90PLUS
·19. März 2025
Pochettino: Fußball in den USA hat das Zeug zur Weltspitze

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·19. März 2025
Mauricio Pochettino ist aktuell Chef der US-Amerikanischen Nationalmannschaft. Auch wenn man aktuell weit entfernt von der Spitze ist, sieht er eine Menge Potenzial in der Sportart.
Seit September 2024 ist Mauricio Pochettino, Ex-Trainer von unter Anderem Chelsea, PSG und Tottenham Hotspur, Chefcoach der Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Der Argentinier soll das Team auf die kommende Weltmeisterschaft vorbereiten und beim Heim-Turnier ein gutes Ergebnis einfahren. Demnach lastet eine Menge Druck auf dem Übungsleiter, der sich vor einigen Wochen mit dem US-Präsident Donald Trump traf. Auf die Frage, ob der Titel für die USA möglich sei, entgegnete er: „Gianni sagte Ja.“, aber eine klare Antwort wollte er nicht geben.
Vermutlich ist er sich der realistischen Stärke der Yanks bewusst, jedoch sieht er im Fußball in den Staaten ein großes Potenzial. Mauricio Pochettino sieht den Fußball in den USA an einem Wendepunkt, insbesondere mit Blick auf die Heim-Weltmeisterschaft 2026. Er betont, dass die USA noch nicht zur Elite gehören und viel Arbeit nötig ist, um den Sport im Land weiterzuentwickeln. Dennoch erkennt er ein enormes Potenzial: „In fünf bis zehn Jahren können die USA Nummer 1 der Welt sein.“ Für ihn markiert die WM einen seismischen Moment, vergleichbar mit der WM 1994, die zur Gründung der MLS führte.
Ein zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Infrastruktur. „Wo ist das Zentrum für Fußball?“ fragt er, da Trainingslager aktuell über Städte wie Los Angeles, New York oder Miami verstreut sind. Er vergleicht dies mit den beeindruckenden Trainingszentren der NFL und des Baseballs und hebt hervor, dass Fußballteams oft auf Universitäten angewiesen sind. Der geplante Umzug aller Nationalteams in ein neues Trainingszentrum in Atlanta im April 2026 wird für ihn ein Wendepunkt sein: „Dann wird man sehen, dass Fußball hier ein ernsthafter Sport ist, weil er ein Zuhause hat.“
Pochettino lobt Lionel Messis Einfluss in der MLS, sieht jedoch den Umzug nach Atlanta als ebenso entscheidend. Er beschreibt die USA als „Mysterium“, das ihn reizt – auch durch neue Erfahrungen wie NFL-Spiele. Gleichzeitig muss er sich an ungewohnte Umstände anpassen, etwa Spieler, die erst mit 12 Jahren anfangen Fußball zu spielen. Der Druck als Gastgeber der WM ist spürbar, verstärkt durch die amerikanische Siegermentalität und Trumps Erwartungen. „Die Spieler wissen, dass es massiv wird“, sagt er, und begrüßt den Adrenalinschub: „Wir sind bereit zu liefern.“
(Photo by Evan Bernstein/Getty Images)