Pyro und Tennisbälle sorgen für Unterbrechung beim Derby | OneFootball

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·9. März 2025

Pyro und Tennisbälle sorgen für Unterbrechung beim Derby

Artikelbild:Pyro und Tennisbälle sorgen für Unterbrechung beim Derby

Das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig musste am Sonntag mehrmals aufgrund von Fan-Protesten unterbrochen werden. Am Montag will sich Niedersachsens Innenministerin äußern.

"Du erschrickst als Spieler"

In der elften Spielminute flogen von der Gegentribüne ferngesteuerte Fahrzeuge mit Pyrotechnik auf den Rasen, der von den Rauchtöpfen sogleich in dichten Nebel gehüllt wurde. Im Zuge dessen entrollten die Fans ein Transparent, auf dem es hieß: "Ein schwarzer Tag für den Fußball." Aufgrund der eingeschränkten Sicht unterbrach Schiedsrichter Jöllenbeck daraufhin zwar die Partie, schickte die Spieler aber lediglich an den Rand und nicht zurück in die Kabinen. "Diese Böllerei ist scheiße. Du erschrickst als Spieler, wenn die Dinger neben dir explodieren. Und du weißt auch nicht, was als nächstes passiert, wann wieder einer hochgeht", wird Braunschweigs Jannis Nikolaou im "Kicker" zitiert.


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Nach sieben Minuten ging es weiter, woraufhin die Hannover-Fans ein Plakat hochhielten, das Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens im Fadenkreuz zeigte. Die SPD-Politikerin war die treibende Kraft für den letztlich verhängten Teilausschluss der Gästefans, gegen den sich der Protest richtete. Eintracht Braunschweig standen zwar 2.500 Tickets zu, genutzt wurden davon aber nur rund 800. Schon im Hinspiel war das Gästekontingent nach Vorfällen in der Vergangenheit reduziert worden.

Zum nächsten Störfall kam es in der 26. Minute, als von der Gegentribüne Tennisbälle auf das Spielfeld flogen. Die Ordner entfernten diese vom Rasen, woraufhin das Spiel mit zwei Minuten Verzögerung wieder angepfiffen wurde. Anschließend flogen erneut Tennisbälle auf den Platz. Auch diese wurden entfernt, dann konnte die Partie erneut wiederaufgenommen werden. Zuvor hatte die Polizei zwei Wasserwerfer im Innenraum in Position gebracht. Zum Einsatz kamen diese aber nicht. "Es ist beklemmend, wenn links und rechts, gefühlt neben der Coaching-Zone, Wasserwerfer bei einem Fußballspiel stehen", so BTSV-Trainer Daniel Scherning.

Innenministerin will sich am Montag äußern

Aus Protest gegen die Maßnahmen des Innenministeriums verzichteten die Fans auf die Unterstützung ihrer Mannschaften, wodurch sich eine geisterspielähnliche Atmosphäre im Stadion breit machte, wie es sie zuletzt während der Corona-Pandemie gegeben hatte. Fußballerisch bekleckerten sich die Akteure wenig mit Ruhm, am Ende hieß es 1:1. Behrens war im Stadion nicht zugegen, will sich am Montag aber zu dem Sicherheitskonzept äußern. Indes hat die Polizei Ermittlungen eingeleitet - vor allem wegen des Fadenkreuz-Plakats.

"Trotz der Beschränkungen aufgrund teils massiver Gewalt in den vergangenen Aufeinandertreffen wählten zahlreiche Unterstützer der Heimmannschaft auch an diesem Spieltag leider den Weg der Eskalation", sagte Polizeivizepräsident Thorsten Massinger. "Nachdem einige Fans unkontrolliert am Ordnungsdienst vorbei in den Stadionbereich gelangten, konnte nur mit einem großen Polizeiaufgebot ein weiteres Überrennen der Einlasskontrolle verhindert sowie ein Vordringen von Personen über den Westbereich in Richtung Gästebereich gestoppt werden." Den Niedersachsen droht nun eine hohe Geldstrafe seitens des DFB.

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