90min
·27. Juni 2024
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·27. Juni 2024
Über viele Jahre hinweg war sie eines der bezeichnenden Gesichter des US Women's National Teams, nun scheint die Ära von Alex Morgan bei der US-Nationalmannschaft zu Ende zu gehen. Am Mittwoch wurde der von Cheftrainerin Emma Hayes benannte 18-köpfige Kader für die Olympischen Spiele bekannt gegeben, Morgan befand sich weder unter diesen Namen noch auf der Liste mit den Nachrückern.
Zwei gewonnene Weltmeisterschaften, Gold bei Olympia 2012, drei Erfolge im Algarve-Cup sowie viermalige Siegerinnen im SheBelieves Cup - bei all diesen Erfolgen des USWNT innerhalb der letzten dreizehn Jahre war Morgan mit dabei. Zudem schoss die 34-jährige Angreiferin von San Diego Wave FC bei 224 Auftritten im Nationalteam ganze 123 Tore und engagierte sich unter anderem in der Equal-Pay-Debatte, bei der die Frauenmannschaft aufgrund von Diskriminierung im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen eine Sammelklage an den US-amerikanischen Fußballverband eingereicht hatte, der einige Jahre später auch stattgegeben wurde.
Die Nominierung von Korbin Albert sorgte in den USA für gemischte Gefühle / Erin Chang/ISI Photos/USSF/GettyImages
Beim Olympischen Fußballturnier der Frauen, das am 27. Juli startet, wird Morgan nicht mehr die Chance auf eine weitere Goldmedaille haben, dafür erhalten 18 andere Spielerinnen den Vorzug. Darunter befindet sich unter anderem auch Mittelfeldspielerin Korbin Albert von Paris Saint-Germain, die zuletzt mit homophoben und transfeindlichen Aussagen für negative Aufmerksamkeit gesorgt hat. Auf die sportliche Entscheidung scheint dies jedoch keinen Einfluss genommen zu haben.
Folgende 18 Spielerinnen treten bei Olympia für die USA an:
Auf Abruf stehen Jane Campbell (Houston Dash), Hal Hershfelt (Washington Spirit), Croix Bethune (Washington Spirit) und Lynn Williams (NJ/NY Gotham FC).
Abgesehen von der Nicht-Nominierung von Morgan stand die Kadergröße bei Olympia bereits mehrfach in der Kritik. Speziell durch die Erhöhung der Anzahl an Spielen pro Saison und Länderspielpausen in den vergangenen Jahren ist das Thema Belastungssteuerung immer prominenter geworden - auch vor dem Hintergrund, dass dies wohl einer der Gründe für schwere Knieverletzungen in Fußball der Frauen ist.
Beim Olympischen Turnier trifft das USWNT in Gruppe B neben Sambia und Australien auch auf die deutsche Nationalmannschaft. Das Duell steigt am 28. Juli im Stade de Marseille, Anstoß ist um 21:00 Uhr.