im Tor vertreten. Dieses große Ziel wird sie jetzt leider verpassen", erklärte Trainer Thomas Horsch damals - doch nun kam alles anders.
Vor zwei Tagen verkündete der kolumbianische Fußball-Verband seinen Olympia Kader für Paris, wobei ein Name besonders überraschte: Catalina Pérez. Trotz aller dunklen Prognosen erholte sich die Torfrau in Rekordzeit von ihrer schweren Verletzung und kann sich den Traum der Olympischen Spiele nun doch erfüllen.
"Es ist eine Ehre, mein Land bei den Olympischen Spielen in Paris vertreten zu dürfen. Es war ein langer Weg mit herausfordernden, aber auch schönen Momenten", macht Catalina Pérez deutlich. Auch Birte Brüggemann, Abteilungsleiterin Frauen- und Mädchenfußball bei Werder, bestätigt die Leidenszeit ihres Schützlings: "Catalina hat aufgrund ihrer Kreuzbandverletzung einen sehr intensiven und zum Teil steinigen Rehaweg auf sich genommen, um an den Olympischen Spielen teilzunehmen." Pérez möchte ihrem Verein und den Personen danken, die ihr bei der Erfüllung ihres "Olympia-Traums" geholfen haben.
Grund zur Freude gibt es an der Weser in diesen Tagen gleich doppelt: Gestern wurde die Vertragsverlängerung von Pérez bei Werder Bremen bekannt. Die Kolumbianerin verlängert ihren Vertrag um ein weiteres Jahr bis 2025. "Ich freue mich sehr, weiterhin ein Teil des SV Werder Bremen zu bleiben und blicke bereits mit Vorfreude auf meine Rückkehr nach Bremen und zum Team", wird die Torfrau in einer Vereinsmitteilung zitiert.
"Wir freuen uns sehr, dass Cata Teil von Werder bleibt und wünschen ihr und uns eine gesunde, erfolgreiche Zeit", so Brüggemann über die Vertragsverlängerung der Torhüterin. Vergangenen Sommer wechselte die Kolumbianerin vom brasilianischen Erstligisten Avai FC zu Werder Bremen. Bisher kam die 29-Jährige in drei Partien zum Einsatz und musste sich hinter der Schweizerin Livia Peng einordnen.
Während der vergangenen Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland machte sich Catalina Pérez einen Namen. Sie war einer der Gründe, weshalb die deutsche Frauennationalmannschaft gegen die Kolumbianerinnen verlor und letztendlich aus dem Turnier ausschied. Der 29-jährige Rückhalt des Teams verkörpert das Temperament und die Leidenschaft der gesamten Mannschaft.
Bei den Olympischen Spielen landete das kolumbianische Team in einer schwierigen Gruppe mit Frankreich, den Titelverteidigerinnen aus Kanada und zu guter Letzt Neuseeland. Dennoch sollte seit der WM 2023 klar sein, dass man die Kolumbianerinnen nie abschreiben darf und auch sie ein mehr als ernstzunehmender Gegner sind.
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