Rückrundenstart heute: Drei steile Thesen zu BVB, S04 und VfL | OneFootball

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·17. Januar 2025

Rückrundenstart heute: Drei steile Thesen zu BVB, S04 und VfL

Artikelbild:Rückrundenstart heute: Drei steile Thesen zu BVB, S04 und VfL

Darum wird es mit den drei großen Revierklubs aus Borussia Dortmund, Schalke 04 und VfL Bochum auch in der zweiten Halbserie nicht langweilig

Die drei größten Ruhrgebietsvereine Dortmund, Schalke und Bochum sind bislang hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Warum es mit ihnen aber auch in der Rückrunde nicht langweilig wird, erzählt Philipp Pachollek in drei unbedingt ernstzunehmenden Thesen.


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1. Der BVB holt Edin Terzić zurück

Beim Auswärtsspiel in Frankfurt wollen die Bosse um Lars Ricken die berühmt berüchtigte Reaktion sehen. Nach der 2:4-Blamage in Kiel sitzt Trainer Nuri Şahin laut Medienberichten offenbar nicht mehr so fest im Sattel, auch wenn Geschäftsführer Ricken eine Trainerdiskussion nach dem Spiel im hohen Norden abgelehnt hatte. Sollte der BVB gegen Frankfurt untergehen, dürfte Sahin wohl schwer zu halten sein. Ich vermute: Die Reaktion bleibt aus, Frankfurt ist auch ohne Omar Marmoush zu stark für die defensiv schwächelnde Borussia.

Die ersten Gerüchte um potenzielle Nachfolger kursieren bereits mit Erik ten Hag, Sandro Wagner, Roger Schmidt oder Urs Fischer. Schmidt kann es als angeblicher Schalke-Fan ja gar nicht werden. Zumal der 57-Jährige den Ruhr Nachrichten zufolge kein Interesse an einem Engagement haben soll. Fischer passt nicht zur Spielphilosophie und dürfte ein Regal zu tief angesiedelt sein. Sandro Wagner zieht die Weltmeisterschaft 2026 noch mit Julian Nagelsmann durch, erst danach verlassen beide den Verband. Bleibt von den Genannten also nur noch ten Hag. Der Ex-Trainer von Manchester United soll einen guten Draht zu Matthias Sammer haben. Seine Zeit bei Red Devils kann jedoch allenfalls als durchwachsen bezeichnet werden. Zudem wäre eine Verpflichtung vermutlich eine nicht günstige Angelegenheit.

Gute Verbindungen in die Führungsetage hat aber auch Edin Terzić – nach seinem BVB-Engagement noch ohne Fahrschein. Dortmund holt bekanntlich gerne mal ehemalige Weggefährten zurück. Auch wenn es aktuell unrealistisch erscheint: Borussia Dortmund und sein verlorener Sohn wagen einen Neuanfang.

2. Schalke muss in die Relegation gegen Bochum

Pünktlich zum Zweitliga-Rückrundenauftakt habe ich den Tabellenrechner des kicker angeworfen. Das Ergebnis: Der FC Schalke 04 schafft es noch in die Relegation, wohlgemerkt für den Aufstieg! Zugegeben: Der eine oder andere Nicht-Schalke-Fan wird mich für größenwahnsinnig halten, dass ich den Königsblauen nach der im Ganzen betrachtet schlechten Hinrunde noch Chancen im Aufstiegskampf zuschreibe.

Hinter dem 1. FC Köln und Hamburger SV als sichere Aufsteiger – ja, der HSV erlöst seine Anhänger – müssen die Knappen den Umweg über die Relegation nehmen. Ich tippe: Es geht gegen den VfL Bochum, für den es in dieser Spielzeit in der Bundesliga wieder um nichts anderes als das nackte Überleben geht. Ein Straßenbahnderby in der Relegation – die Linie 302 fährt von Gelsenkirchen-Buer bis nach Bochum Langendreer – würde den Pott elektrisieren.

Warum es S04 noch schafft? Da wäre zum einen der starke Jahresabschluss: Die letzten drei Spiele vor der Winterpause wirkte die Mannschaft wie ausgewechselt, spielte gegen Top-Teams wie Düsseldorf und auch im Wintertrainingslager plötzlich attraktiven und dominanten Fußball. Sie kann, wenn sie von der Leine gelassen wird. Zum anderen: Das Sturmduo aus Kenan Karaman (zehn Tore) und dem umworbenen Moussa Sylla (elf Tore) bleibt nicht nur zusammen, sondern ist auch in der Rückrunde das treffsicherste der Liga. Und drittens: Schalke hat mit Tim Hoogland als Co-Trainer und Youri Mulder als Interims-Sportdirektor kluge Personalentscheidungen getroffen und damit offensichtlich Cheftrainer Kees van Wonderen und Kaderplaner Ben Manga genau die richtigen Leute zur Seite gestellt. Wenn bis zum Ende des Transferfensters noch ein schneller und technisch starker Innenverteidiger hinzukommt, glaube ich, dass van Wonderen die Gelsenkirchener in die Relegation zaubert.

3. Bochum verliert die Relegation – wegen Manuel Riemann

Womit wir direkt beim Nachbar aus Bochum sind. Wie schon beschrieben, schafft es das Tabellenschlusslicht der Bundesliga nach einer fürchterlichen Hinrunde noch in die Abstiegsrelegation. Und das dank der stoischen Ruhe und Erfahrung von Dieter Hecking sowie einem dreckigen Auswärtssieg auf St. Pauli am 34. Spieltag, das kürzlich ebenfalls 1:0 besiegt worden war.

Anders als beim Relegations-Happy-End gegen Düsseldorf gewinnt der VfL das Relegations-Hinspiel gegen Schalke auf Schalke. Im Rückspiel im Ruhrstadion muss Patrick Drewes verletzungsbedingt ausgewechselt werden – nein, nicht wegen eines dummen Feuerzeugwurfs –, und Manuel Riemann kehrt zwischen die Pfosten zurück! Im Vorfeld des Spiels meldet sich nämlich bereits Timo Horn als amtierende Nummer 2 verletzungsbedingt ab.

Was dann passiert, ist an Tragik nicht zu überbieten: Der Ex-Bochumer Christopher Antwi-Adjei zieht von rechts nach innen und hält mit seinem schwächeren Linken einfach mal drauf. Riemann will den Kullerball wegschlagen, streichelt die Kugel aber nur und lässt sie ins eigene Netz rollen. Das entscheidende Tor für die Königsblauen, die damit nach zwei Jahren 2. Bundesliga ins Oberhaus zurückkehren.

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