TSV 1860 München
·16. Mai 2025
„The Last Dance“: Saisonabschied der Löwen gegen Erzgebirge Aue.

TSV 1860 München
·16. Mai 2025
Die Löwen empfangen im letzten Heimspiel der Saison 2024/2025 am Samstag, 17. Mai 2025, den FC Erzgebirge Aue. Anpfiff im ausverkauften Grünwalder Stadion ist bereits um 13.30 Uhr. Die Partie ist live bei MagentaSport zu sehen. Außerdem überträgt das Löwen-Radio unter www.tsv1860.de/loewenradio/ das Spiel.
Zunächst ergriff 1860-Cheftrainer Patrick Glöckner in der Löwenrunde selbst das Wort, um sich offiziell von seinem Co-Trainer Stefan Lex zu verabschieden. Auf eigenen Wunsch gibt der 35-jährige Ex-Spieler seine Position auf. „Ich möchte nochmals hervorheben, wie wertvoll er für unser Trainerteam war.“ Er sei vom Typ her sehr wichtig gewesen. „Ich sehe das mit einem lachenden und weinenden Auge. Ich freue mich, ihn als Menschen hinzugewonnen zu haben und werde auch künftig mit ihm in Austausch bleiben.“
Zum Abschluss seiner aktiven Zeit bei den Löwen wird „Lexi“ eine besondere Ehre zuteil. Aufgrund der Roten Karte gegen Glöckner beim letzten Spiel in Verl wird er offiziell als Cheftrainer gegen Aue fungieren, sich zusammen mit Nico Masetzky die Aufgaben des gesperrten Chefs teilen. „Ich darf 30 Minuten vor und danach nicht mit der Mannschaft kommunizieren“, erklärt Glöckner die Regularien. Schon zurzeit als Coach in Chemnitz sei er in einer ähnlichen Situation gewesen. „Das ist sehr unangenehm“, erinnert er sich. Schließlich sei er Trainer, weil er bei der Mannschaft sein und die Emotionen direkt umsetzen möchte.
Seit Donnerstag ist es offiziell, dass Glöckner auch in der neuen Saison die sportlichen Geschicke beim TSV 1860 München leiten wird. „Das tut gut“, sagt er und bezeichnet die Zeit davor als „schwierig, wenn man zwischen den Stühlen sitzt und mit den Spielern nicht über ihre Zukunft sprechen kann, weil man selbst noch nicht verlängert hat.“ Es habe zwar lange gedauert, aber dafür wurde in allen Bereichen Klarheit geschaffen. „Wir haben jetzt alles sortiert und geordnet.“
Für den 48-Jährigen war ohnehin klar, dass er bei Sechzig bleiben möchte. „Ich hatte hier von Beginn an viele schöne Momente, habe die Mannschaft sofort in mein Herz geschlossen. Die Jungs haben alles schnell adaptiert.“ Auch den Umgang im Umfeld mit seiner Person bezeichnete Glöckner als durchweg positiv. „Ich habe Wertschätzung von allen Beteiligten gespürt. Das hat mich letztlich zur Vertragsverlängerung bewogen.“
Mit der Unterschrift begann aber der Stress für den Trainer erst richtig. „Gestern und heute finden massiv Spielergespräche statt“, erzählt er. Er habe sogar am Freitagmorgen, als er ins Büro von Geschäftsführer Dr. Christian Werner kam, dessen Geburtstag vergessen. „Ich bin danach extra nochmals zu ihm hoch und habe ihm gratuliert.“ Aber nicht nur der Geschäftsführer hat Geburtstag. Am Samstag feiert der Verein sein 165-jähriges Gründungsjubiläum. „Wir wollen beide mit einem Sieg ein Geschenk machen“, so Glöckner.
Ein Selbstläufer wird das sicher nicht. „Aue ist eine Mannschaft, die noch zum Winter aufsteigen wollte, dafür sogar den Trainer gewechselt hat“, erinnert Glöckner. Zwar hätten die Sachsen mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen, „aber die werden sicher nicht zu einem Freundschaftsspiel nach München kommen, sondern wollen sich ebenfalls ordentlich aus der Saison verabschieden.“
Glöckner kündigt an, dass er zum Abschied keine Geschenke in Form von Spielminuten an die scheidenden Spieler verteilen werde. „Die beste Mannschaft soll das Spiel nach Hause fahren“, erklärt er. „Wir werden das Ganze seriös angehen und nicht an irgendwelche Feierlichkeiten denken“, stellt er klar.
Umstellungen muss er trotzdem vornehmen. So fehlt Innenverteidiger Sean Dulic aufgrund von muskulären Problemen. Seinen Ausfall müsse ein „Herausforderer“ kompensieren. Dagegen wird Lukas Reich, der unter der Woche 60 Minuten für die deutsche U19 gegen Dänemark (1:1) auf dem Feld stand, dem Kader angehören. „Luki hat den nötigen Fitnesszustand“, gibt es für den Trainer überhaupt keinen Grund, auf den 18-Jährigen zu verzichten. Mit Emre Erdogan, der in Verl zu seinem ersten Profieinsatz kam, wird ein weiterer U19-Spieler im Kader stehen. Samuel Althaus dagegen wird fehlen, weil er nach Verletzung erst am Freitag wieder ins Teamtraining zurückkehrte.
Ein Ziel bleibt im letzten Saisonspiel noch: Beste bayerische Mannschaft in der 3. Liga zu werden, so Glöckner. „Wir wollen nochmals eine gute Leistung bringen und uns als Mannschaft verabschieden. Schließlich werden wir so nicht mehr zusammenspielen.“ Als Motto für das Spiel hat deshalb Glöckner in Anlehnung an die Filmbiographie von Basketball-Superstar Michael Jordan den Titel „The Last Dance“ ausgewählt.
MÖGLICHE AUFSTELLUNGEN
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Danhof, 24 Schifferl, 4 Verlaat, 21 Kwadwo – 36 Deniz, 5 Jacobsen – 14 Kozuki, 7 Guttau, – 9 Abiama, 34 Hobsch. Ersatz: 11 Vollath, 23 Avdija (beide Tor) – 8 Philipp, 10 Schubert, 16 Reinthaler, 22 Gevorgyan, 26 Maier, 27 Ott, 30 Wolfram, 32 Bangerter, 37 Frey, 49 Erdogan. Es fehlen: 3 Lucoqui, 17 Schröter, 18 Kloss, 20 Reich, 25 Dulic, 28 Bähr.
FCE: 1 Männel (Tor) – 17 Fallmann, 4 Vukancic, 13 Majetschak, 29 Rosenlöcher – 10 Pepic, 20 Fabisch – 26 Jakob, 30 Loune, 34 Stefaniak – 14 Tashchy. Ersatz: 25 Kips, 36 Uhlig (beide Tor) – 7 Seitz, 8 Clausen, 11 Sijaric, 18 Kallenbach, 19 Hoffmann, 23 Barylla, 24 Nkansah, 37 Seidel. Es fehlen: 6 Özkan, 9 Bornschein, 15 Bär, 21 Burghardt, 39 Schmid.
Schiedsrichter: Martin Speckner (Schloßberg); Assistenten: Christopher Knauer (Isling), Daniela Göttlinger (Adelsried); Vierter Offizieller: Felix Grund (Haidlfing).