90PLUS
·19. Mai 2025
Souveränes PSG, aber auch viel Chaos: Das waren die Tops und Flops der Ligue 1

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·19. Mai 2025
Die Saison 2024/25 in der Ligue 1 steht in den Geschichtsbüchern. Paris Saint-Germain hat sich den Meistertitel gesichert, was vorher auch genau so zu erwarten war. Doch PSG setzte sich sehr souverän durch, auch wenn es nicht zu einer Saison ohne Niederlage reichte.
Doch die Spielzeit in Frankreichs höchster Spielklasse bot deutlich mehr als nur die Meisterschaft des Branchenprimus. Es gab wieder einmal einige Spieler, die sich in den Vordergrund spielten und einige positive Überraschungen. Aber natürlich gibt es bei allen positiven Entwicklungen auch immer auch einige negative Elemente. Zeit für die Tops und Flops der Saison!
Eine der großen Fragen vor der Saison 2024/25 war, wie PSG ohne Kylian Mbappé auftreten wird. Die Antwort: Man merkte den Abgang des Starstürmers gar nicht so wirklich. Die Meisterschaft von PSG wurde souverän eingefahren und die neu gestaltete Offensive wusste zu beeindrucken. Ousmane Dembele, Bradley Barcola, Kang-in Lee, Desire Doue und Winter-Neuzugang Kvicha Kvaratskhelia waren die Hauptdarsteller beim Branchenprimus. Jeder besetzte irgendwann mal das Zentrum, jeder hatte in irgendeiner Phase der Saison mal die Rolle des Chefs inne, auch wenn Dembele besonders beeindruckte. PSG 24/25: Es war weitgehend ein großes Vergnügen!
(Foto: Getty Images)
Stade Rennais wollte in dieser Saison in Frankreichs Eliteklasse wieder einmal ganz oben mitspielen. Zumindest rund um die Europapokalplätze zu landen, das war das ganz große Ziel des Klubs. Allerdings gelang das so überhaupt nicht. Es war eine sehr schwierige Saison für das Team aus Rennes, das am Ende nur auf Platz zwölf landete. 19 von 34 Spielen wurden verloren, 50 Gegentore kassierte man. Und das, obwohl die Qualität im Kader eigentlich hoch genug war, um größere Ambitionen geltend zu machen. Rennes war eine Enttäuschung.
Die Ligue 1 hat sich auch 2024/25 wieder als eine klassische Talenteliga etabliert. Viele junge Spieler erhielten die Möglichkeit, sich auf höchstem Niveau auszuzeichnen. Und sie haben auch gleich geliefert. Ayyoub Bouaddi vom OSC Lille hat mit 17 Jahren schon eine gute Rolle eingenommen. Der 19-jährige Verteidiger Mamadou Sarr von Strasbourg hat sich auf viele Notizzettel gespielt, Monaco-Stürmer George Ilenikhena (18) überzeugte ebenso wie Valentin Atangana (19, Reims). Und das war nur die Spitze des Eisbergs, auch Spieler wie Valentin Barco (20, Strasbourg), Nathan Zeze (19, Nantes) oder Guillaume Restes (20, Toulouse) sind in guter Gesellschaft.
Chaos herrschte in Frankreich mitunter neben dem Platz. Die TV-Rechte waren ein großes Thema. Schon vor der Saison zitterten einige Klubs aus der Ligue 1 um ihre Existenz. DAZN übernahm zähneknirschend und mit einem eher geringen Angebot die Rechte, was dem einen oder anderen Klub ein wenig aus der Patsche half. Klar ist: Das war nur ein Tropfen auf den heißen Stein, eher eine Rettung auf Zeit. Zu Saisonende drohten dann wieder neue Probleme und Diskussionen. Mit dem Ergebnis, dass es im Sommer wieder zu einem Ende der Zusammenarbeit kommen wird. Wie es dann zur neuen Saison weitergeht? Offen.
Herausgestochen ist in dieser Saison der OGC Nizza. Die Südfranzosen wollten sich einigermaßen gut positionieren und eine ganz ordentliche Rolle im Kampf um die vorderen sechs, vielleicht sieben Plätze spielen. Doch dass Nizza am Ende auf Rang vier landete, ist durchaus beeindruckend. Die Hälfte der eigenen Saisonspiele hat Nizza gewinnen können, dazu hatte man die viertbeste Abwehr der Liga. Und das, obwohl BVB-Leihgabe Youssoufa Moukouko gar keine Rolle spielte. Nizza war eine der Überraschungen.
PSG hat sich zurecht und verdient zum Meister gekrönt, aber im Endeffekt muss man konstatieren, dass es in Frankreich keinen wirklichen Titelkampf gab. Keiner der Konkurrenten, weder Marseille noch Monaco oder ein Überraschungsteam, konnte wenigstens halbwegs mit PSG mithalten. 19 Punkte trennten die Pariser am Ende vom ersten Verfolger, was eine sehr klare Sprache spricht. Spannung war Fehlanzeige, in den letzten Jahren hatte oft wenigstens ein Team ein wenig mithalten können.
Einen Spieler des AJ Auxerre hat man nun nicht unbedingt auf dem Schirm, wenn es um einen der Spieler der Saison geht. Schon gar keinen 28-Jährigen, der zuvor eher weniger durch seine überragenden Leistungen aufgefallen war. Aber Gaetan Perrin, ein Offensivspieler aus Auxerre, spielte eine absolut beeindruckende Saison. Zehn Tore und elf Vorlagen steuerte er in der Ligue 1 bei, war damit einer der besten Scorer der gesamten Saison. Dass Auxerre am Ende souverän die Klasse hielt und gar nicht in die große Bredouille kam, lag auch an ihm.
Montpellier ist als Schlusslicht aus der Ligue 1 abgestiegen und das völlig zurecht. Die Saison von „La Paillade“ glich nämlich einer Vollkatastrophe. 23 Tore erzielten die Franzosen, 79 kassierten sie. Noch bitterer: Montpellier holte nur vier eigene Siege, hat 26 Niederlagen auf dem Konto und nur 16 Punkte eingefahren. Das sind die Zahlen einer historisch schlechten Saison. Selten war ein Absteiger am Ende derart verdient wie diesmal.