Treffpunkt Betze
·29. September 2024
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Der 1. FC Kaiserslautern macht sich das Leben wieder einmal selbst schwer. Statt nach der guten Leistung gegen den Hamburger SV mit Mut und Selbstvertrauen in die Partie gegen den Tabellenletzten Jahn Regensburg zu gehen, wirkten die Roten Teufel gegen den SSV über weite Strecken gehemmt und ideenlos. Der FCK agierte fast wie ein Aufbaugegner für die tief im Tabellenkeller steckenden Regensburger. Wenn die Pfälzer so weitermachen, kann es angesichts der noch ausstehenden Gegner bis zur Winterpause ganz schnell nach unten gehen.
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Ein großer Pluspunkt für den 1. FC Kaiserslautern in Regensburg abseits des Spielfeldes waren die über 3.000 mitgereisten Fans, die den Auswärtsblock vor dem Spiel wieder in eine ansehnliche Choreographie hüllten und während des gesamten Spiels für lautstarke Unterstützung von den Rängen sorgten. Auf das Spielfeld übertrug sich diese Motivation allerdings eher weniger. Die Roten Teufel waren zwar die spielbestimmende Mannschaft, schafften es aber nicht, über die gesamten 90 Minuten ein souveränes Spiel abzuliefern. Phasenweise wirkte die Mannschaft von Markus Anfang fast lustlos: Zu wenig Bewegung, zu viel Standfußball. Auf beiden Seiten häuften sich die Ballverluste, so dass es unter dem Strich ein chancenarmes (xGoals: 0,4 vs. 1,19; Schüsse auf das Tor: 2 vs 4) Aufeinandertreffen war. Für den SSV Jahn Regensburg war es ein enorm wichtiger Punktgewinn im Abstiegskampf, für den FCK ein leistungstechnischer Rückschlag, der Parallelen zum Spiel gegen Hannover 96 aufwies.
Dennoch hatte der FCK einige nennenswerte Aktionen in der Vorwärtsbewegung. Nach nicht einmal zwei Minuten die erste Torchance, die aber nur zustande kam, weil die Lautrer mit einer schnellen Kombination nach vorne kamen. Gefährlich waren auch die Schüsse aus der zweiten Reihe, mit denen Torhüter Gebhardt einige Male Mühe hatte. Kurz nach der Pause traf Ragnar Ache nur den Innenpfosten, was vielleicht der Dosenöffner für die zweite Halbzeit gewesen wäre. Doch die meisten Chancen, die sich ergaben, wirkten eher zufällig als gewollt.
In der Gesamtbetrachtung gelang es den Roten Teufeln nicht, die weitgehend verunsicherten Hausherren in Bedrängnis zu bringen. Sowohl auf den Außenbahnen (Abiama und Tachie) als auch im Zentrum (Ritter und Kaloc) fehlte es an Ideen. Die Regensburger agierten in ihrem 5-2-3-System sehr defensiv, was es den Pfälzern zusätzlich erschwerte, durch das Zentrum zu gefährlichen Torraumaktionen zu kommen. „Die Jungs haben immer wieder versucht, Lösungen nach vorne zu finden, gegen eine Mannschaft, die kompakt und tief stand und sich hauptsächlich auf die Defensive konzentriert hat“, sagte Anfang nach dem Spiel. Warum ausgerechnet das Flügelspiel in die Mitte ziehend betrieben wurde, obwohl diese häufig besetzt war, bleibt ein Rätsel. Trotz über 70 Prozent Ballbesitz konnten die Lautrer kein Kapital daraus schlagen. Alles in allem ein Unentschieden mit enttäuschendem Beigeschmack.
Von außen betrachtet stellt sich die Frage: Wie kann es sein, dass der FCK gegen den HSV eine starke und leidenschaftliche Leistung abliefert und dann eine Woche später gegen den Tabellenachtzehnten so eine Leistung zeigt? Sicherlich nicht ganz fair, aber im Gesamtbild der letzten Jahre drängt sich der Eindruck auf, dass die Lautrer nur unter „fußballromantischen Bedingungen“ guten Fußball spielen können.
Beim FCK scheint in diesen Tagen wieder einmal die Tagesform zu entscheiden, wie man sich präsentiert. Gut, wer die Roten Teufel kennt und verfolgt, der weiß, dass sie sich in der Vergangenheit gegen Mannschaften aus dem Tabellenkeller oft genug schwer getan haben. Doch wenn nicht gegen Regensburg, gegen wen dann? Vor der Winterpause muss der FCK unter anderem noch gegen Paderborn, Düsseldorf, Magdeburg und Karlsruhe antreten. Alles Mannschaften, die sich derzeit in den Top Five der Tabelle befinden. Mit aktuell zwei Punkten aus vier Spielen sicherlich kein Wohlfühlprogramm.